Bewertung
Crichton, Michael

Enthüllung

"Sie beugte sich rückwärts über den Schreibtisch und legte den Hörer auf den hinter ihr stehenden Apparat zurück, wobei sie sich so drehte, dass sich ihre Brüste unter der Seidenbluse deutlich abzeichneten."

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Inhalt

Tom Sanders, Abteilungsleiter eines High-Tech-Unternehmens, erwartet eigentlich demnächst seine Beförderung, doch stattdessen wird, zur Überraschung aller, seine Ex-Freundin Meredith Johnson als neue Vize-Chefin vorgestellt. Diese arrangiert abends noch ein Treffen mit Sanders und versucht ihn zu verführen. Aber er spielt nicht mit, woraufhin Meredith sich erniedrigt fühlt und ihn tags darauf der sexuellen Belästigung beschuldigt.

Sanders sucht sich sofort Rat bei einer Anwältin und versucht seine Unschuld gegenüber dem Unternehmen, welches ihn nun versetzen möchte, wodurch ihm mehrere Million Dollar wegen einer bevorstehenden Fusion mit Börsengang durch die Lappen gehen würden, zu beweisen. Doch noch weiß Sanders nicht, dass hinter der ganzen Sache eine riesige Intrige gegen ihn läuft.

Kritik

Michael Crichton erzählt hier eine recht spannende Geschichte über ein stets aktuelles Thema. Doch diesmal sind die Rollen vertauscht, die Frau, welche immer öfter in Führungspositionen kommt, versucht ihren Untergebenen zu verführen.

Leider wird aber zu viel über technische Details der Produkte dieses Unternehmens geschrieben, was das Buch unnötig in die Länge zieht und die Story kein Stück vorantreibt. CD-Laufwerke und Internet waren zu Zeiten, in denen das Buch geschrieben wurde (Anfang der 90er) noch etwas ganz Neues, weshalb man während des Lesens manchmal etwas ins Schmunzeln gerät, wenn einem diese Dinge erklärt und als sensationell vorgestellt werden. Allerdings wird es gegen Ende etwas unrealistisch, als Sanders und seine Anwältin durch eine virtuelle Datenbank laufen.

Der Erzählstil ist nicht gerade anspruchsvoll und daher ist dieser Schmöker wohl eher zur Unterhaltung für zwischendurch gedacht. Auf außergewöhnliche Satzbauten, Alliterationen oder ähnliches wartet man vergebens. Es gibt einfach nichts, was einen dazu bewegen könnte, dieses Buch noch einmal in die Hand zu nehmen.

Fazit

Eine verhältnismäßig spannende und interessante Unterhaltungslektüre, die man auch um ca. ein Drittel hätte kürzen können, ohne das etwas Wichtiges unterschlagen worden wäre. Für anspruchsvolle Leser eher zu vernachlässigen.

Antje van Uden - myFanbase
25.09.2008

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