Bewertung
Graham, Lauren

Someday, Someday, Maybe

"And also, why does the heroine always have a sassy best friend? And why is she always a brunette?" "Um Franny, you have a sassy best friend who's a brunette." “Wrong. I'm her sassy best friend who's a brunette."

Foto: Cover der amerikanischen Fassung; kann in Europa anders aussehen. - Copyright: Random House LLC. All rights reserved.
Cover der amerikanischen Fassung; kann in Europa anders aussehen.
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Inhalt

Es ist 1995 und Frances "Franny" Banks hat nur noch sechs Monate Zeit – entweder, sie schafft ihren Durchbruch in New York nach drei Jahren harter Arbeit, oder aber sie zieht zu ihrer Collegeliebe Clark nach Chicago, falls der noch auf sie wartet. Bisher kann sie nur einen Kellnerjob im The Very Funny und einen Werbespot vorweisen. Immerhin ist sie damit in der Lage, ihren Schauspiellehrer und ihre Wohnung in Brooklyn zu bezahlen. In der lebt sie mit ihrer besten Freundin, der Filmassistentin Jane, und dem verschrobenen Autor Dan.

Kritik

Schauspielerinnen, die mit dem Schreiben anfangen, gibt es einige – Hilary Duff zum Beispiel ist darin gar nicht schlecht. Nun legt Lauren Graham, bekannt durch die "Gilmore Girls", "Parenthood" und dem Film "Von Frau zu Frau" an der Seite von Diane Keaton, die immer wieder Erwähnung in diesem Roman findet, nach. Die Handlung dreht sich um eine junge Schauspielerin.

Vielleicht ist das vorhersehbar, vielleicht erkennt man die chaotische Hauptfigur aus anderen Romanen wieder. Doch Franny ist intelligent und wirklich witzig, niemals eindimensional oder doof. Sie tut sich nur eben schwer mit der Showbusiness-Sache, obwohl sie sich sehr wünscht, es wäre anders. Sie verpatzt ihren Showcase, bekommt aber dennoch zwei Agenturangebote. Die junge Frau Mitte 20 entscheidet sich für die protzigere Agentur, bekommt noch einen Werbespot und eine Gastrolle in einer Sitcom. Doch dann bleiben die Aufträge aus, sie verliert ihren Job – und sich selbst. Nicht nur in Diäten und Tagträumereien, sondern auch in ihrer Beziehung mit James.

James, selbst schon ein ziemlicher Star, war zunächst mit Frannys Nemesis Penelope zusammen. Doch auch hier unterscheidet sich "Someday, Someday, Maybe" von anderen Chick-Lit-Romanen. Denn Penelope nimmt Franny gar an der Hand, ebenso wie es Deena tut, eine erfahrene Schauspielerin und gute Fee. Beide wollen für das Nachwuchstalent nur das Beste. Und so entscheidet sich Franny gegen eine Nacktszene in einem Zombiefilm – und verliert ihren Agenten.

Mit der zweiten Agenturwahl fährt sie schließlich deutlich besser. Ob das auch für den Mann in ihrem Leben gilt? Und ob es eine neue Deadline geben wird? Lauren Graham macht es spannend.

Es ist schwer, "Someday, Someday, Maybe" nicht als das Buch einer Lorelai Gilmore zu betrachten – vermutlich, weil Lauren und ihre "Gilmore Girls"-Figur einander humortechnisch sehr ähneln. Das Tempo ist schnell, die Witze schräg und die Geschichte voller Herz. Dabei ist James stets portraitiert als sexy Kerl, während Frannys Mitbewohner Dan definitiv dreamy ist. So wünscht man sich schon früh, dass die Hauptfigur bekommt, was man sich selbst von der Geschichte erhofft.

Dabei bleibt Frannys Alltag als Schauspielerin stets authentisch, inklusive Blick hinter die Welt des roten Teppichs, und das auch heute noch – der Unterschied zu 1995 ist wohl, dass der Anrufbeantworter und das Fax eine größere Rolle spielen. Und man erfährt viel von dem Handwerk, das Lauren so gut beherrscht – vermutlich deswegen, weil der Roman so nah an ihr dran ist – auch sie lebte die meiste Zeit mit ihrem Vater.

Fazit

Sollte aus dem Buch, wie gemunkelt wird, Stoff für eine Serie werden, kann man sich schon sehr darauf freuen.

Simone Bauer - myFanbase
13.08.2013

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