Bewertung
Howard, Linda

Heiße Spur

Überall aus dem Land kommen verzweifelte Eltern zu Milla Edge, denn sie sucht berufsmäßig verschwundene Kinder und hat auch eine hohe Erfolgsquote...

Foto: Copyright: Verlagsgruppe Random House GmbH
© Verlagsgruppe Random House GmbH

Inhalt

Mit dieser Arbeit kämpft Milla gegen den Schmerz einer eigenen Erfahrung an. Vor einigen Jahren war Milla, als sie einige Zeit mit ihrem Ehemann in Mexiko verbrachte, ihr kleines Baby gestohlen worden. Die jahrelange Suche blieb vergeblich, wo ihr Kind geblieben ist, weiß Milla nicht. Deshalb stürzt sie sich heute in ihre Arbeit, ein Umstand, der sie auch ihre Ehe gekostet hat.

Auf einen vertraulichen Tipp hin, ihr eigenes Kind betreffend, reist Milla nach Mexiko. Dabei beginnt sie, das unfassbare Schicksal unzähliger Kinder, meist Babys, aufzudecken, die in einem groß organisierten Kinderhändler-Ring verschwanden.

Sie lernt während ihrer Nachforschungen James Diaz kennen, der sich bereit erklärt, ihr zu helfen. Zu Millas Verdruss stellt sich auch eine körperliche Anziehungskraft zwischen den beiden ein.

Mit der Zeit wird die Mission immer gefährlicher, denn der Kinderhändler-Ring erweist sich als viel größer und gefährlicher als Anfangs vermutet.

Entgegen aller Gefahren verfolgt Milla weiterhin nur ein Ziel: Zu erfahren, was mit ihrem Sohn geschehen ist.

Kritik

Ich hörte bereits von diesem Roman, als er noch gar nicht auf Deutsch erschienen war. Die Leser waren immer geradezu begeistert von dem Buch und hoben es in den Himmel als das Beste, was sie seit langer Zeit gelesen haben. Dementsprechend war ich erstmal skeptisch, denn häufig gefallen mir Romane nicht, die andere für phantastisch halten. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass man mit übersteigerten Erwartungen ans Lesen geht.

Doch "Heiße Spur" hat mich absolut nicht enttäuscht. Ich habe alle Romane von Linda Howard gelesen, die bisher in Deutschland erschienen sind und kann ganz sicher sagen, dass "Heiße Spur" eines ihrer Besten ist.

Gerade für Frauen stellt schon das Thema des Romans einen absoluten Albtraum dar: das eigene Kind gestohlen zu bekommen und jahrelang nicht zu wissen, was mit ihm geschehen ist. Daher kann man sich auch sehr gut in Milla hinein fühlen, auch wenn einem die Situation nicht aus eigener Erfahrung bekannt ist.

Es ist natürlich ein heikles Thema und anfangs war ich auch skeptisch, wie die Autorin dies wohl aufgreifen würde. Doch Linda Howard schafft eine wirklich glaubwürdige und gelungene Darstellung, die zu keiner Zeit ins Kitschige abrutscht.

Die Liebesgeschichte bei dieser Konstellation ist heikel. Auch James Diaz schleppt Altlasten aus seiner Vergangenheit mit sich herum und tut sich schwer, anderen Menschen zu vertrauen. Dennoch markiert die Liebe für beide einen Neuanfang, einen Ausbruch aus den Fesseln der Vergangenheit, die den Leser berühren und absolut nachvollziehbar sind.

Milla Edge stellt eine normale Frau dar, deren Leben durch einen schweren Schicksalsschlag aus den Fugen gerät, und nicht zuletzt stellt sie einen Menschen dar, der durch diese Umstände an Grenzen getrieben wird, von denen er selbst nie geglaubt hätte, dass er sie aushalten kann.

Sabrina Brendel - myFanbase
30.01.2006

Diskussion zu diesem Buch