Songs des Jahres

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Song des Jahres (Fortsetzung)

Maria Gruber meint:

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Yellow Ostrich
© Josh Goleman/Barsuk Records

#1 Yellow Ostrich - Whale
Alles beginnt mit einer wuchtigen Trommel. Konstante Synkopen. Dann setzt das chorale "oh oh" ein. Und dann beginnt Alex Schaaf zu singen. Von einem Wal, von der Freiheit, vom Leben. "I've been swimming for a thousand years and I've / Seen more than you can realize / But I accept that you will never understand / So I will gladly take your hand" singt er da. Was für wunderbare Zeilen und was für ein unglaublicher Song. "Whale" ist gewaltig, zu Beginn erst leise und simpel, dann jedoch folgt innerhalb von rund drei Minuten eine Steigerung zu einem gewaltigen Fortissimo, das einen komplett mitreißt. Ein Lied zum immer wieder anhören und immer wieder neu entdecken – mein Song des Jahres 2011.


#2 Feist - How Come You Never Go There
Es ist schier unmöglich, zu bestimmen, was Feists bester Song ist. Ist es "Mushaboom"? Oder doch "My Moon My Man"? "Inside and Out"? "Sealion"? Auch bei ihrer aktuellen Platte sticht zunächst kein Lied wirklich heraus, da man einfach vom Gesamteindruck jedes Mal überwältigt ist, sobald die CD vorbei ist. Doch irgendwann bekam ich "How Come You Never Go There" nicht mehr aus dem Kopf. Das "woo woo" im Hintergrund, Feists klare Stimme, wenn sie singt "How come you never go there? / How come I'm so alone there?", die perfekt abgestimmten Klavier-, Bläser- und Orchestersequenzen. Dieses Lied reiht sich ein in Feists lange Reihe meisterhafter Werke. | zur Hörprobe in der Videogalerie

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#3 The Head and the Heart - Rivers and Roads
Man möchte meinen, dass "Rivers and Roads" einfach nur ein netter Folksong ist. Doch dieses Lied löst jedes Mal pure Gänsehaut aus. Es ist ein Lied über die Nostalgie, über die Flüchtigkeit des Lebens und darüber, wie sich alles verändert, auch wenn man versucht, daran festzuhalten. The Head and the Heart gehören definitiv zu den Neuentdeckungen des Jahres und haben mit diesem Song mein Herz erobert. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#4 Noel Gallagher's High Flying Birds - (I Wanna Live In A Dream In My) Record Machine
Noel goes solo – und es ist ein brillantes Soloalbum, das der Ex-Oasis-Songschreiber da abgeliefert hat. Mit "(I Wanna Live In A Dream In My) Record Machine" hat Noel etwas geschafft, was ich nie für möglich gehalten hätte: Er hat einen Song kreiert, der dem glorreichen Oasis-Klassiker "Live Forever" fast ebenbürtig ist. Unbändige Energie und Lebensfreude, das Gefühl, dass alles besser wird, das Verlangen, einfach laut mitzusingen – all das und noch viel mehr birgt dieses Lied in sich. Noel hat es einfach drauf.

#5 Adele - Rolling in the Deep
Es gab wahrscheinlich kein anderes Lied in diesem Jahr, das ich öfter vor mich hingesungen habe, als Adeles "Rolling in the Deep". Herzschmerz verpackt in energiegeladenem Soul und besungen von einer unglaublichen Stimme. Egal wie oft dieses Lied im Radio kommt, egal wie oft man es auch anhört, man kann es immer wieder mitsingen und wird immer wieder mitgerissen. | zur Hörprobe in der Videogalerie


Ameli H. meint:

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#1 Bombay Bicycle Club - Shuffle
Ein Gute-Laune-Song wie man ihn sich nur wünschen kann. Es gibt so Lieder, die einen immer aufmuntern können, die einem immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern können und genau das ist "Shuffle". Genau wie das Video zur Single auch zeigt, merkt man, dass sich die vier Jungs von Bombay Bicycle Club nicht zu ernst nehmen und einfach nur Spaß haben.

#2 The Strokes - Taken for a Fool
Bevor "Angles", das dazu gehörige Studioalbum, rauskam wurde von der Band ein Video veröffentlicht, dass die Studioaufnahmen zeigte. Zu sehen waren die Strokes (ohne Julian Casablancas), die es sichtlich genossen, im Studio zu sein und rumzualbern, und zu hören waren ein paar Teaser, Hörproben sozusagen, des neuen Albums, unter anderem "Taken for a Fool". Dieses Lied verbindet gekonnt den alten Stil der Strokes mit dem neuen Synthie-/80er-Jahre-Sound des neuen Albums.

#3 Foo Fighters - Walk
Ich habe ja schon bei "Bester Songmoment" zu diesem Lied geschrieben und kann mich eigentlich nur wiederholen. Grandioser Song von einer grandiosen Band. | zur Hörprobe in der Videogalerie

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#4 Florence + the Machine - No Light No Light
"No Light No Light" ist zusammen mit "Shake it Out" das beste Lied aus "Ceremonials". "No Light No Light" gewinnt aber das Kopf-an-Kopf-Rennen, da es einen Tick verzweifelter ist, der Text einen Tick verzaubernder ist und mal ganz ehrlich: einfach herrlich bombastisch. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#5 Adele - Rumour Has it
Eine Person, die "Someone Like You" , "Rolling in the Deep" oder "Set Fire to the Rain" nicht kennt, gibt es wahrscheinlich nicht mehr. Neben diesen beiden Singles war auch Adeles Album "21" ein riesen Verkaufsschlager dieses Jahr, auf dem sich noch weitere Perlen finden lassen, vor allem eben "Rumour Has it".


Mark Jürgens meint:

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#1 The Horrible Crowes - Black Betty & the Moon
Eine der besten Nummern auf einem Album, das vor genialen Songs nur so strotzt. Vielleicht ist es die Tatsache, dass der Song stark an Bruce Springsteen erinnert. Oder die Tatsache, dass es womöglich der zurückhaltendste und unscheinbarste Song des Albums ist, aber für mich gab es in diesem Jahr keinen schöneren. Der Text, die akustische Untermalung, besonders die Leadgitarre und dazu Brian Fallons unvergleichbarer Gesang machen "Black Betty and the Moon" zu einem der besten Songs, die ich je hören durfte.


#2 Mariachi El Bronx - Poverty's King
Ich liebe The Bronx. Und ich liebe Mariachi-Musik. Wenn sich erstere dann entscheiden, letzteres zu spielen, kann ja nur ein großartiges Album dabei heraus kommen. Und das tat es auch. Und der beste Song darauf war ganz eindeutig "Poverty's King", das von allen Songs am ehesten nach Mexiko, nach Männern in Sombreros und der Wüste im Allgemeinen klingt.

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#3 Jason Isbell And The 400 Unit – Go it Alone
Jason Isbell gehört seit seinem Einstieg bei den Drive-By Truckers im Jahre 2001 zu meinen absoluten Lieblings-Songwritern und beweist auch mit seinem dritten Album, dass er einer besten ist. "Go it Alone" ist womöglich Isbells traurigster Song. In einem Kanon, der zum Großteil aus eben solchen Songs besteht, durchaus ein Kunststück. Es ist aber auch Isbells bester Song, untermalt die melancholische Leadgitarre, die in einem wunderschönen Solo endet, doch hervorragend die düsteren aber durchaus wahren Textzeilen. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#4 The Mighty Mighty Bosstones – Disappearing
Ich hätte es den alten Herren aus Boston nicht mehr zugetraut, einen derart spritzigen und gut gelaunten Song zu schreiben. Doch sie tun es und so gerät "Disappearing" zum wohl besten Song der Platte: Gut aufgelegte Bläser, ein Refrain, der sofort ins Ohr geht und Dickies unverkennbare Stimme sorgen für Stimmung und Hörfreude.

#5 The Gaslight Anthem – Our Father's Sons
2008 bei den Sessions zu "The 59 Sound" ausgemustert, später als Demo auf einer Benefizcompilation erschienen, erweist sich "Our Father's Sons" als einer der besten Songs, den die Jungs um Brian Fallon je geschrieben haben. Das liegt vor allem an der grandiosen Melodieführung und dem hervorragenden Solo am Ende des Songs. Aber auch Brians Gesang, der deutlich rauer und tiefer ist als noch auf "The 59 Sound", gibt dem Song eine gewisse Schwere, die auf "The 59 Sound" deplatziert gewesen wäre, sich zum jetzigen Zeitpunkt und unter den anderen Songs der E.P. aber durchaus gut macht. | zur Hörprobe in der Videogalerie

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