Bewertung
Schweikert, Ulrike

Der Duft des Blutes

"Ich führe dich in die Tiefe der Finsternis und hebe dich hinauf in den Glanz der Sterne. Ich lehre dich Gefühle, die dir den Atem rauben werden..."

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Inhalt

In Hamburg geschehen eine Reihe von Frauenmorden, die Kommissarin Sabine Berner versucht aufzuklären, während sie sich zusätzlich mit ihrem heimlichen Verehrer und ihrem Exmann herumschlagen muss, der ihre Tochter Julia zu den unpassendsten Momenten bei ihr ablädt. Hinzu kommt noch, dass sie sich um ein kleines Mädchen sorgt, das seit der Ermordung ihrer Mutter verschwunden ist. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Plötzlich bekommt sie von einem gutaussehenden Fremden namens Peter von Borgo, der ihr immer einige Schritte voraus zu sein scheint, Unterstützung durch mysteriöse Anrufe, Besuche und Briefe. Sabine weiß jedoch nicht, dass der Fremde ein vierhundert Jahre alter Vampir ist, der seit zweihundert Jahren in Hamburg lebt. Peter von Borgo hat ein besonderes Interesse an der Kommissarin, da der Duft ihres Blutes ihn an eine frühere Freundin erinnert, die er durch seinen rasenden Blutdurst und seine Leidenschaft umgebracht hat. Ereilt nun Sabine dasselbe Schicksal?

Kritik

Der erste Band von Ulrike Schweikert ist eine Mischung aus Krimi und Vampirroman, gepaart mit sanftem Horror und Liebe. Das Besondere an dem Buch ist, dass der Schauplatz nicht wie üblich in den USA ist, sondern im Norden Deutschlands. Gemeint ist die Stadt Hamburg, denn Ulrike entführt den Leser zu zahlreichen Schauplätzen, was an eine kleine Stadtrundfahrt erinnert. Die Protagonisten, wie Peter von Borgo, weisen sämtliche Klischees auf und man errät bei ihm nie, wieso er so an Sabine interessiert ist. Sabine ist dagegen am Anfang kühl und distanziert, was sich aber zum Ende hin legt. Dennoch hat sie ein seltsames Verhältnis zu ihm, aber auch zu ihrem Exmann.

Positiv an dem Buch ist, dass es nicht zu romantisch wirkt und viele Details der Umgebung und der Protagonisten aufweist. Auch die Aufklärung der Morde fand ich recht spannend, denn auf den Mörder bin ich gar nicht gekommen. Dennoch weist "Der Duft des Blutes" Mängel auf: Zu Beginn ist Sabine eine aktive, selbstbewusste sowie toughe Frau und wird im Laufe des Buches zu einem hilflosen Mädchen, das an eine Kommissarin kaum noch erinnert – was sehr schade ist. Was mir noch aufgefallen ist, sind die vielen Klischees, die keine eigenen Ideen der Autorin beinhalten.

Die Autorin beweist einen großen Wortschatz und schafft es, ein gelungenes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Peter von Borgo und Sabine Berner zu inszenieren. Dennoch sind die Antagonisten oberflächlich geschrieben und manche Handlungen von Sabine, wie die anonymen Briefe und Anrufe sowie die nächtlichen Besuche des Vampirs, in der sie nur kurz ihre Angst dem Leser präsentiert, wirken unrealistisch.

Fazit

Allem in allem ist der Autorin ein solides Werk gelungen und kann auch mit der noch seltsamen Beziehung von Sabine und Peter punkten. Der Autorin sei ans Herz gelegt, dass neue Ideen für den Vampirfaktor sowie mehr Spannung im Krimielement das Buch verbessern würden. Wer auf Vampire sowie Krimiromane in einem steht, der sollte sich den ersten Band "Der Duft des Blutes" zulegen.

Franziska Obenauff - myFanbase
17.10.2008

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