DVD-Rezension: "Rückkehr ins Haus am Eaton Place", Staffel 2
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Bereits vom 19. Februar bis 25. März 2012 flimmerte die zweite Staffel von "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" unter dem Originaltitel "Upstairs, Downstairs" auf BBC One über die britischen Bildschirme. Seit dem 30. August 2013 ist die zweite und leider auch letzte Staffel der Dramaserie, die in Deutschland bereits vom 30. Dezember 2012 bis 3. Februar 2013 im WDR gesendet wurde, endlich auf DVD erhältlich. Während die erste Staffel noch mit drei Episoden auskam, erwarten den Zuschauer nun ganze sechs Episoden über das Leben der Bewohner des Hauses Nr. 165 am Eaton Place.
Inhalt
Zwei Jahre sind mittlerweile vergangen und während Hitler an der tschechoslowakischen Grenze aufmarschiert und anfängt die jüdische Bevölkerung in Deutschland zu eliminieren, hat sich auch am Eaton Place einiges getan. Denn Lady Maud Holland (Eileen Atkins) ist mittlerweile gestorben, die Hauswirtschafterin Rose Buck (Jean Marsh) ist schwer an Tuberkulose erkrankt und musste die Familie verlassen, Lady Agnes (Keeley Hawes) hat ihr zweites Kind nach einem riskanten Kaiserschnitt geboren, Lady Persephone (Claire Foy) lebt mittlerweile in Deutschland und Dr. Blance Motterhead (Alex Kingston), die Halbschwester von Lady Maud, hat sich am Eaton Place einquartiert und sorgt mit ihrer unkonventionellen Art für ordentlich Wirbel. Während nun der zweite Weltkrieg droht, rüstet sich auch England auf und das Oberhaupt der Familie, der Diplomat Sir Hallam Holland (Ed Stoppard), wird immer mehr in die Geschehnisse involviert. Unterdessen versuchen seine Frau Lady Agnes und seine Tante Lady Blance ihren Teil beizutragen und jüdische Kinder aus Deutschland nach England zu holen. Doch auch Lady Persephone schwebt in größter Gefahr, da sie sich nach wie vor in Deutschland befindet. Das Personal des Hauses kämpft unteressen, nach dem Weggang von Rose, untereinander um die Befehlsgewalt und hat durch das Küchenmädchen Eunice McCabe (Ami Metcalf) und das Kindermädchen Beryl Ballard (Laura Haddock) Zuwachs bekommen.
Rezension
Die zweite Staffel von "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" kehrt nicht nur als Fortsetzung, sondern auch als endgültiges Ende der Serie, auf die Bildschirme zurück. Neben diversen Spekulationen, wie zu hohe Produktionskosten und die durchwachsenen Kritiken an der zweiten Staffel, ist es ein Fakt, dass "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" Schwierigkeiten hatte, sich gegen die starke Konkurrenz anderer britischer Serien durchzusetzen. Denn neben großen ähnlichen Formaten wie zum Beispiel "Downton Abbey" und "Call the Midwife", lief "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" parallel zur Mini-Serie "Titanic" und konnte dabei nur mäßige Einschaltquoten einfahren. Doch nicht nur der zu frühe Abschied von der Serie setzt einem als Zuschauer zu, sondern auch das bedauernswerte Fehlen einiger wichtiger Charaktere und den schauspielerischen Zugpferden der ersten Staffel. So ließ man die resolute Maud Holland schon vor der ersten Episode sterben, da die Darstellerin Eileen Atkins nicht zufrieden mit der Entwicklung ihres Charakters war und somit nicht mehr zur Verfügung stand. Und auch auf Jean Marsh, die in der ersten Staffel als Herzstück der Serie, Rose Buck, an Bord war, musste leider aus gesundheitlichen Gründen weitestgehend verzichtet werden.
Leider muss auch ich mich den durchwachsenen Kritiken anschließen, da mich die zweite Staffel von "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" zu keinem Zeitpunkt wirklich fesseln konnte. Die ausgestiegenen Charaktere hinterlassen eine große Lücke, die zwar mit großartigen Neubesetzungen wie Alex Kingston als Hallams Tante Dr. Blance Mottershead und Laura Haddock als Kindermädchen Beryl Ballard gut gefüllt wurden, doch es fehlte leider der mitreißende und zauberhafte Flair der ersten Staffel. Auch was die diversen Entwicklungen der einzelnen Charaktere angeht bin ich leider nicht wirklich vor Begeisterung aus dem Häuschen. Meines Erachtens hat man mit zu vielen dramatischen Schockern und unrealistischen Wandlungen versucht eine erzwungene Spannung aufzubauen, die dann aber sehr zu Lasten des Wiedererkennungswertes der einzelnen Charaktere führte. So ist die leidenschaftliche Affäre zwischen Sir Hallam und seiner Schwägerin Lady Persie nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch völlig an den Haaren herbeigezogen und wiederspricht allen ethischen Grundsätzen des Charakters von Sir Hallam. Harry Spargo (Neil Jackson) hatte nichts mehr mit dem mutigen nationalsozialistischen Denker aus der ersten Staffel zu tun und auch seine Angebetete Baryl Ballard mutierte innerhalb von einer Folge von einer selbstbewussten und stolzen jungen Frau zu dem zu allem ja-sagenden Weibchen an seiner Seite. Und damit nicht genug, hat man in den letzten Minuten der Serie doch auch noch versucht das Küchenmädchen Eunice McCabe mit dem Butler Johnny Proud (Nico Mirallegro) zu verkuppeln, obwohl in die Richtung bisher keinerlei Annäherung zu erkennen war. Einzig Lady Agnes' Verwandlung und stetige Weiterentwicklung zu einer unabhängigen und mitdenkenden Frau schien für mich nachvollziehbar, wenn man mal von dem Teil mit ihrem amerikanischen Verehrer Caspar Landry (Michael Landes) absieht.
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Aber natürlich gab es auch sehr rührende und wirklich schön erzählte Geschichten in der zweiten Staffel von "Rückkehr ins Haus am Eaton Place". Besonders gut gefiel mir dabei die Einführung von Dr. Mottershead, die nicht nur unheimlich sympathisch war, sondern auch durch ihren vielschichtigen und doch authentischen Charakter überzeugen konnte. Auch ihre homosexuelle Liaison zu Lady Portia (Emilia Fox) war schön und absolut nachvollziehbar erzählt. Ebenfalls zum niederknien waren Johnny und Pritchard als sie versucht haben, die Pflichten der Köchin Clarice Thackeray (Anne Reid) zu übernehmen, die kurzzeitig, wegen diverser Hierachie-Kämpfe, das Haus verlassen hat. Auch die zeitgeschichtlichen Themen wurden nicht hinten angestellt, sondern nahmen einen großen Teil der zweiten Staffel ein.
Leider gab es auch keinerlei Specials auf der DVD, was natürlich immer sehr schade ist und angesichts dessen, dass es sich hierbei um die letzte Staffel der Serie handelt, noch bedauerlicher für die Fans ist.
Technische Details
Erscheinungstermin: 30. August 2013
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 300 Minuten (6 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Fazit
Für mich persönlich war die zweite Staffel leider einen Tick schlechter als die erste Staffel, da meiner Meinung nach zu viel künstliche Spannung, besonders in den letzten zwei Episoden, erzeugt wurde. Trotzdem sollte sich jeder, der auch schon die erste Staffel gesehen hat, diesen Abschluss der Serie nicht entgehen lassen.
Nina V. - myFanbase
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