Bewertung
Hawthorne, Rachel

Zarter Mond. Die dunklen Wächter

"'Du riechst gut.'
'Das kann ich mir gar nicht vorstellen.'
'Dein Wesen, der einzigartige Teil von dir, der so riecht wie sonst niemand auf der Welt. Den Teil, den ein Raubtier von dir aufspüren würde.' Während er redete, strömte sein warmer Atem über meine Wange. 'Du riechst wie', er inhalierte tief, 'Pfefferminzblätter, wenn man sie zerreibt'."

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Inhalt

Nach dem ersten Vollmond nach Brittanys siebzehnten Geburtstag steht es fest: Sie ist kein Gestaltenwandler. Wie eine Blase zerplatzt ihr langersehnter Traum, die Lebenspartnerin von Connor zu werden, denn er kann sie als solche nicht wählen, da Brittany sich niemals in einen Werwolf verwandeln wird. Sie muss dieses Geheimnis für sich behalten, denn sonst kann sie nicht zu den Dunklen Wächtern gehören und das, obwohl sie sich ihr gesamtes Leben darauf vorbereitet hat. Brittany geht dem Geheimnis nach, warum sie kein Gestaltenwandler ist, und macht dabei eine grausame Entdeckung, die sie und den restlichen Klan in Lebensgefahr bringt.

Kritik

Nachdem mir Teil 1 und 2 der Reihe "Die Dunklen Wächter" schon sehr gut gefallen haben, habe ich hohe Erwartungen an diesen Band gehabt. Diese wurden zwar nicht gänzlich erfüllt, aber dennoch handelt es sich auch bei "Zarter Mond" um eine interessante Geschichte, die dem Leser einen noch tieferen Einblick in das Geheimnis der Werwölfe verschafft.

Geschildert wird das Ganze aus der Sicht von Brittany. Schon die gesamte Zeit über hat sie gespürt, dass sie sich nicht verwandeln würde. Doch als sich ihre Befürchtung bestätigt, geht für sie eine Welt unter. In den vorherigen Bänden hat der Leser nicht viel über Brittany gelernt. Sie hielt sich stets im Hintergrund, da sie viel Kraft - und Ausdauertraining gemacht hat, um der beste Dunkle Wächter aller Zeiten zu werden. Zwar hat Kayla in "Süßer Mond" schon geahnt, dass Brittany Gefühle für Connor hat, doch wirklich sicher sein konnten wir uns bis zum dritten Teil nicht. Da dieser aus Brittanys Perspektive erzählt wird, erfahren wir sehr viel über ihre Gedanken und es wird offensichtlich, wie sehr sie Connor wirklich liebt. Auch wenn sie mit ihren siebzehn Jahren noch sehr jung ist, scheint Brittany sich sehr viele Gedanken über die Liebe und ihre Zukunft zu machen. Ihre Gefühle wirken sehr real und man kann sich als Leser wirklich ausgezeichnet in sie hineinversetzen. Ihr ganzes Leben schon ist sie in Connor verliebt, doch sie wusste, dass er mit Lindsay zusammen ist und sie somit keine Chance hat. So lenkt sie sich mit Training ab, um auf andere Gedanken zu kommen.

Brittany scheint somit einer der reiferen Charaktere zu sein. Zwar ist ihr Handeln manchmal nicht gut durchdacht, doch im Laufe der Story kann man ihre Schritte sehr wohl nachvollziehen, denn sie tut die Dinge nur zum Wohle ihrer Gestaltenwandler-Freunde. Was mich persönlich sehr gefreut hat, war die Tatsache, dass es so viele neue Details über Connor gibt, da er der Helden dieser Geschichte ist. Und als solcher macht er sich wirklich einmalig. Er ist nicht nur der coole, harte Werwolf, den nach Außen hin immer zu verkörpert. In ihm versteckt sich ein ausgesprochen weicher und einfühlsamer Kern. Diese Seite von Connor hat mein kleines Herz förmlich erweicht. In manchen Situationen tat er mir einfach schrecklich Leid und die Dinge, die er durchgemacht hat, waren teilweise sehr schlimm. Von der ersten bis zur letzten Seite merkt man eine stetige Entwicklung seines Charakters, was mir sehr positiv in Erinnerung geblieben ist.

Wie ich schon erwartet hatte, erfährt man in "Zarter Mond" nicht wirklich viel über Kayla und Lindsay, da ihnen die ersten beiden Bände gewidmet waren. Schade ist es aber trotzdem, denn auch diese beiden Charaktere sind sehr interessant und noch weiter ausbaufähig. Aber vielleicht lernen wir mehr über sie in Teil 4, von dem bisher leider kein deutsches Erstveröffentlichungsdatum bekannt ist.

Viel habe ich an "Zarter Mond" eigentlich nicht auszusetzen. Es ist ein spannender Folgeband der "Die Dunklen Wächter"-Reihe und verspricht weitere interessante Geschichten rund um die Werwölfe. Die Geschichte war an einigen Stellen recht vorhersehbar und trotz der wenigen Seiten kam mir der Mittelteil etwas langatmig vor, weshalb es auch einen kleinen Punktabzug gibt. Doch alles in allem handelt es sich um ein wundervolles Lesevergnügen rund um die Welt der Werwölfe.

Fazit

Auch Teil 3 der "Die Dunklen Wächter"-Reihe ist Rachel Hawthorne sehr gut gelungen. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in die realistisch dargestellte Gefühlswelt der jungen Protagonistin Brittany, welche auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

Zur Rezension von Band 1 "Süsser Mond"

Zur Rezension von Band 2 "Sanfter Mond"

Sanny Binder - myFanbase
05.06.2011

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