Die besten Serien, Miniserien und TV-Filme

Wir kommen nun zu den Königskategorien im Bereich TV und widmen uns den Nominierungen der besten Dramaserien, der Comedy- und Musicalserien und der TV-Filme und Miniserien. Wie immer gibt es einige Serien die unverständlicherweise keine Nominierung erhalten haben und andere, bei welchen der Grund für eine Nominierung eher fragwürdig ist.
Die besten Dramaserien
Die Geschichte der Golden Globes ist eine Geschichte der Auslassungen und Unverständlichkeiten. Daran hat man sich zwar bereits gewöhnt, ist dies bei der alljährigen Emmy-Verleihung doch auch nicht groß anders. Doch trotzdem kommt man jedes Jahr nicht darum herum sich über unverständliche Auslassungen zu empören. Wobei die Aufregung in der Kategorie "Beste Dramaserie" nicht ganz so stark ausfällt, wie im Comedy-Bereich. In diesem Jahr hat man es insgesamt gesehen, doch mit fünf qualitativ recht hochwertigen Dramaproduktionen zu tun, von denen gerade mal zwei auch im letzten Jahr nominiert waren. Sowohl der Vorjahressieger "Homeland", als auch der Sieger aus dem Jahr 2011 "Boardwalk Empire" wurden erneut mit ihren neuesten Staffeln nominiert und das insgesamt zu Recht. Besonders "Homeland" zählt zweifelsfrei zu den besten Serienneustarts der vergangenen Jahre und ist nach dem fulminanten Emmy-Triumph im vergangenen Jahr wohl auch der Topfavorit in dieser Kategorie, auch wenn die zweite Staffeln bei den Kritikern nicht mehr ganz so gut ankommt, wie die erste. Einer der möglichen ärgsten Konkurrenten von "Homeland", der Dreifach-Globe-Gewinner "Mad Men" wurde dagegen unverständlicherweise gar nicht erst nominiert. Sind die ganz großen Zeiten der 60er-Jahre Ausnahmeserie nun endgültig vorbei? Wohl kaum, kreierten Serienerfinder Matthew Weiner und sein Team mit der fünften Staffel doch die vielleicht sogar beste Staffel der ruhmreichen Seriengeschichte und damit auch eine der stärksten und überzeugendsten Serienproduktionen der vergangenen Fernsehsaison. Eine komplette Auslassung von "Mad Men" ist ein handfester Skandal und lässt diese Kategorie eigentlich zu einem kompletten Witz werden.
Glücklicherweise hat sich die HFPA nicht komplett lächerlich gemacht und zumindest "Breaking Bad" mit einer Nominierung bedacht. Im letzten Jahr wurde auch diese Ausnahmeserie einfach ignoriert. Weiterhin nominiert ist der britische Festivalliebling "Downton Abbey", was keine sonderlich große Überraschung ist. Auch keine wirklich große Überraschung ist die Nominierung der ersten Staffel der neuen Aaron Sorkin-Serie "The Newsroom", wobei auch hier durchaus darüber diskutiert werden kann, ob diese Serie eine Nominierung wirklich verdient hat, waren die Kritiken doch insgesamt eher durchwachsen. Hier spielt wohl auch ein wenig der Sorkin-Bonus eine Rolle, hat dieser Mann schon allein mit "West Wing - Im Zentrum der Macht, The" das Fernsehen nachhaltig verändert. Nicht nominiert ist die Serie "Dexter", dessen große Zeiten nun schon länger vorbei sind. Nicht beachtet wurde auch eine eher sperrige Serie wie "Justified" und auch die zweite Staffel "Game of Thrones" wurde merkwürdigerweise mit keiner Nominierung bedacht. Man könnte noch eine Weile so weitermachen und auch noch angesehene und qualitativ hochwertige Serienformate, wie "Good Wife" und "Sons of Anarchy" in den Raum werfen, ändern tut dies aber erst mal nichts an der insgesamt doch recht enttäuschenden Nominierungsliste, die schließlich mit "Homeland" aber wahrscheinlich einen durchaus verdienten Sieger finden wird.
Die Nominierten in der Übersicht:
Die besten Comedy- oder Musicalserien
Konnte man sich in der Drama-Kategorie schon stundenlang über die Auslassung von "Mad Men" aufregen, so gleicht die Nominierten-Liste in der Comedy-Kategorie schon fast einer Farce. Freut man sich auf den ersten Blick zunächst über die Ignorierung von "Glee", muss man auf dem zweiten Blick feststellen, dass anstelle von Glee die neue NBC-Musicalserie "Smash" nominiert wurde. Man muss der HFPA da aber zu Gute halten, dass die Kategorie offiziell "Beste Comedy- oder Musicalserie" heißt, weshalb die Nominierung von "Smash" als Ersatz von "Glee", die nach zwei Siegen nacheinander gar nicht mehr mitmachen dürfen, irgendwie theoretisch durchaus nachvollziehbar ist. Auf keiner Ebene nachvollziehbar ist jedoch die Auslassung der drei definitiv stärksten Comedy-Produktionen des vergangenen Fernsehjahres. Dass die Verantwortlichen von "Community" ein auf Festivals nicht wirklich gern gesehener Gast sind, haben schon die letzten Jahre eindrücklich bewiesen. Verständlich ist dies aber weiterhin nicht, hat doch "Community" mit der dritten Staffel wieder ungeheuer innovative und vor allem mutige Fernsehunterhaltung geboten und das Genre der Sitcom auf ganz eigene Weise revolutioniert. Das muss doch irgendwann auch mal anerkannt werden. Die erzählerischen Dimensionen des Fernsehens insgesamt verändert hat eindeutig auch Louis C.K.. mit seinem Ein-Mann-Geniestreich "Louie", welches natürlich keine reine Comedy-Serie ist, hier aber trotzdem eine Nominierung mehr als verdient gehabt hätte. Zumindest als bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie wurde C.K. nominiert, was trotzdem nur ein schwacher Trost ist.
Zuletzt fehlt natürlich in dieser Kategorie erneut die wahnwitzige und ungeheuer liebenswerte, kleine Comedy-Produktion "Parks and Recreation", die sich von Staffel zu Staffel immer noch verbessert, aber trotzdem konsequent mit Nichtbeachtung bestraft wird. Stattdessen wird weiterhin konsequent ein mutloses und schon lange ausgelutschtes Format, wie "The Big Bang Theory" nominiert und auch als Sympathisant von Matt LeBlanc hat "Episodes" bei der großen Auswahl an möglichen Nominierten nicht wirklich eine Nominierung verdient. Über "Modern Family" muss nicht weiter geredet werden, hat diese Sitcom doch bis auf ihr wohl noch weit entferntes Serienende eine alljährige Nominierung sicher. Wirklich richtig erfreulich und auch verdient ist in dieser Kategorie eigentlich nur die Nominierung von Lena Dunhams zeitgemäßem HBO-Format "Girls", welches durch einen frischen Ansatz viel Staub aufgewirbelt hat und in einer besseren Welt auch gewinnen würde. Der diesjährige Tipp fällt aber trotzdem auf "Modern Family", gibt es doch momentan keine andere Comedy-Serie, die bei Award-Verleihungen so beliebt ist und so nach dem letztjährigen Sieg, auch in diesem Jahr wieder triumphieren wird.
Die Nominierten in der Übersicht:
Die besten Miniserien oder TV-Filme
Bei der Kategorie "Beste Miniserie oder TV-Film" hat man wie im Jahr zuvor auch schon eine recht abwechslungsreiche Mischung an interessanten TV-Produktionen nominiert. Dabei ist der TV-Film "Game Change – Der Sarah Palin Effekt", welcher sich auf die Ereignisse während der Präsidentschaftswahl 2008 konzentriert, bei der die Republikanerin Sarah Palin als Vizepräsidentschaftskandidatin angetreten ist. Der mit Julianne Moore in der Hauptrolle prominent besetzte Film konnte schon bei der letztjährigen Emmy-Verleihung triumphieren und gilt auch bei den Golden Globe als Favorit. Auch nominiert ist der HBO-Film "The Girl", bei dem es um den legendären Suspense-Regisseur Alfred Hitchcock geht, welcher verkörpert wird von einem groß aufspielenden Toby Jones. Neben diese beiden Filmproduktionen treten auch noch drei Miniserien an. Zum einen die History-Channel-Produktion "Hatfields & McCoys", die mit den Hollywood-Stars Kevin Costner und Bill Paxton stark besetzt ist und auch schon bei den Emmys ganze 17-Nominierungen einheimsen konnte und damit eindeutig auch zum engsten Favoritenkreis dieser Kategorie zählt. Das britische Spionage-Drama "The Hour" ist dann genau genommen gar keine richtige Mini-Serie mehr, wurde die Serie doch bereits für eine zweite Staffel verlängert. Der Mix aus Gesellschaftsdrama und Politthriller hat aus qualitativer Sicht eine Nominierung aber sicher verdient. Die letzte nominierte Miniserie kann sich auch durchaus gute Chancen ausrechnen, hat das Politdrama "Political Animals" mit "Everwood"-Schöpfer Greg Berlanti nicht nur einen namhaften Serienmacher in seinen Reihen, sondern mit Schauspiellegende Sigourney Weaver auch eine charismatische Hauptdarstellerin, die der Serie vielleicht sogar zum Sieg helfen könnte.
Aufgrund des breiten Spektrums an Produktionen verschiedener Genrefärbung fällt hier ein Tipp relativ schwer, wobei es meiner Ansicht nach auf ein Kopf an Kopf Rennen zwischen "Hatfields & McCoys" und "Game Change – Der Sarah Palin Effekt" hinauslaufen wird, bei dem letzter bereits preisgekrönter Film die Oberhand behalten wird.
Die Nominierten in der Übersicht:
- "Game Change - Der Sarah-Palin-Effekt"
- "The Girl"
- "Hatfields & McCoys"
- "The Hour"
- "Political Animals"
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr

28.11.2025 00:19 von Sonia
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