Bewertung
Engels, Nina

O.C., California: Rivalen

Der neunte Band der O.C.-Reihe.

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Inhalt

Mittelpunkt des Buches ist die Geschichte rund um Ryan und Marissa. Ryans Bruder Trey wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und kommt bei den Cohens unter. Ryan ist zu Beginn misstrauisch und sein Bruder gibt ihm auch häufig Anlass dazu. Marissa versucht jedoch, die beiden zu versöhnen – zunächst erfolgreich. Doch Trey interpretiert ihre Freundschaft falsch und sucht immer mehr ihre Nähe. Er schätzt die Situation falsch ein und begeht einen schlimmen Fehler. Daraufhin verhält sich Marissa plötzlich sehr merkwürdig und Ryan schöpft Verdacht. Als er herausfindet, was sein Bruder getan hat, stellt er ihn zur Rede und die Situation eskaliert...

Auch Julie hat Probleme in ihrer Ehe mit Caleb, seit ihr ehemaliger Freund Lance ein altes Pornovideo von ihr bei einer Newport-Party hat spielen lassen. Seitdem kann Caleb sie kaum noch ansehen und in ihrer Einsamkeit nähert sie sich wieder Lance an, der ihr einige Dinge über Caleb klar werden lässt. Als sie befürchtet, dass Caleb sich von ihr scheiden lassen will, ist Julie verzweifelt und macht sich Sorgen um die Zukunft ihrer Familie. Lance bietet ihr an, Caleb zu vergiften, doch sie lehnt ab und bleibt hart. Aber für wie lange?

Die Ehe zwischen Kirsten und Sandy steht ebenfalls auf wackeligen Beinen. Nachdem die beiden sich schon seit Seths Flucht nach Portland wenig zu sagen haben, entwickelt Kirsten Gefühle für ihren attraktiven Arbeitskollegen Carter Buckley. Sie flüchtet sich immer mehr in den Alkohol, was sich nur weiter verschlimmert, als Carter die Stadt verlässt. Sandy wird aufmerksam, doch Kirsten lässt sich von ihm nichts sagen. Als ein Unglück geschieht, lässt sich Kirsten vollends gehen und Sandy sieht nur noch eine Möglichkeit, um Kirsten zu helfen – eine Entzugsklinik.

Seth und Summer sind wieder zusammen und Zach kehrt von seiner Reise nach Italien zurück. Er erklärt Seth den Kampf um Summer und versucht, sie zurück zu gewinnen. Außerdem taucht eine attraktive Verlegerin namens Reed auf, die Seths und Zachs Comic verlegen will. Daraufhin fühlt sich Summer von Seth immer mehr vernachlässigt und auch Zach hängt sehr an dem Comic. Ein Konkurrenzkampf entbrennt, doch Summer kann und will sich nicht mehr zwischen den beiden entscheiden...

Kritik

Das ist mein zweiter O.C.-Roman nach "Typisch Cohen!", ein Buch, das mir persönlich sehr gut gefallen hat. Im Gegensatz zu dem letzten Band basiert dieses Buch jedoch auf den Geschehnissen aus der Serie. Mal abgesehen davon, dass das Buch offensichtlich von einer deutschen Autorin verfasst wurde und nicht mehr wie die Vorgänger aus dem Englischen übersetzt wurde, handelt es auch noch von den Storylines, die mir persönlich am wenigsten lieb waren.

Mit der Story um Ryan und Marissa kann ich gemeinhin wenig anfangen, aber besonders im zweiten Teil der zweiten Staffel, als Trey auftaucht, dem Ryan zu Recht misstraut, und Marissa mit allen Mitteln versucht, die beiden zusammen zu führen, habe ich ein wenig das Interesse verloren. Wie oft will man Marissa noch naiv in der Gegend rumlaufen sehen, die blind jedem vertraut und damit immer wieder auf die Nase fällt?

Auch die Comicstory um die erneute Trennung von Summer und Seth und Kirstens Gefühle für Carter waren für mich Schwachpunkte der zweiten Staffel. Wenigstens die Story um Julie konnte noch ein wenig interessant aufbereitet werden. Besonders gerne habe ich mich an die emotionale Szene erinnert, als sie vorgibt, Lance erschießen zu wollen, nur um ihm zu zeigen, wie es sich anfühlt, wenn jemand dabei ist, einem das Leben zu zerstören. Auch gegen Ende konnte das Buch mit einigen großartigen Szenen aus der Serie aufwarten, die mich besonders in den letzten beiden Folgen berührt haben, als Kirstens Alkoholismus eskaliert und Caleb überraschend verstirbt. Da gab es einige große und überzeugende schauspielerische Leistungen, insbesondere von Kelly Rowan, an die ich mich heute noch exakt erinnern kann. Aber wie es in einem Buch mit 176 Seiten Text nun mal ist, kommt vieles zu kurz und die emotionalste Szene (als Kirsten mit dem Arzt der Entzugsklinik konfrontiert wird und sie schließlich einbricht, als auch noch Seth auf sie zugeht und empfiehlt, sich Hilfe zu suchen) wird in einem Absatz kurz abgehandelt.

Das ist natürlich auch einer der Schwachpunkte des Buches oder per se eines Buches, das nichts anderes tut, als Handlungsstränge einer Serie wiederzugeben. "O.C., California" ist insbesondere für seine spritzigen Dialoge und die emotionalen Szenen bekannt, die in einem Buch niemals so rübergebracht werden können, besonders wenn man so viel Handlung in solch ein kleines Buch packt. Die meiste Zeit über habe ich mich gelangweilt und, nachdem ich den letzten Band in nur einem Tag verschlungen habe, habe ich für dieses Buch ganze zwei bis drei Wochen gebraucht, weil ich zwischendurch einfach keine Lust mehr hatte, weiterzulesen.

Fazit

Wer mit der Serie nichts anfangen kann, wird auch das Buch nicht besonders ansprechend finden. Wer jedoch die Serie mag, sollte sich auch lieber diese anschauen, da sie sicher um einiges besser ist als eine Grobzusammenfassung auf 176 kleinen Seiten Text. Die Dialoge sind zum Großteil übernommen worden, unwichtige Sachen werden weggelassen, aber leider sind es eben oft die Details, die eine Folge ausmachen. Geschenkt ist es sicher ein nettes Buch, in dem man noch mal die zweite Hälfte der zweiten Staffel Revue passieren lassen kann. Kaufen würde ich es allerdings für den Preis nicht. Für ein paar Euro mehr bekommt man mittlerweile schon die DVDs der zweiten Staffel und die sind das Geld sicherlich mehr wert als dieses Buch. Da es jedoch wenigstens stellenweise interessant wurde, vergebe ich drei Punkte.

Nadine Watz - myFanbase
12.06.2007

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