Bewertung
Belitz, Bettina

Splitterherz

"Ach, ihr mit euren ewigen Vampiren, als gäbe es nichts anderes."

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Inhalt

Ellie Sturm könnte vor Wut platzen, als ihre Eltern ihr mitteilen, dass ein Umzug nach Kaulfeld geplant ist. Das 17-jährige Mädchen hat ewig gebraucht, sich in Köln einen Freundeskreis, der aus den coolsten Leuten ihrer Schule besteht, aufzubauen, doch nun muss sie diesen und ihr gesamtes Leben hinter sich lassen. In ihrem neuen Wohnort lernt sie Colin kennen, der vor Arroganz nur so strotzt. Ihn verbindet jedoch mehr mit ihrer Familie, als Ellie sich zunächst eingestehen mag. Noch ehe sie hinter sein mysteriöses Geheimnis kommt, bringt sie sich und somit ihre gesamte Familie in Lebensgefahr, denn sie hat sich Hals über Kopf in Colin verliebt.

Kritik

Mit "Splitterherz" hat Bettina Belitz einen gelungenen Debütroman geschaffen, der zwar Parallelen zur weltbekannten "Twilight"-Saga aufweist, aber dennoch komplett anders ist. Die ewigen Vergleiche erscheinen mir mittlerweile lächerlich, denn jedes Buch ähnelt einem anderen auf gewisse Art und Weise.

Ellie ist ein junges Mädchen, das sich auf jeden Fall als Protagonistin eignet. Sie weist alle typischen Teenager-Klischees auf, was einem beim Lesen ein Schmunzeln auf's Gesicht zaubert - nur ihr andauerndes Schlafen am Ende jedes Kapitels ist anstrengend. Ihre Art ist zwar teilweise sehr eigen und nervig, aber alles in allem kann man sich gut mit ihr identifizieren und mit ihr mitfühlen. Trotz ihrer merkwürdigen Art ihren Mitmenschen gegenüber, übt Ellie eine gewisse Magie auf den Leser aus. Bettina Belitz weiß mit ihrer Sprache zu verzaubern und so fühlt man sich manchmal, als wäre man Ellie selbst.

Einzig negativ an Ellie sind ihre ständigen Träume von Krabbelviechern, was auf Dauer sehr ekelt. Doch sind diese Träume wichtig für den Handlungsverlauf, was den Leser die gesamte Zeit bei der Stange hält. Langsam baut sich immer mehr Spannung auf, während sich die Träume zu einem großen Puzzle zusammenfügen.

Colin ist von Anfang an ein sympathischer und überzeugender Romanheld. Und wenn man ohnehin schon immer jedes Buch mit "Bis(s) zum Morgengrauen" vergleichen muss, kann man eines sagen: Bye bye, Edward Cullen, hier kommt Colin Blackburn! Auszeichnen tut ihn seine geheimnisvolle, düstere Art. Auf der anderen Seite ist er jedoch auch der liebevolle Gentleman, der Ellie zwei Mal nach Hause bringt, worauf ihre Eltern ihn kennenlernen wollen. Bei diesem Treffen erfährt der Leser, dass es etwas gibt, was nicht nur Colin, sondern auch Ellies Vater verschweigt. Es vergehen viele Seiten, bis man endlich einen Anhaltspunkt bekommt, was Colins Geheimnis ist. Dieses Geheimnis ist so genial, dass es einem die Sprache verschlägt. Es ist einfach so gut durchdacht und geht weit über die typischen Fabelwesen hinaus, doch zu viel verraten möchte ich ja auch nicht.

"Splitterherz" ist einfach eine einzigartige, wunderschöne und spannende Geschichte, in der natürlich auch die Liebe zwischen Ellie und Colin nicht zu kurz kommt – diese wird jedoch nicht zu schmalzig und daher sehr realistisch dargestellt. Das letzte Lob geht an Maria-Franziska Löhr, die das wunderschöne Cover gestaltet hat. Das Farbspiel und die Schriftart machen die Gestaltung einzigartig, was ein wesentliches Kaufkriterium darstellt.

Fazit

Bettina Belitz hat mit "Splitterherz" den wundervollen ersten Teil einer Triologie geschaffen. Die Geschichte rund um Ellie und Colin fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite und lässt den Leser einfach nicht mehr los. Mehr Infos gibt es auf der Webseite des Verlags.

Sanny Binder - myFanbase
17.12.2010

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