Highlights 2016, Teil 1

Das neue Jahr ist gestartet und wir können uns auf spannende Neuerscheinungen in den nächsten Monaten freuen. Auf myFanbase haben wir euch einige Leseanregungen für die kommenden drei Monate zusammengestellt. Besonders im März können wir uns auf viele spannende Romane freuen. Was steht bei euch auf der Wunschliste?
Rückblick: Neuerscheinungen im Herbst 2015
Das meistdiskutierte Debüt des vergangenen Jahres in den USA legte Garth Risk Hallberg hin. Für sein Erstlingswerk "City on Fire", das im Deutschen über 1000 Seiten fassen wird (im Original sind es immerhin 911), erhielt er einen Vorschuss von zwei Millionen US-Dollar, der vermutlich höchste, der je für ein Debütroman gezahlt wurde. Sein Buch, das im März im S. Fischer Verlag erscheinen wird, zeigt New York von seiner düstersten Seite. "City on Fire" spielt im Manhattan der ausklingenden 1970er Jahre, eine Zeit, die der 36jährige Autor selbst nicht erlebte, nach der er sich laut Interviews aber so sehr sehnt, dass er sie in seinem Roman neu kreierte. Dank der intensiven Recherchen und dem virtuosen Schreibstil überzeugte der Wahl-New-Yorker Hallberg auch die meisten Kritiker. Sein Manhattan ist gefährlich und schmutzig und zugleich aufregend und energiegeladen. Ausgehend von der Silvesternacht 1976 folgt der komplexe Plot des Romans dutzenden miteinander verbunden Figuren wie zwei Vorstadtpunkern, einem schwulen Paar oder einen Cop, die durch die Straßen der Stadt ziehen. Die Stadt versinkt im Chaos, als bei einem Stromausfall im Sommer 1977 alle Lichter ausgehen.
Es gibt ein weiteres Buch, das 2015 in den USA diskutiert und gefeiert wurde wie kaum ein anderes: In "Zwischen mir und der Welt" (Hanser Literaturverlage im Februar) schreibt der schwarze Schriftsteller und Journalist Ta-Nehisi Coates einen offenen Brief an seinen jugendlichen Sohn, in dem er über Rassismus, Polizeigewalt und dem Leben generell als Afro-Amerikaner nachdenkt. Sowohl die New York Times als auch der New Yorker nannten das Buch "außergewöhnlich", es gewann den National Book Award for Nonfiction und war wochenlang auf Platz 1 der Verkaufslisten.
Ebenfalls um Diskriminierung von schwarzen Bürgern geht es in Ryan Gattis' Thriller "In den Straßen der Wut", der im Januar bei Rowohlt erscheint. Er basiert auf den Unruhen im April 1992 in Los Angeles. Nachdem die Polizisten, die zwei Monate zuvor den Afro-Amerikaner Rodney King misshandelt hatten, freigesprochen werden, führt die allgemeine Empörung zu Gewaltausbrüchen in der ganzen Stadt. Los Angeles brennt, es gibt Plünderungen, Gewaltexzesse – und am Ende der sechs Tage Bürgerkrieg sind 53 Tote zu beklagen. In seinem komplexen Roman schildert Ryan Gattis diesen Ausnahmezustand aus der Sicht von siebzehn miteinander verknüpften Figuren und erzählt anhand ihnen von Gewalttaten seitens der Polizisten wie der Gangster, von Vorurteilen und einer Gesellschaft auf der Kippe.
Um private Konflikte dreht sich der Roman "Das Leben der Florence Gordon" von Brian Morton, der im Februar bei Suhrkamp erscheint. Florence ist eine 75jährige Intellektuelle mit bissigem Humor, die in Manhattan lebt. Die Dame zieht es vor, fern von anderen Menschen zu sein, um an ihren Memoiren zu arbeiten. Da passt es ihr gar nicht in den Kram, als der Sohn samt Ehefrau und Florences Enkelin bei ihr auftauchen, um ihre persönlichen Probleme bei der Matriarchin abzuladen.
Auch in New York, aber in Brooklyn angesiedelt ist der Roman "22:04" von Ben Lerner, der Ende des Monats bei Rowohlt veröffentlicht wird. Der Brooklyner Schriftsteller Ben Lerner schreibt über einen Brooklyner Schriftsteller namens Ben, der es "geschafft" hat und sich in überteuerten Hipster-Restaurants jetzt die Speisen leisten kann, die nur aus Prestige- und nicht aus Geschmackgründen bestellt werden. Als er erfährt, dass er einen Gehirntumor hat, überdenkt Ben seinen Lebensstil. Zugleich bedrohen Jahrhundertstürme und Überschwemmungen in New York, die dem Roman einen dystopischen Charakter verleihen. "22:04" wurde von der Kritik gefeiert und unter anderem vom New Yorker, der New York Times Book Review, dem Guardian und dem Boston Globe zu den besten Büchern des Jahres 2014 gewählt.
Nach dem Erfolg ihrer Autobiografie "Just Kids" (auf der basierend Showtime eine Miniserie produzieren wird) meldet sich Patti Smith mit "M-Train" (Kiepenheuer & Witsch im März) zurück. Ihr neues Buch knüpft allerdings nicht da an, wo "Just Kids" aufhört, sondern ist als eigenständiges Werk zu betrachten. Patti Smith erzählt aus ihrem alltäglichen Leben, von ihren Gedanken und vergangenen Reisen und tut das so erfrischend und scheinbar nebenbei, als würde sie sich mit dem Leser unterhalten.



26.12.2025 00:43 von Emil
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