DVD-Rezension: Doctor Who, Staffel 5

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Lang hatte es gedauert, aber mit der Ausstrahlung von "Doctor Who" beim Seriensender Fox schafften es endlich auch die neuen Staffeln der Serie in den heimischen Handel. Auch die fünfte Staffel ist so jetzt hierzulande käuflich erwerbbar.

Inhalt

Foto: Doctor Who - Copyright: BBC
Doctor Who
© BBC

Nach seiner Regeneration, während sowohl der Doctor (Matt Smith) als auch die Tardis noch angeschlagen sind, landet er im Garten der elfjährigen Amelia Pond (Caitlin Blackwood). Die lebt seit Kurzem bei ihrer Tante, weil sie ihre Eltern verloren hat und wird von einem seltsamen Riss in der Wand ihres Zimmers beunruhigt. Der Doctor verspricht Amelia, ihr zu helfen. Als er nach einem kurzen Zwischenstopp in der Tardis, der für ihn lediglich ein paar Minuten dauerte, zurückkehrt, sind für Amelia, die sich nun Amy (Karen Gillan) nennt, zwölf Jahre vergangen. Sie haben aber beide nicht viel Zeit, die vergangene Zeit aufzuholen, denn Amys Heimatstadt wird von einem außerirdischen Flüchtling bedroht. Natürlich findet der Doctor hierfür eine Lösung und als Entschädigung für sein gebrochenes Versprechen, nimmt er Amy mit auf seine Reisen in der Tardis. Die verschweigt dem Doctor allerdings, dass sie eigentlich am nächsten Tag ihren Verlobten Rory (Arthur Darvill) heiraten sollte.

Rezension

Der Übergang von der vierten zur fünften Staffel "Doctor Who" stellte einen bedeutenden Einschnitt innerhalb der Serie dar. Nicht nur gab David Tennant als Darsteller der legendären Hauptfigur das Zepter an Matt Smith weiter, der somit die elfte Inkarnation des Doctors verkörperte, auch übernahm Steven Moffat den Posten des Showrunners von Russel T. Davies, der die Serie zuvor erst aus der langjährigen Zwangspause geführt und zu neuem Erfolg verholfen hatte. Damit hatte diese Staffel einiges zu beweisen, zwar war wohl von Anfang an klar, dass die Zuschauer sicher bei der Stange bleiben werden, aber wie würde der neue Doctor unter neuer Rigide bei den Hardcore-Fans der Serie ankommen?

Foto: Matt Smith, Doctor Who - Copyright: BBC
Matt Smith, Doctor Who
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In meinen Augen ist der Übergang jedenfalls wirklich großartig gelungen. Matt Smith ist zwar der jüngste Darsteller des Doctors, der ja als Charakter immerhin schon mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel hat und somit auch immer eine gewisse Reife und Erfahrung ausstrahlen sollte. Aber Matt Smiths junger und energiegeladener Doctor stellte eine derart erfrischende Abwandlung von Tennants Version dar, dass man ihn gerne in den Kreis der geliebten Doctor-Darsteller aufnahm. Wobei dieser schnelle und reibungslose Übergang sicher auch viel mit der großartigen Eröffnungssequenz in der ersten Folge der fünften Staffel zu tun hat, in der der gerade frisch regenerierte Doctor auf seine baldige neue Begleiterin Amelia Pond trifft, die dabei allerdings noch ein Kind ist. Die wunderbare Kennenlernszene der beiden rund um den seltsamen neuen Geschmackssinn des Doctor strotzt derart vor Charme und cleveren Dialogen, dass man die beiden von diesem Moment an ins Herz schließt und man alle Skepsis gegenüber dem Neuen schnell aufgibt. Es sind diese Szene voller unverhohlener Emotionalität, ohne Angst oder Scham vor Kitsch, die ich an "Doctor Who" bei allem Sci-Fi-Setting so wertschätze und auch die fünfte Staffel setzt diese Tradition fort. Auch Karen Gillan als erwachsene Version von Amy spielt sich dann dank ihrer Schlagfertigkeit und nicht zu letzt auch ihres genialen schottischen Akzentes (wer kann, sollte schon allein deshalb unbedingt die Originalversion einlegen) schnell in die Gunst der Zuschauer.

Foto: Karen Gillan, Doctor Who - Copyright: BBC
Karen Gillan, Doctor Who
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Mit #5.01 Fünf vor Zwölf wird man aber auch gleich in die neue, alte Welt der Serie geworfen und Steven Moffat demonstriert wieder einmal seine Lieblingsthemen und –Motive, die er nun als alleiniger Showrunner in vollem Umfang ausleben kann. Wie bereits in den frühen Episoden aus seiner Feder, die besten Beispiele hierfür sind natürlich die Klassiker #3.10 Nicht blinzeln und #2.04 Das Mädchen im Kamin erwarten die Zuschauer in der fünften Staffel nun zahlreiche Geschichten rund um vertrackte Zeitreisen, sich gegenseitig beeinflussende Zeitlinien, aber auch alte Bekannte aus seiner Feder wie River Song (Alex Kingston) und die Weinenden Engel kehren in dieser Staffel zurück. Dabei baut er rund um Amy Pond und den Riss im Raum-Zeit-Kontinuuum, den sie als Kind in ihrem Zimmer hatte und der sie nun quer durchs Universum verfolgt, einen spannenden staffelübergreifenden Handlungsbogen auf, der sich über die 13 Episoden wunderbar steigert, das Geschehen in guter alter "Doctor Who"-Manier aber nicht zu stark dominiert.

Foto: Doctor Who - Copyright: BBC
Doctor Who
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So können die als Einzelepisoden bzw. als Zweiteiler fungierenden Bausteine auch für sich betrachtet stehen und schaffen es so, wieder einmal denkwürdige Folgen abzuliefern. Dabei möchte ich vor allem die erste Doppelfolge dieser fünften Staffel, #5.04 Zeit der Engel und #5.05 Herz aus Stein, in der sowohl River Song, als auch die Weinenden Engel zurückkehren, positiv hervorheben. Hier gelingt eine wirklich gelungene Fortführung dieser beiden Mythen, die alles andere als zu einem zweitem Aufguss geraten, ganz im Gegenteil. Die Weinenden Engel sind auch bei ihrem zweiten Auftritt beeindrucken gruselig und River Song bleibt weiterhin faszinierend, besteht doch um ihre Figur und ihre Beziehung zum Doctor immer noch ein großes Rätsel. Ein weiteres Staffelhighlight bildet die Episode #5.10 Vincent und der Doctor, in der Amy Pond und der Doctor den legendären Maler Vincent van Gogh besuchen. Diese Folge gehört in meinen Augen zu einer der besten, weil unheimlich emotionalen Episode im gesamten Verlauf der Neuauflage der Serie und rührt einfach zu Tränen. Zu guter Letzt weiß auch das zweiteilige Staffelfinale absolut zu überzeugen und spätestens zu diesem Zeitpunkt entwickelt sich auch Amys Verlobter Rory vom Anhängsel zum absolut elementaren Bestandteil des Ensembles.

Blickt man nun auf die Veröffentlichung der Staffel auf DVD und Blu-Ray, dann erhält man dank der Veröffentlichung von Polyband wieder ein gelungenes Set. Wie man es von BBC-Serien gewohnt ist, gibt es auch hier wieder zahlreiche Extras zu entdecken. Zwar ist die Aufmachung der Menüs nicht ganz so liebvoll wie bei den Originalboxen umgesetzt, aber am Inhalt wurde zum Glück auch in Deutschland nicht gespart und so kann man sich zahlreiche zusätzliche Audiokommentare, zusätzliche Szenen, Features über die Dreharbeiten und weitere Infos zu Gemüte führen und hat so auch nach dem Durchschauen der Episoden noch lange Spaß an der Box.

Die Extras in der Übersicht:

Foto: Copyright: polyband
© polyband

Audiokommentare von Steven Moffat, Piers Wenger und Beth Willis zu vier Episoden
Doctor Who-Confidentials: Blick hinter die Kulissen (zwei Zusammenschnitte der im Original nach den Episoden ausgestrahlten Confidentials)
Monster-Akten: zu den Daleks, den Weinenden Engeln, den Silurianern und der Allianz
Zusätzliche Szenen
Videotagebuch
Outtakes
Meanwhile in the Tardis
Trailern zu einzelnen Episoden
Zwei Booklets mit zahlreichen Informationen, auch für Einsteiger

Technische Details

Erscheinungstermin: 31. Januar 2014
FSK:ab 12 Jahren
Laufzeit: 600 Minuten
Bildformat: 1,78:1, 16:9
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Der Wachwechsel im "Doctor Who"-Universum ist mit dieser fünften Staffel wirklich überzeugend gut gelungen und macht Lust auf mehr Abenteuer mit dem neuen Doctor, Amy Pond und dem neuesten Mitreisenden in der Tardis, Rory Williams.

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Cindy Scholz - myFanbase

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