Die besten Storylines 2014/2015
Aprils Schwangerschaft (Grey's Anatomy, Staffel 11)

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Seit ihrem Auftauchen in "Grey's Anatomy" konnte man April Kepner als den Charakter bezeichnen, welcher die Zuschauer am meisten genervt hat und das gleich über mehrere Staffeln hinweg. Dabei gab es aber auch Phasen, in denen April und ihre Storylines fast unerträglich wurden und man dafür gebetet hat, man möge diesen Charakter doch endlich aus der Serie schreiben. Wie kann es also passieren, dass dann plötzlich eine Storyline, in der dieser Charakter eine tragende Rolle spielt, in dieser Kategorie auftaucht? Indem die Autoren ihr eine Storyline schreiben, die einen solch emotionalen Ausgang hat, der April in einem völlig anderem Licht dastehen lässt.

Gottes Werk

Foto: Jesse Williams, Grey's Anatomy - Copyright: 2014 ABC Studios; ABC/Danny Feld
Jesse Williams, Grey's Anatomy
© 2014 ABC Studios; ABC/Danny Feld

Oft haben sich die Zuschauer über die prüde und Gottes liebende Art von April Kepner aufgeregt. Es schien so, als seien die Autoren nicht dazu fähig gewesen, für sie eine halbwegs vernünftige und vor allem interessante Storyline zu schreiben. Noch nicht einmal ihr erstes Mal mit Jackson konnte daran etwas ändern, selbst wenn es hier Momente gab, die auf eine spannende Weiterführung hingedeutet haben. Jedoch sorgte man auch schnell wieder dafür, die beginnende Handlung nervig zu gestalten, sodass man nur noch die Augen verdrehen konnte. Grund dafür war vor allem Aprils schlechtes Gewissen gegenüber Gott, da sie Sex vor der Ehe gehabt hat.

Doch damit noch lange nicht genug: Das Hin und Her von ihr zwischen den Gefühlen für Jackson und Spaß am Sex zu haben, ließen die Handlungsstränge immer einfallsloser und anstrengender wirken. Als man dann versucht hat, den beiden neue Partner an die Seite zu stellen, gelang das nur bedingt, da die Autoren nicht die Finger davon lassen konnten, April und Jackson zusammenkommen zu lassen. Dafür nahm man einmal mehr in Kauf, dass neben Stephanie auch der Sanitäter Matthew Taylor verletzt zurückblieb, damit Jackson und April endlich zusammenfinden, um den Bund der Ehe zu schließen.

Letztlich ist es wohl der erneuten Schwangerschaft von Sarah Drew zu verdanken, dass man April endlich einmal eine vernünftige und vor allem emotionale Handlung schrieb, die nicht dramatischer hätte sein können. Denn schließlich wurde auch April schwanger und man dachte sich als Zuschauer zunächst, welches nervige Desaster man den beiden jetzt wieder zurecht schreiben wird. Von nervig war aber keine Spur in der gesamten Handlung zu bemerken, was vor allem daran lag, da die werdenden Eltern mit dem Schicksalsschlag zurechtkommen mussten, dass ihr Kind – ein Junge – an der Glasknochenkrankheit erkrankt ist. Und obwohl man dem Paar sonst eher Augen rollend gegenüberstand, musste man schon bald erkennen, wie sehr man mit ihnen leidet. Nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Sarah Drew, und weil April den Glaube an Gott verloren hat oder besser gesagt sie Gottes Handeln (zurecht) in Frage stellt. Nach der Diagnose bricht für sie eine, für andere meist nicht verständliche Welt, zusammen, und sie fühlt sich auf einmal völlig alleine gelassen. Und obwohl sie weiß, dass ihr Baby, das an der schwersten Form der Krankheit leidet, nur wenige Minuten leben wird, trägt sie es aus, gibt ihm den Namen Samuel Harper Avery und lässt ihn taufen, was die gesamte Storyline nur noch emotionaler macht.

Das alleine ist aber nicht der Grund, weswegen diese Storyline zu den besten der Season 2014/2015 gehört. Denn obwohl hier April und Jackson im Vordergrund stehen, sind darin noch mehr Charaktere involviert, die diese Handlung mittragen. So zeigt Dr. Herman sehr viel mehr Empathie als je zuvor. Arizona, die den beiden gerne helfen würde, letztlich aber viel zu emotional dafür ist. Stephanie, die sich schuldig fühlt, weil sie diese Krankheit entdeckt hat. Catherine, die in der schwersten Stunde für ihren Sohn und ihre Schwiegertochter da ist oder auch Amelia, die sich durch das Schicksal der beiden an ihr eigenes erinnert fühlt und den Verlust des Kindes am besten nachempfinden kann. All das macht diese Platzierung hier aus.

Daniela S. - myFanbase

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