DVD-Rezension: Chicago Med, Staffel 1

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Mit "Chicago Med" schickt Dick Wolf seine dritte Chicago-Serie beim US-Sender NBC ins Rennen und schafft es erneut, die Zuschauer mit einem stressigen Krankenhausalltag vor den Bildschirmen zu fesseln.

Inhalt

Foto: Yaya DaCosta & Colin Donnell, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Yaya DaCosta & Colin Donnell, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Die Ärzte und Krankenschwestern haben im Chicago Med alle Hände voll zu tun. Besonders stressig ist es für die Studentin Sarah Reese (Rachel DiPillo), der es schwer fällt, sich in dem hektischen Alltag zurechtzufinden. Aber auch Dr. Natalie Manning (Torrey DeVitto) muss damit zurechtkommen, dass sie schon bald eine alleinerziehende Mutter sein wird. Zudem wird ihr Kollege und Freund Dr. Will Halstead (Nick Gehlfuss) mit dem neuen Kollegen Dr. Connor Rhodes (Colin Donnell) konfrontiert, der sich schnell in den Mittelpunkt zu drängen scheint. All das lastet auf den Schultern der Verwaltungschefin Sharon Goodwin (S. Epatha Merkerson), deren Privatleben dabei vollkommen zu kurz kommt.

Rezension

Foto: Copyright: 2016 Universal Pictures
© 2016 Universal Pictures

Nachdem Dick Wolf bereits mit "Chicago Fire" den Alltag der Feuerwehr und mit "Chicago PD" den Alltag der Polizei auf die Bildschirme gebracht hat, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich an den Alltag einer Notaufnahme wagt. Bereits in der "Chicago-Fire"-Episode #3.19 Am Limit wurden die ersten Charaktere des zweiten Chicago-Spin-Offs eingeführt. Schon zum damaligen Zeitpunkt gefiel mir die Machart der möglichen Serie und ich drückte insgeheim die Daumen, dass "Chicago Med" grünes Licht für eine Serienbestellung bekommen würde. Rund einen Monat nach der Ausstrahlung des Backdoor-Piloten gab NBC bekannt, die erste Staffel von "Chicago Med" für die TV-Season 2015/2016 zu bestellen. Ich freute mich wahnsinnig darüber, denn ich hatte schon vor einigen Jahren einen absoluten Narren an "Emergency Room" gefressen und fand nach der Absetzung 2009 keine vergleichbare Serie. Allerdings fand ich es sehr schade, dass Laurie Holden, die im Backdoor-Pilot als Dr. Hannah Tramble zu sehen war, die Produktion aus persönlichen Gründen verlassen hatte.

Foto: Nick Gehlfuss & Torrey DeVitto, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Nick Gehlfuss & Torrey DeVitto, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Doch mit Torrey DeVitto fand man einen sehr schönen Ersatz für sie. Ich hätte nicht gedacht, dass mir DeVitto so gut in der Rolle der Kinderärztin Dr. Natalie Manning gefallen würde. Man merkt der Schauspielerin durchaus an, wie viel Spaß ihr die Rolle der sympathischen Ärztin macht, die aber trotzdem eine sehr verletzliche und traurige Frau ist, die nicht nur ihren Mann im Krieg verloren hat, sondern schon bald auch schon eine alleinerziehende Mutter sein wird, die Kind und Job unter einen Hut bringen muss. Durch diese Vorlage haben es die Autoren auch wunderbar geschafft, den Charakter von Nick Gehlfuss wunderbar zu intrigieren und zwischen Natalie und Will eine wunderbare Freundschaft aufzubauen, die allerdings von seinen Gefühlen für seine Kollegin und seiner unbändigen Willensstärke, für seine Patienten immer das Beste zu wollen, zeitweise schwer belastet wird und nicht nur einmal seine Karriere als Arzt gefährdet hat.

Foto: Brian Tee & Colin Donnell, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Brian Tee & Colin Donnell, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Eine weitere Belastung für Will ist sein anfänglicher Konkurrenzkampf mit seinem neuen Kollegen, dem Unfallchirurgen Connor Rhodes, der neu im Chicago Med anfängt. Zugegeben, hatte ich Angst, dass sich dieser Konkurrenzkampf über die ganze erste Staffel erstrecken wird. Umso zufriedener bin ich dann gewesen, dass die Autoren kleine, besondere Momente zwischen den Charakteren geschaffen haben, die eine Freundschaft für zweite Staffel nicht ausschließt. Denn im Grunde haben Connor und Will eigentlich doch mehr gemeinsam, als ihnen vielleicht klar ist. Für mich ist Connor ohnehin ein sehr interessanter Charakter, was vor allem mit seiner Familiengeschichte zusammenhängt. Ich hoffe mal, die Autoren nutzen das Potenzial für eine Weiterentwicklung der Handlung.

Foto: Rachel DiPillo, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Rachel DiPillo, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Gleiches gilt für den Charakter von Rachel DiPillo. Für mich hat Sarah Reese die größte und momentan auch beste Entwicklung der Serie durchgemacht. Ähnlich wie bei Dr. John Carter aus "Emergency Room", hat auch Reese Potenzial dazu, dass die Zuschauer ihre berufliche Entwicklung mitverfolgen können. Wenn ich daran zurückdenke, wie unbeholfen die Figur am Anfang der Serie gewesen ist, bin ich richtig stolz auf sie, wenn ich an das Staffelfinale zurückdenke, in der man eine deutliche Steigerung ihres Selbstbewusstseins gesehen hat. Einen Teil davon hat sie sicherlich auch Oberschwester Maggie Lockwood (Marlyne Barrett) zu verdanken, die nicht nur ihr, sondern auch ihren Kollegen mit Rat und Tat immer zur Seite steht und ihre Arbeit über sich selbst stellt und dabei auch mal mit dem Gesetz in Konflikt gerät, aber dann auch Unterstützung von ihren Kollegen und Freunden erwarten kann.

Foto: Oliver Platt & S. Epatha Merkerson, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Oliver Platt & S. Epatha Merkerson, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Durch die Gastauftritte der Charaktere aus "Chicago P.D." und "Chicago Fire" und den dazugehörigen Crossover-Episoden, bemerkt man die Zusammengehörigkeit, die immer wieder toll anzusehen ist. Meiner Meinung nach fehlt es "Chicago Med" allerdings noch etwas an dem gefestigten Zusammenhalt innerhalb des Teams. Als Zuschauer merkt man zwar, dass sie sich mögen und auch zwischen Maggie, Natalie und April Sexton, wie auch zwischen Sharon und Dr. Daniel Charles oder auch Sharon und Maggie eine Art Freundschaft besteht, die aber bei weitem noch nicht so innig zu sein scheint, wie beispielsweise die zwischen Kelly Severide und Leslie Shay.

Foto: Brian Tee & Nick Gehlfuss, Chicago Med - Copyright: Elizabeth Sisson/NBC
Brian Tee & Nick Gehlfuss, Chicago Med
© Elizabeth Sisson/NBC

Während es bei dem Thema Freundschaft und Zusammenhalt noch etwas Luft nach oben gibt, kann "Chicago Med" mit seinen Fällen punkten. Bereits in der Pilotfolge #1.01 Entgleist wird auf das Thema Leihmutterschaft und die dazugehörigen Verträge aufmerksam gemacht. Ein weiteres Thema, welches für mich sehr interessant gewesen ist, war Dr. Unger, ein Studienkollege von Daniel Charles, der einige Fehler beim Diagnostizieren gemacht hat und daraus seine Konsequenzen ziehen musste. Ein weiteres Thema, welches das Staffelfinale und die Entwicklung von Connor bestimmt hat, war der Krebstod seines Mentoren Dr. David Downey, der mich zwar auf der einen Seite traurig gestimmt, mir aber auf der anderen Seite auch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat, weil er gezeigt hat, wie nahe sich die beiden Charaktere gestanden haben.

Neben der Entwicklung von Connor kreierte man mit dem Staffelfinale auch bei Sharon und April wunderbare Cliffhanger, die für die zweite Staffel einiges an Spannung zu bieten haben und mit einem alten Bekannten aus "Chicago Fire" schlägt man eine weitere interessante Richtung ein, auf deren Erzählung ich mich schon wahnsinnig freue.

Specials & Technische Details

An Specials wird den Fans Folgendes geboten:



Erscheinungstermin: 29. September 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 733 Minuten (18 Episoden)
Bildformat: 16:9 – 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch

Fazit

Die erste Staffel von "Chicago Med" schafft es mit liebevollen Charakteren, spannenden und interessanten Fällen, sowie Entwicklungen von Handlungen und Figuren die Zuschauer zu überzeugen. Durch das spannende Staffelfinale stellt man neue Weichen für eine tolle zweite Staffel, die die kleinen Fehler beheben und ausbessern wird.

Daniela S. - myFanbase

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