DVD-Rezension: Dexter, Staffel 2

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Kaum eine Serie der vergangenen Jahre polarisierte die Zuschauer so sehr, wie "Dexter". Die Serie über einen Serienmörder, der Verbrecher tötet, löste eine Welle an schockierten und entsetzten Reaktionen aus, gleichzeitig avancierte die Serie aber innerhalb kurzer Zeit zu einem Kritikerliebling und wurde unter anderem für einen Golden Globe und zwei Emmys nominiert, wovon ein Emmy gewonnen werden konnte. Als Showtime die Serie am 30. September 2007 in die zweite Runde schickte, waren die Erwartungen daher enorm - doch auch in Season 2 überzeugte "Dexter" durch starke Schauspielleistungen und spannende Drehbücher.

Inhalt

38 Tage sind vergangen, seit Dexter (Michael C. Hall) seinen Bruder tötete. 38 Tage ohne einen einzigen Mord. 38 Tage, in denen Dexter versucht, die Blockade zu lösen, die seinen dunklen Begleiter gelähmt hat. Während Dexter mit diesem ganz persönlichen Problem zu kämpfen hat, bricht plötzlich Chaos in seinem Leben aus, als man am Meeresgrund die Säcke mit den Leichenteilen entdeckt, die er dort deponiert hat. Das Miami Police Department macht sich unter der Führung von Special Agent Frank Lundy (Keith Carradine) auf die Jagd nach dem so genannten "Bay-Harbor-Metzger", ohne zu wissen, dass der Täter in ihren eigenen Reihen sitzt. Allein Doakes (Erik King) hat es im Gespür, dass mit Dexter etwas nicht stimmt.

Zu selben Zeit verkompliziert sich Dexters Privatleben, als seine Freundin Rita (Julie Benz) glaubt, dass er Drogen nimmt und ihn deshalb zu einer Selbsthilfegruppe schickt. Dort lernt Dexter die enigmatische Lila (Jaime Murray) kennen, die ebenfalls ein Geheimnis zu verbergen scheint.

Rezension

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© Paramount Pictures

"Bin ich ein guter Kerl, der 'Böses' tut? Oder ein böser Kerl, der 'Gutes' tut?" heißt es auf der Rückseite der beiden DVD-Hüllen, die die vier Discs mit den insgesamt 12 grandiosen Folgen der zweiten Staffel von "Dexter" beinhalten. Die Frage nach Gut und Böse, nach der Definition von Moral, steht mehr denn je im Zentrum der Serie. Dexter muss nicht nur mit dem Mord an seinem Bruder Brian umgehen, sondern auch mit einer neuen Frau in seinem Leben, Lila, sowie dem Serienkillerspezialisten Frank Lundy und dem misstrauischen Doakes, der Dexter keine Minute mehr aus den Augen lässt.

Konzentrierte sich Staffel 1 noch auf Dexters Vergangenheit und die Identität des mysteriösen Ice-Truck-Killers, so wendet sich das Blatt in Staffel 2: Nun ist Dexter selbst der Gejagte. Die Fahndung nach dem Bay-Harbor-Metzger stürzt Dexter in die konstante Gefahr, aufzufliegen und erzeugt somit eine unheimliche Spannung beim Publikum: Dexter muss einen Brandherd nach dem nächsten löschen, muss sowohl Lundy als auch seine Schwester Debra (Jennifer Carpenter) bei Schach halten, falsche Fährten für Doakes legen, von sich selbst weglenken und sich dann auch noch um seine Beziehung mit Rita kümmern. Eine tickende Zeitbombe nach der nächsten wird gezündet und lässt dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause.

Dieser stetige Spannungsbogen wird vor allem durch zwei Beziehungen getragen, die für Dexter bedeutend werden: Zum einen betritt Dexter durch seine Beziehung zu der undurchschaubaren und nicht ganz ungefährlichen Lila komplettes Neuland und erforscht eine völlig neue Seite an sich. Zum anderen wird die Feindschaft von Dexter und Doakes auf die absolute Spitze getrieben. Doch auch seine Beziehung zu seiner Schwester erfährt in dieser Staffel eine interessante Entwicklung. Nach dem traumatischen Erlebnis mit Rudy/Brian hat Debra in dieser Staffel emotional einiges aufzubereiten, was sie einerseits ihrem Bruder näher bringt, andererseits aber auch viele persönliche Probleme für sie mit sich zieht.

Letztlich kombiniert auch Staffel 2 all die Faktoren, die schon die erste Season so großartig machten: Die unwahrscheinlich interessante Vielschichtigkeit Dexters gepaart mit einer hochspannenden Storyline, unerwarteten Wendungen und natürlich der absolut fabelhaften Leistung Michael C. Halls fügen sich zusammen zu 12 Folgen hochqualitativer TV-Unterhaltung, die der ersten Staffel quasi in nichts nachsteht. Die DVD-Box ist für "Dexter"-Fans daher eigentlich ein Muss im Regal - dies allerdings wegen den Episoden und nicht wegen den Specials. Da bietet die Box nämlich nur Interviews mit den Darstellern, die zwar allesamt sehr interessant sind, aber andere Special Features oder Audiokommentare trotzdem vermissen lassen.

Technische Details

FSK: 18
Laufzeit: 611 Min. (12 Folgen)
Bildseitenformat: 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Portugiesisch

Fazit

Dexter gerät immer mehr in die Bredouille - und es ist packend, ihm dabei zuzusehen, wie er sich wieder rauswindet. Die zweite Staffel schließt qualitativ an die erste an und taucht immer mehr ein in die verquere Welt des beliebten Serienmörders. Die Staffel an sich ist es daher auf jeden Fall wert, einen Platz im Regal zu haben, doch die Zusatzausstattung lässt leider zu wünschen übrig.

Maria Gruber - myFanbase