La Greffe
Wie kaum eine Stadt verkörpert Montreal das Prinzip des Melting Pots, des Zusammenlebens verschiedener Kulturen und kultureller Vielfalt. Vielleicht liegt es daran, dass die Hauptstadt der französisch-kanadischen Provinz Quebec nur so vor musikalischer Energie sprüht – und der Welt unter anderem künstlerische Ausnahmeerscheinungen wie Leonard Cohen oder Arcade Fire beschert hat. Doch jeder fängt mal klein an: So auch La Greffe, ein Rock-Quintett mit portugiesischen, kanadischen und marokkanischen Wurzeln, das seiner ethnischen Vielfalt gewissermaßen auch mit seinem Namen – La Greffe heißt auf Französisch Transplantation – Rechnung trägt.
Auch die Musik der Fünfergruppe – bestehend aus Sänger Pierre Moriz, Gitarrist Youssef Paco Mamouni, Bassist Amine Hafid, Violinistin Marie-Ève Grenier und Schlagzeuger Charles Le Scelleur – ist gewissermaßen eine Transplantation, ein Mix aus verschiedenen Stilrichtungen, der sich schließlich Experimental Rock nennt und mit viel metaphorischer Sprachkunst spielt. Eingängige Riffs, 6/8-taktige Rhythmen, das Zusammenspiel von Gitarre und Violine, englische und französische Lyrics, teilweise gesungen von Pierre und Marie-Ève gemeinsam, all das fügt sich tatsächlich zu einem interessanten Experiment zusammen. So sind die vier melancholisch-hoffnungsvollen Tracks ihrer Debüt-EP "Rainbowland's Overview" nicht nur zum Anhören für daheim, sondern auch beim Live-Auftritt immer wieder schön. Und wer weiß, vielleicht schaffen es La Greffe ja bald aus den heimischen Venues in Montreal hinaus in die weite Welt... das zumindest wünschen sich die fünf Bandmitglieder für die Zukunft. Mehr dazu in unserem Interview!
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