Golden Globes 2016
Die Gewinner und Gewinnerinnen

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Die Golden Globes sind verliehen und damit kann sich der Awards-Zirkus weiterdrehen. Für die Filmbranche geht es nun mit großen Schritten auf die Oscars zu, am Donnerstag, den 14. Januar werden bereits die Nominierungen verkündet. Und auch wenn die Preise bei den Globes auf die Nominierungen keinen Einfluss mehr haben können, ist doch die Stimmung für die Gewinner der Golden Globes im Vorfeld der Oscars eine bessere, als für die großen Verlierer. Allerdings muss das noch nichts heißen, schließlich ging letztes Jahr "Boyhood" als der große Sieger aus den Golden Globes hervor, um sich dann von "Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" bei den Oscars die Show stehlen zu lassen.

Im TV-Bereich hingegen sind die Golden Globes erst einmal der vorerst letzte große Höhepunkt, auch wenn in den nächsten Wochen noch Preise der diversen Gewerkschaften, u.a., die Screen Actors Guild Awards und Writers Guild Awards verliehen werden. In den Augen der großen Öffentlichkeit blickt die Welt aber erst wieder im September zu den Primetime Emmy Awards auf die TV-Branche.

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Die Gewinner und Gewinnerinnen im Bereich TV

Foto: Mozart in the Jungle - Copyright: 2014 Amazon.com Inc. or its affiliates
Mozart in the Jungle
© 2014 Amazon.com Inc. or its affiliates

Das die Preisvergabe der Golden Globes im TV-Bereich schon immer etwas wirr war, ist kein Geheimnis. Aber 2016 wurde deutlich, dass es der HFPA hier wohl vor allem darauf ankommt, alles was neu ist auszuzeichnen. Anders lassen sich diese Gewinner und Gewinnerinnen nicht erklären. So hat bei den Comedyserien letztes Jahr noch "Transparent" hochverdient zwei wichtige Preise gewonnen (als beste Comedyserien und Hauptdarsteller Jeffrey Tambor), und auch dieses Jahr war "Transparent" aufgrund der gleichbleibenden Qualität des Formats, besonders aber von Tambors Darstellerleistung, wieder der ganz große Favorit. Um dann am Ende leer trotz dreier Nominierungen leer auszugehen. Dafür räumte die Amazon-Musiker-Serie "Mozart in the Jungle" den Hauptpreis als beste Comedyserie ab und Gael García Bernal schnappte Tambor den Preis als bester Hauptdarsteller vor der Nase weg. Nicht das "Mozart in the Jungle" keine gute Serie ist, aber es ist auf keinen Fall die beste dieser sechs nominierten Formate. Aber es ist eben neu.

Foto: Rami Malek & Christian Slater, Mr. Robot - Copyright: David Giesbrecht/USA Network
Rami Malek & Christian Slater, Mr. Robot
© David Giesbrecht/USA Network

Ebenso hat der Reiz des Neuens bei den Dramen seine Wirkung entfaltet. Dort hat "Mr. Robot" den Preis als Beste Dramaserie abgeräumt, und Christian Slater wurde als Bester Nebendarsteller geehrt. Nur Hauptdarsteller Rami Malek musste sich einem alten Haudegen, Jon Hamm ("Mad Men"), der den Preis als Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie gewann, geschlagen gegeben. Hier konnte sich die HFPA wohl dem Narrativ des Abschiedspreises für Hamm nicht entziehen.

Und wie sieht es auf der weiblichen Darstellerseite aus, die ich hier jetzt noch gar nicht betrachtet habe? Da haben ebenfalls die neuen Gesichter das Feld abgeräumt. Wobei die Gewinnerin bei den Comedyhauptdarstellerinnen, Rachel Bloom ("Crazy Ex-Girlfriend") in die Kategorie "junges Blut" fällt, während Taraji P. Henson zu der Sorte Gewinnerinnen zählt, deren Anerkennung seit vielen, vielen Jahren überfällig ist. Nichtsdestotrotz wurde sie hier für ihre Rolle in der FOX-Serie "Empire" ausgezeichnet, dass 2015 als Neustart für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Als letzte im Bunde erhielt Maura Tierney einen Golden Globe als Beste Nebendarstellerin. Sie ist die einzige Verbliebene des letztjährigen großen Abräumers "The Affair".

Bei den Miniserien gab es durchaus auch einige Überraschungen, da die HFPA sich treu geblieben ist und keine Wiederholungssieger zuließ. So ging die zweite Staffel von "Fargo" wider Erwarten komplett leer aus und die britische Historienserie "Wölfe" wurde als beste Miniserie ausgezeichnet, während Lady Gaga ("American Horror Story") Beste Hauptdarstellerinnen und Oscar Isaac ("Show Me a Hero") Bester Hauptdarsteller wurde.

Die Gewinner und Gewinnerinnen im Bereich Film

Foto: Copyright: 2015 Twentieth Century Fox
© 2015 Twentieth Century Fox

Leonardo DiCaprio und "The Revenant - Der Rückkehrer" sind bei den Filmen die großen Gewinner. Die im Vorfeld groß angelegte Pressekampagne, in der all die Qualen die DiCaprio und damit das gesamte Team ausgestanden haben, überdramatisiert zum Mythos aufgebauscht wurden, hat sich damit ausgezahlt. Der Film konnte drei wichtige Preise gewinnen, als bestes Drama, für den besten Hauptdarsteller und die beste Regie von Alejandro Iñárritu (der damit übrigens der einzige nicht-weiße Gewinner der Film-Golden-Globes ist; nicht nur die Oscars sind also "so white"). Dass das ganz große Ziel dieses Films war, DiCaprio endlich seinen "wohlverdienten" Oscar zu verschaffen, ist kein Geheimnis und man hat jetzt sicher eine wichtige Hürde genommen. Allerdings hat DiCaprio bereits zwei Golden Globes bei sich zu Hause stehen, die ihm dann auch keinen Oscar einbrachten.

Foto: Copyright: 2015 Twentieth Century Fox
© 2015 Twentieth Century Fox

Abgesehen vom diesjährigen Awards-Narrativ rund um Leonardo DiCaprio gibt es aber auch noch einige Überraschungen zu berichten. Dass Brie Larson für ihre Rolle in "Raum" die starke Konkurrenz bei den Drama-Hauptdarstellerinnen ausstechen konnte, ist sehr erfreulich und mehr als verdient. Dass Jennifer Lawrence aber ausgerechnet für ihren vollkommen falsch besetzten Part in "Joy – Alles außer gewöhnlich" von den Golden Globes erneut erwählt wurde, dagegen weniger. Schade, dass so bei den Komödien keine wirklichen komödiantischen Leistungen zum Zuge kamen, denn die beiden anderen Gewinner dort, Matt Damon als Bester Hauptdarsteller und "Der Marsianer" als bester Film (Comedy/Musical) sind ja nun auch nicht gerade zum Lachen komisch.

Weitere Preise wurden an Sylvester Stallone als Bester Nebendarsteller in "Creed" und an Kate Winslet in "Steve Jobs" verliehen. Letzterer Streifen gewann auch für das beste Drehbuch von Aaron Sorkin. Filmlegende Enrico Morricone erhielt einen Golden Globe für die beste Musik in Tarantinos "The Hateful Eight" und der Song "The Writing's on the Wall" aus "James Bond 007 - Spectre" wurde als bester Filmsong ausgezeichnet. "Alles steht Kopf" gewann den Preis als bester Animationsfilm und "The Son of Saul" aus Ungarn wurde als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Cindy Scholz - myFanbase

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