Bewertung

Review: #4.01 Lazarus erhebt sich

Nie zuvor war die Zeit zwischen zwei Staffeln gefühlt so lange wie dieses Mal. Nie schraubten die Fans ihre Erwartungen nach einem Seasonfinale höher. Und nie zuvor musste man mit seiner Meinung bei einer Episode so vorsichtig sein wie bei der Auftaktfolge der vierten Staffel. Warum? Das hat so einige Gründe...

Dean rising...

Dean Winchester gräbt sich vollkommen allein aus seinem Grab und scheint fürs Erste sehr lebendig. Ein Seufzen in den Fan-Reihen und alle sind glücklich, dass wir nicht noch einige Episoden auf die Wiederauferstehung warten mussten. Dass er noch Spaß an asiatischen Fachzeitschriften zu haben scheint, macht alle nur noch glücklicher, weil so auch vor den Bildschirmen zumindest ein Schmunzeln garantiert sein dürfte. Und nicht zu vergessen, es tut sich mit der Rückkehr des älteren Winchesters ein vollkommen neuer Storybogen auf, der zunächst sehr vielversprechend aussieht.

Allerdings: Erinnert man sich an #2.13 Haus der Heiligen, dann erinnert man sich auch zwangsläufig daran, wie schief das "Experiment Religion" bei "Supernatural" gehen kann. Und jetzt haben wir a) Lazarus als religiösen Part schon im Titel und b) Engel, die Aufträge Gottes persönlich in petto haben. Sollte Castiel mit viel "Lobe den Herren, denn er hat dich gerettet" und "Sei der neue Messias, Dean" anfangen, hätte ein interessanter Ansatz keine Chance mehr. Das passt, zumindest im Moment, weder zu den Jungs, noch zu dem Script. Sollte die ganze Geschichte sich hingegen eher in Richtung "Constantine" entwickeln, hätten wir eine wirklich großartige neue Komponente in der Serie. So oder so, die Zukunft wird es zeigen.

Des Dämons neue Kleider

Was ebenfalls noch in der Zukunft verborgen liegt, ist die Antwort auf die Frage, was wir von der neuen Ruby halten sollen. Die Rolle war Katie Cassidy wie auf den Leib geschneidert. Vielleicht muss man Genevieve Cortese nur ein wenig Zeit geben, um sich in die Rolle einzuleben. Bis jetzt allerdings muss man enttäuscht sein von der Leistung der aktuellen Besetzung unserer Lieblingsdämonin. Wie sie geht, wie sie spricht, das ist nicht Ruby, nicht das, was sie wirklich ausmacht. Nur zwischendurch sieht man noch das biestige Luder der dritten Staffel durchschimmern, aber im Grunde bleibt Ruby in der ersten Folge der vierten Staffel ein blasser Abglanz ihrer selbst.

Was hinsichtlich Ruby allerdings wirklich interessant ist und noch spannender werden könnte, ist die Frage, wie sie und Sam zueinander stehen. War es bereits Ruby, die die Tür geöffnet hat? Das würde nämlich bedeuten, dass die zwei schon so eingespielt sind, dass sie, ohne miteinander zu sprechen, sofort wissen, was gegenüber Bobby und Dean zu tun ist. Oder hat sich Ruby erst später den Körper des Mädchens "ausgeliehen"? Also was läuft wirklich zwischen Sam und Ruby? Wie lange sind sie schon zusammen auf der Jagd und trainieren Sams Fähigkeiten? Das sind Fragen, deren Antworten wirklich spannend werden könnten, vor allem, wenn nicht nur der Zuschauer, sondern auch Dean hinter das Geheimnis der Zwei kommt.

Dean und Sam

Generell finden wir die Beziehung der Jungs in ziemlich gespannter Lage vor. Keiner weiß von dem anderen, was er verheimlicht. Was ist wahr und was gelogen? Schaffen die beiden Brüder es wieder, sich richtig in die Augen zu sehen? Dean wird, da muss man Sam Recht geben, ziemlich wütend sein, wenn er hinter das Geheimnis seines kleinen Brüderchens kommt.

Das Wiedersehen selbst war immerhin genau das, was wir den Sommer über vermisst haben, da schlugen wohl alle Herzen gleichzeitig höher - wie auch schon zuvor bei der ersten Begegnung mit Bobby. Was allerdings wirklich schön zu beobachten ist, ist die Zerstörtheit, in der sich Sam anscheinend befindet. Er ist nicht darüber hinweg, dass er es nicht war, der Dean retten konnte. Und auch Dean hat mehr aus der Hölle mitgenommen, als er selbst weiß. Der Flashback im Badezimmer hat deutlich gezeigt, dass das Thema der ewigen Verdammnis noch lange nicht vom Tisch ist.

Fazit

Die Folge hängt in der Schwebe. Für sich betrachtet wirklich perfekt und in gewohnter Manier. Schaut man jedoch zurück, dann beginnt man an der "neuen" Ruby zu zweifeln, ebenso an der Beziehung, die die Jungs jetzt zueinander haben. Und schaut man in Richtung Zukunft, dann muss man der Storyline zwangsläufig mit Skepsis begegnen. Zu viel Kitsch und Pathos hat den Winchesters nämlich noch nie wirklich gut getan. Deswegen wird man sehen müssen, ob die Serie ihre Authentizität trotz Engel und heiligen Missionen wird halten können.

Eva K. - myFanbase

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