Bewertung

Review: #2.01 Während ich starb

Während uns allen bereits am Ende der letzten Folge und damit auch am Ende der letzten Staffel das Herz immer höher schlug, bleibt es bei #2.01 Während ich starb ganz einfach stehen. Im Grunde wissen wir natürlich alle, dass Dean nicht so einfach sterben kann, aber die blanke Vorstellung reißt ziemlich an den Nerven. Aber ganz langsam und von vorne.

Bereits bei der Rückschau auf die letzten Folgen wird einem bewusst, um wie viel es in naher Zukunft für die Winchesters gehen wird, vor allem in der letzten Sequenz, in der der Impala von einem Truck gerammt wird. Doch schon zu Beginn kann man aufatmen, weiß man doch mit Gewissheit, dass zumindest Sam überlebt hat. Ein kleiner Trost. Die Trommel in der Sekunde, in der Sam beginnt den Namen seines älteren Bruders zu rufen, lässt Schlimmes erahnen und der Kloß im Hals wird bereits jetzt immer größer. Kleines Detail am Rande – die Visagisten haben keine saubere Arbeit geleistet, die Verletzungen der gesamten Familie sahen in der vorherigen Episode anders aus.

Ja und dann beginnt die Odyssee der Familie. Kaum einmal zuvor hat man so viel Zwischenmenschliches innerhalb des Winchester-Clans gesehen wie hier. Kaum einmal so viel an Emotion. Das beginnt bereits in der zweiten Szene, in der Dean erkennt, dass ihn anscheinend niemand sieht und hört und durch die Gänge irrt. Die Beklemmung in seinem Blick wirkt beinahe räumlich nah, ebenso der Schock, als er seinen Körper letzten Endes findet.

Und so spielen Blicke durch die ganze Episode hindurch eine wichtige Rolle. Die Erleichterung Deans, als er sieht, dass Sam unverletzt ist, gerade hier wird einem bewusst, wie viel der kleine dem großen Bruder bedeutet. Sam wiederum wirkt während der ganzen Folge außer sich, verständnislos. Immer wieder sehen wir den für ihn so typischen Blick, wenn ihm etwas Negatives schmerzlich bewusst wird. Dass Dean es trotz der schweren Situation schafft, sich um seinen Vater besorgt zu zeigen, spricht für seine Figur und natürlich dafür, wie gut sie geschrieben und gespielt ist. Ebenso verhält es sich mit den Momenten, in denen Sam seinem Bruder zusichert, für ihn weiterzukämpfen, selbst als der Tod persönlich hinter ihm her ist. Einer der Höhepunkte ist mit Sicherheit die Szene am Schrottplatz, als Sam Bobby klar macht, dass ein einziges funktionierendes Teil als Argument reicht, den Impala nicht zu verschrotten. Dass es hier nicht um die Rettung des Wagens, sondern um die Rettung Deans geht, ist klar.

Der Tod als Figur ist ebenfalls wunderbar gezeichnet. Dass die wirkliche Gestalt so sehr schockiert und der Tod versuchen muss, in Form eines Menschen Vertrauen zu Dean zu knüpfen, ist als Idee fabelhaft und bis zur Auflösung, dass das Mädchen wirklich der Sensenmann ist, undurchsichtig. Ebenso der Plan des Vaters. John Winchesters Ringen sieht man ihm an, aber der Deal kommt dann doch unerwartet und wenn man bedenkt, wie viel Überwindung es John gekostet haben muss, mit seinem Erzfeind einen Deal einzugehen, wird einem nur wieder bewusst, wie sehr es bei "Supernatural" um Familie geht und wie stark die Winchesters verknüpft sind.

Das sieht man auch in Deans ständiger Angst, die Familie allein in der Schlacht zurücklassen zu müssen. Besonders im Gespräch mit dem Tod merkt man ihm an, wie schwer es ihm fällt, die Verantwortung, die er seinem Bruder und seinem Vater gegenüber fühlt, abzulegen. Dennoch sieht man dem älteren Winchester-Bruder genau an, dass seine Entscheidung gefällt war, bevor er "gerettet" wird. Dean hätte mit Sicherheit jeden Moment losgelassen.

Umso dramatischer wird der Abschied zwischen Vater und Sohn am Schluss. Es gibt nicht viele Momente, bei denen so viel an Gefühl beim Zuschauer ankommt wie bei den Blicken, die Dean und John austauschen, nachdem sie offensichtlich das ultimative Geheimnis der Serie ausgetauscht haben.

Fazit

Ein gut geschriebener und perfekt gespielter Auftakt der zweiten Staffel, der nur wenig zu wünschen übrig lässt. Wermutstropfen sind der kaputte Impala und die Tatsache, dass sich Dean nicht mehr an seine Zeit im Koma erinnern kann. Es wäre sicher toll für ihn gewesen zu erfahren, wie sehr sein Bruder um ihn gekämpft hat.

Eva K. - myFanbase

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