Die Lieblingsjugendbücher der myFanbase-Redaktion - Teil 2
Melanie Wolff meint:

Cornelia Funke - Tintenherz (2003)
Es gibt Bücher, die liest man, weil jeder im Bekanntenkreis sie liest. "Tintenherz" war eines dieser Bücher. Die Prämisse des Vater-Tochter-Gespanns, das über die Gabe verfügt, mit ihren Stimmen Figuren aus Geschichten zum Leben zu erwecken und sie und andere Dinge in die reale Welt zu holen, klang ungeheuer spannend. Funkes Erzählstil ist dabei so bildhaft, dass man sich binnen weniger Seiten vollends in dem Roman verliert und am Ende nicht anders kann, als weiter zu lesen, um neue Abenteuer zu erleben und zu sehen, wie es mit Meggie und Mo weiter geht. "Tintenherz" ist der Auftakt einer Trilogie, die mit "Tintenblut" und "Tintentod" recht interessant weitergeführt wird, wobei die letzten beiden Teile niemals die Sogkraft des erstens erreichen und sich in einer wilden Rettungsmission verliert, die jegliches Mysteriöses, das den ersten Band ausgemacht hat, vermissen lässt. Was mich an Tintenherz fasziniert hat, ist die Rolle des Mo, bei dem ich aus einem nicht erfindlichen Grund, stets Brendan Fraser vor meinem geistigen Auge gesehen habe. Funke muss es ähnlich ergangen sein, widmete sie dem Schauspieler schließlich sogar ihren zweiten Roman der Reihe. Dass Fraser es sich in der Verfilmung nicht nehmen ließ, die Rolle selbst zu spielen, ist umso schöner. Leider reicht der Film nicht im geringsten an den Ideenreichtum und die Faszination des Buches heran, das für mich auch nach Jahren immer wieder lesenswert ist.
Lian Hearn – Der Clan der Otori (2005)
Es war der Einband des ersten Bandes "Das Schwert in der Stille", das mich in seinen Bann gezogen hat. Dass ich ein Jugendbuch in den Händen hielt, war mir, dem Jugendalter zu dieser Zeit längst enteilt, damals nicht klar. Das erkannte ich erst, als eine nette Buchhändlerin mich für Band 2 und 3 in die entsprechende Abteilung schickte. Tatsächlich erhielt Autorin Lian Hearn, die eigentlich Gillian Rubinstein heißt, 2004 für ihr Werk den Jugendliteraturpreis. Wenn man sich die Geschichte einmal ansieht, dann kommt man im ersten Augenblick wirklich nicht darauf, dass die Serie zur Jugendliteratur gehören könnte: Die Geschichte um den Waisenjungen Takeo in einer dem feudalen Japan nachempfundenen Welt, vermag binnen weniger Seiten den Leser zu fesseln und entführt ihn in eine Welt voller Mystik und Magie, in der es um Macht und Ehre, Eroberungen und Schwerkämpfe, Liebe und Leidenschaft geht. Letztendlich, wenn man die drei ersten Bücher ansieht, geht es jedoch um einen kleinen Jungen, der vom Schicksal gebeutelt ein neues Leben startet und lernt, sich in einer Welt zurecht zu finden, in der nur die stärksten überleben. Hearn überrascht mit einer spannenden Erzählweise, einem tollen Setting und unheimlicher Detailliebe, die sich auch in den Folgebüchern "Der Ruf des Reihers", das 16 Jahre nach der Trilogie spielt, und in "Die Weite des Himmels", einem Prequel, fortsetzt. Jedem, der Interesse an japanischer Kultur hat (wenngleich vieles historisch NICHT akkurat ist) oder einfach nur spannende Fantasy ohne allzu viel übernatürliche Dinge hat, dem sei die Trilogie wärmstens empfohlen.
Joanne K. Rowling - Harry Potter (1997)
Lange habe ich mich gewehrt, die Bücher zu lesen, denn irgendwie reagiere ich allergisch auf Bücher (oder Filme und Serien), um die ein enormer Hype gemacht wird. Ganz genau kann ich nicht mal sagen, warum, aber mich interessierte das gesamte Bohei einfach nicht. In der zehnten Klasse musste ich "Harry Potter und der Stein der Weisen" schließlich gezwungenermaßen in die Hand nehmen, denn unser Englischlehrer meinte, einen Teil des Unterrichts daraus zu bestreiten. Mich hat die Geschichte um den jungen Zauberer nicht die Bohne interessiert. Erst mit dem Erscheinen des dritten Films (!), der düster und spannend war und nichts mehr mit dem Kinderbuch zu tun hatte, das man mich zu lesen gezwungen hatte, war mein Interesse an der Welt von Hogwarts geweckt. Ich habe dann mit "Harry Potter und der Feuerkelch" begonnen und bis heute nicht die ersten drei Bücher gelesen. Zu Beginn tut man sich natürlich schwer mit der Fülle an Charakteren, magischen Geschöpfen, Zaubersprüchen und Kräutern, doch man findet sich zurück. Im Nachhinein finde ich es schade, dass ich mich gegen "Harry Potter" so gewehrt habe, denn die Bücher sind definitiv lesenswert und das nicht nur für Kinder und Jugendliche. Zum Glück kennen Bücher keine Alterserscheinungen und heutzutage wird man auch als Erwachsener nicht mehr schräg angeschaut, wenn man für sich selbst mit einem Kinder- und Jugendbuch in der Hand in der Leseecke erwischt wird.
Sanny Binder meint:

Simone Elkeles - Du oder das ganze Leben (2011)
Schon lange bevor dieses Buch erschienen ist, habe ich damit geliebäugelt. Es hieß, dass wir eine neuartige Romeo-und-Julia-Geschichte geliefert bekommen sollten, was mein Shakespeare-begeistertes Herz gleich hat höher schlagen lassen. Die Bücher von Simone Elkeles sind aus zwei Perspektiven geschrieben – aus der Sicht des männlichen Protagonisten und des weiblichen Hauptcharakters. So fällt es dem Leser sehr leicht sich mit beiden zu identifizieren und deren Beweggründe nachzuvollziehen. Schon nach den ersten Seiten habe ich mich in den Bad-Boy Alejandro Fuentes und die blonde Brittany verliebt. Die beiden sind absolut gegensätzlich, was sie zu einem absoluten Traumpaar macht. In diesem Buch steht selbstverständlich die Romantik an oberster Stelle, Elkeles schafft es allerdings trotzdem den kompletten Handlungsstrang nicht in unermesslichen Kitsch zu ziehen und so die Spannung durchweg aufrecht zu erhalten. Von der ersten bis zur letzten Seite wird Unterhaltung garantiert und man verliebt sich immer mehr in das ungleiche Paar. Denkt man zu Beginn noch, dass es sich um einen billigen, klischeebeladenen Abklatsch handelt, so wird man schnell eines Besseren belehrt und man bekommt Schlag auf Schlag unerwartete Wendungen geboten, die wohl jedes Herz höher schlagen lassen.
Ich liebe Simone Elkeles und ihre fabelhaften Bücher einfach und könnte sie immer und immer wieder zur Hand nehmen. Alex und Brittany sind ein Paar zum Verlieben und ich kann sie jedem ans Herz legen!
Nina Blazon - Faunblut (2008)
Zwar bin ich in der Regel kein großer Fan von deutschsprachigen Autoren, doch Nina Blazon bildet eine absolute Ausnahme. Auf "Faunblut" bin ich durch das einzigartige Cover aufmerksam geworden und auch der Klappentext klang vielversprechend. Meine Erwartungen wurden bei diesem Buch um ein hundertfaches übertroffen. Ich würde zu gerne wissen, wo Blazon ihre wunderschönen Ideen hernimmt. Sie hat eine fantastische Welt erschaffen, die man sich bei jedem geschriebenen Wort bildlich vorstellen kann. Man spürt einfach, dass die Autorin sehr viel Liebe in ihren Roman steckt und für das Schreiben lebt. Ich wurde verzaubert und konnte in die Welt eintauchen und bin gemeinsam mit den Hauptcharakteren Jade und Faun durch dick und dünn gegangen. Was das Besondere an diesem Jugendbuch ist, ist die Tatsache, dass man keinen gegangenen Schritt voraussehen kann. Wenn man denkt genau zu wissen, was als nächstes passiert, passiert es doch ganz anders. Mit "Faunblut" hat meine große Liebe für die Autorin begonnen und wurde seitdem bloß noch stärker. Den größten Teil ihrer Werke habe ich bereits gelesen und allesamt konnten mich umhauen. Doch keines wird jemals an diese herzerwärmende Liebesgeschichte von Jade und Faun heranreichen.

Maggie Stiefvater - Rot wie das Meer (2012)
"Rot wie das Meer" besticht mit Stiefvaters herausragendem Schreibstil. Wer die Autorin kennt, der weiß ganz genau was ich meine. Die Geschichte bedarf keiner großen Spannung und es ist genau passend eher die ruhigen und seichten Töne einzuschlagen und so langsam die Charaktere besser kennenzulernen und ins Herz zu schließen. Ich finde es sehr schön, dass hier die Rollenverteilung etwas anders als üblich ist. Das Mädchen Puck ist willensstark, aufgeschlossen und vor allem mutig. Sean hingegen ist etwas in sich gekehrt und mysteriös und es dauert eine Zeit bis er seine kühle Fassade fallen lässt und sich Puck öffnet. Es ist schön eine mutige Frau vorzufinden, mit der man sich als weiblicher Leser gut identifizieren kann. Beide sind alles andere als perfekt und haben ihre Ecken und Kanten, was sie sehr realistisch macht. Wie auch bei Simone Elkeles, verfasst auch Stiefvater ihre Geschichten abwechselnd aus zwei Perspektiven, wodurch man jedes Detail aus verschiedenen Sichtweisen präsentiert bekommt. Ebenso faszinierend wie die Charaktere ist die Handlung, die bis ins kleinste Detail recherchiert ist und genau aus diesem Grund absolut authentisch ist. Man hat nicht das Gefühl ein Buch zu lesen, sondern es ist, als wäre man Teil der Handlung – genau so sollte es bei einem fantastischen Buch auch sein.
John Green – Das Schicksal ist ein mieser Verräter (2012)
John Green ist schon eine Klasse für sich. Mit seiner emotionalen Liebesgeschichte um die krebskranke Hazel Grace Lancaster und Augustus Waters wird er wohl kein einziges Auge trocken gelassen haben. Ich habe bestimmt die letzten hundert Seiten durch geweint und geflucht darüber, dass das Leben so unfair sein kann. Ich hatte selten solche Herzschmerzen bei einem Buch (und auch der dazugehörigen Verfilmung, die 2014 in die Kinos kam). Hazel und Gus – zwei Teenager, die füreinander bestimmt sind, doch das Schicksal meint es einfach nicht gut mit ihnen. Sie sind nicht perfekt, das wissen sie, und doch lieben sie sich abgöttisch. Sie passen wie die Faust aufs Auge und ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass sie zusammen sein können – glücklich bis ans Ende aller Tage und eine Familie gründen können. Doch leider bekommt man nicht immer das Happy End, das man sich wünscht. Ich habe gelacht, ich habe geschrien, ich habe geflennt wie ein kleines Baby. Ein Gefühlschaos vom Feinsten erwartet die Leser und das ist auch gut so. Ich frage mich öfter, wieso ich mir das Buch immer wieder antue, doch John Green ist einfach ein fantastischer Autor, dessen Bücher man immer wieder lesen muss. Witz, Charme und ein philosophischer Schreibstil fesseln von Anfang bis Ende.
Mari Mancusi - Jungs zum Anbeißen (2008)
Dass Vampire nicht immer böse sein müssen, das wissen wir ja mittlerweile schon. Doch, dass sie auch unfassbar lustig sein können und sich selber nicht immer ganz so ernst nehmen müssen, das hat Mari Mancusi mich in ihrer achtteiligen Reihe rund um die Zwillinge Sunshine und Rayne gelehrt. Rayne möchte unbedingt ein Vampir werden und macht einen Onlinekurs, um die Vampirlizenz zu erhalten. Doch dann wird versehentlich ihre Zwillingsschwester gebissen und sie mach sich auf den Weg den "Fluch" zu brechen. Die Geschichte ist absolut abgedreht und durchgeknallt und genau deshalb finde ich sie so toll. Es ist eine gekonnte Abwechslung von der Art und Weise, wie Vampire sonst dargestellt werden – leicht und erfrischend. Im Laufe der Bände bekommt man noch diverse andere Fabelwesen präsentiert, die gekonnt in die Handlung eingebaut werden. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Anspielungen auf die Glitzervampire aus "Twilight" oder anderen Büchern über die Wesen der Nacht und immer wieder werden sie gänzlich durch den Kakao gezogen. Ich greife sehr gerne zu dieser Reihe, um einfach mal den Kopf auszuschalten und mich mit den Blödeleien abzulenken. Mari Mancusi ist für einen Lacher immer gut!
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