Die besten Storylines 2012/2013
Kristinas Krebserkrankung (Parenthood)

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Es passiert äußerst selten, dass mich eine Storyline so emotional berührt, dass ich bei jeder einzelnen Szene dieser Geschichte nicht umhin komme, völlig gefangen zu sein und entsprechend viele Tränen zu vergießen. Noch seltener passiert es, dass mich eine Storyline so sehr mitnimmt, mitreißt und mitfühlen lässt, dass die einzelnen Szenen auch noch Tage bzw. Wochen später eine enorme Wirkung auf mich haben. Die vierte Staffel von "Parenthood" hat jedoch genau dies mit der Handlung rund um Kristinas (Monica Potter) Krebserkrankung geschafft.

"Honey, there's a file on my computer, that I made for the kids. I want to make sure the kids have it. Can you make sure of that?"

Foto: Monica Potter & Peter Krause, Parenthood - Copyright: 2012 NBC Universal. All rights reserved.
Monica Potter & Peter Krause, Parenthood
© 2012 NBC Universal. All rights reserved.

Als bei Kristina Krebs diagnostiziert wurde, war ich zunächst geschockt, dass man der Familie von Kristina und Adam erneut einen schweren Schicksalsschlag zufügte, haben sie doch bereits durch ihren am Asperger-Syndrom leidenden Sohn Max (Max Burkholder) viele dramatische Momente gehabt. Doch letztlich hat man sich wohl nicht nur den besten Charakter für eine solche Storyline ausgesucht, sondern auch die beste Schauspielerin dafür, denn Monica Potter leistet einen grandiosen Job, indem sie die Höhen und Tiefen beim Kampf mit dem Krebs mit einer unglaublichen Leichtigkeit aber vor allem Menschlichkeit herzzerreißend verkörpert hat.

Sie beherrscht jede einzelne Szene, jeden Moment, die Trauer, die Hoffnung, die Verzweiflung, die Wut, die Hilflosigkeit, die Depression und die Freude. Einen großen Teil dazu trägt natürlich auch Schauspielkollege Peter Krause bei, der als Adam einen Ehemann verkörpert, den sich jede Frau in einer solch misslichen Lage an ihrer Seite wünscht. Die Chemie der beiden war schon immer grandios, doch in dieser vierten Staffel war sie atemberaubend.

Gleichermaßen ist es storytechnisch wirklich schön, dass eine solche Tragödie nicht zu Spannungen jedweder Art in der Familie führen, sondern zu einem unbeschreiblichen Zusammenhalt, der seinesgleichen sucht. Die Beziehung von Kristina und Adam wurde schon diverse Male auf die Probe gestellt, doch die beiden haben sich immer zusammen geschlossen und jede Hürde gemeinsam überwunden. Sie sind das perfekte Paar, aufeinander eingestellt, sich bedingungslos liebend und unglaublich unterstützend. Herzzerreißend sind deswegen so kleine Szenen, wie die Erkenntnis, dass er nicht mit in den OP darf, obgleich die beiden in einer solchen Situation nicht getrennt sein wollen. Hinzu kommt, dass man auch die anderen Charaktere der Serie wunderbar in den Handlungsstrang eingebunden hat, da dieses Schicksal im Grunde alle betrifft und die meisten schließlich auch positive Schlüsse für sich daraus ziehen und ihr Leben ein wenig mehr genießen.

So dramatisch die gesamte Handlung auch war, so emotional sie einen auch mitgerissen hat, es waren mitunter die kleinen Lichtblicke, die mit leichtem Humor angehauchten skurrilen Szenen in diesem Handlungsstrang, die ihn zu etwas ganz besonderem gemacht haben. Die Thematik ist (leider) so unglaublich greifbar, da eine Krebserkrankung in so vielen Familien vorkommt, und entsprechend oft bereits in Serien thematisiert wurde. Doch anstatt diese über alle Maße grausame Krankheit dazu zu nutzen, um noch mehr Schmerz und Leid zu verbreiten, setzt "Parenthood" auch hoffnungsvolle, schöne und teilweise auch amüsante Momente gekonnt in Szene, und zeigt somit ein frisches und keinesfalls einseitiges Bild eines schmerzhaften Prozesses, den leider viel zu viele Familien erleiden müssen. Monica Potter, Peter Krause und der restliche Cast tun ihr übriges, um eine der besten und emotionalsten Storylines der vergangenen TV-Season abzuliefern.

Annika Leichner - myFanbase

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