Die besten Serien 2008/2009
Lost, Staffel 5

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Im Mai 2008 wurden die Fans der Serie mit einer verschwundenen Insel und einem im Sarg liegenden John Locke in eine lange Pause entlassen. Im Frühjahr 2009 wurde dann schließlich die vorletzte Staffel der Erfolgsserie "Lost" ausgestrahlt und sah sich mit hohen Erwartungen seitens der Fans konfrontiert. Doch was "Lost" schon in den vier Jahren zuvor bewies, änderte sich auch im vorletzten Jahr nicht mehr: Die Macher wissen welche Geschichten funktionieren und welche nicht. Sie kennen ihre Charaktere, sie bauen Spannungen auf, überraschen mit vielen Irrungen und Wirrungen und besinnen sich dabei immer wieder auf die Anfänge und Stärken der Serie.

"They come. They fight. They destroy. They corrupt. It always ends the same."

Wie viele Seiten Papier man auch füllen würde, man könnte der Serie wohl nie gerecht werden und niemals genaustens beschreiben, warum diese Staffel bzw. Serie so genial ist, wie sie es eben ist. Aber ein Versuch ist es natürlich wert und als Leser muss man sich einfach nur vorstellen, dass alles noch mal toller war, als es hier beschrieben wurde.

In den bisherigen Kategorien des Rückblicks ist schon angeklungen, was die fünfte Staffel zu bieten hatte. Allem voran natürlich das gewagte, aber vollends geglückte Experiment der Zeitreisen. Die Insel, die Charaktere oder wer auch immer in der Zeit sprang, verschaffte uns immer wieder kurze Einblicke in vergangene Zeiten. Dies war nicht nur ein Weg, um einige der Mysterien, die sich in den letzten Staffeln aufgebaut hatten, ein wenig zu entmystifizieren, sondern auch ein willkommenes dramaturgisches Element, um die Charaktere auf der Insel noch einmal in einem anderen Licht darzustellen und so unter anderem ein Paar geboten zu bekommen, mit dem man nie gerechnet hätte, das aber auf ganzer Linie überzeugte: Sawyer & Juliet.

Sehr hoch anzurechnen war der fünften Staffel auch, dass wir erstmals mehr Fragen beantwortet bekommen haben, als dass neue gestellt wurden. Durch das Leben bei der Dharma-Initiative, haben wir viele Einblicke in die damalige Zeit gewinnen können. Wir erfuhren von dem Pakt, den die Anderen mit Dharma geschlossen haben, lernten die Rolle von Charles Widmore ein wenig besser kennen, erfuhren wie Danielle Rousseau auf die Insel gekommen war, wie Ben zu den Anderen gekommen ist und letztlich Alex als seine Tochter für sich gewinnen konnte, lernten Richard Alpert näher kennen und sahen, wer die Black Rock zur Insel brachte und viele andere kleinere Details über Mysterien, die uns schon seit der ersten Staffel begleiteten.

Im Finale wurde uns dann sogar Jacob gezeigt. Jacob, dessen Namen wir schon in etlichen Episoden gehört hatten. Jacob, der der wahre Anführer der Anderen war. Jacob, den wir bis dato nie bzw. - sofern es sich dabei wirklich um Jacob gehandelt hat - nur kurz zu Gesicht bekommen hatten. Doch Jacob war nicht allein, sondern hatte noch einen Widersacher. Und sofort müssen wir uns erneut die Frage stellen, wer gut und wer böse ist. Wer spielt welche Farbe in diesem großen Schachspiel namens "Lost"? Für welche Seite ist man als Zuschauer? Gibt es überhaupt irgendwelche Seiten? Was haben unsere Losties, von denen Jacob einige spezielle bereits in ihrem Prä-Insel-Leben getroffen hat, für eine Rolle in all dem? Oder haben wir bisher nur die Spitze des Eisbergs erkannt und das, was darunter liegt, wird in der sechsten und letzten Staffel erst auf uns einbrechen?

Welchen Aspekt man aus der Serie auch heraus greifen mag, eins ist klar. Die fünfte Staffel ist eine erneute Steigerung zu den vorherigen. Die Handlungsstränge der ersten vier Jahre wurden aufgegriffen und weiter gesponnen. Erst jetzt wurde dem Zuschauer bewusst, warum man in der Vergangenheit manche Wege eingeschlagen hat. Die fünfte Staffel reiht sich demnach perfekt in das gesamte Mysterium ein und verspricht eine großartige sechste Staffel.

Warum also nur Platz 2 für die fünfte Staffel von "Lost"? Zum einen hat die Serie, die wir dieses Jahr auf den ersten Platz gesetzt haben, definitiv den Serienende-Bonus, zum anderen setzen wir aber natürlich alle vollstes Vertrauen in die Macher von "Lost" und sind uns sicher, dass die Serie in ihrer schon vorhandenen Genialität noch steigerungsfähig ist und somit die finale sechste Staffel bei unserem Rückblick im nächsten Jahr den verdienten ersten Platz bekommen wird. Es ist also keine "Abstrafung", sondern vielmehr eine Motivation, denn für viele von uns ist "Lost" definitiv der Sieger der Herzen!

Annika Leichner - myFanbase

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