Bewertung

Review: #2.11 Spielsachen

Wie macht man ein uraltes Haus gruselig? Richtig, man lässt es spuken. Und wie macht man den Spuk noch gruseliger? Genau, man macht ein Kind zum Geist.

Der Fall ist recht durchschaubar, zugegebenermaßen. Aber nichtsdestotrotz ist #2.11 Spielsachen dank der Atmosphäre und dem herumspukenden Goldlöckchen Balsam für die Seelen der Fans, die wegen des Gruselfaktors einschalten. Die Puppen könnten Familienangehörige von Chucky sein und der Butler ist auf den ersten Blick ebenfalls mehr Geist als Mensch. Hinzu kommen noch die gruselige Oma am Dachboden, der man die Voodoo-Experimente noch immer ansieht, und die Tochter der Hotelbesitzerin, die genauso geistermäßig schauen kann wie ihre "imaginäre" Freundin.

Die sich von allein bewegenden Spielplatzgeräte, das Auto, das im Alleingang fährt, der Erhängte am Ventilator und der 360°-Panoramablick aus der ersten Szene sind absolute Genre-Klassiker, die aber die Episode nicht langweilig machen. Schade fast, dass es keine umhergehenden Ritterrüstungen gab, das hätte das Bild vom Spukhotel vollends komplettiert.

Besonders interessant waren die überraschend auffälligen Parallelen zu #1.03 Tod im Wasser. Die Brüder waren in beiden Fällen eigentlich auf der Suche nach einer Person, ein Mal suchen sie den Vater, beim zweiten Mal Ava. Beide Male will ein Bruder weiter Leben retten, bis die Person gefunden ist. Nur dass es beim ersten Mal Dean ist, jetzt Sam. In #1.03 Tod im Wasser gönnt sich Dean ein wenig Ablenkung, obwohl er in einem Fall steckt, in #2.11 Spielsachen tut dies Sam. Beide Male gibt es eine Frau, deren Kind zwar vor dem sicheren Ertrinken gerettet wird, die aber deswegen ein Elternteil verliert. Zwei Geister von Kindern. Die Rollen sind ein wenig anders verteilt und die Motivation, mit der die Winchesters an die Sache herangehen, ist eine neue, aber im Grunde zwei ziemlich ähnliche Fälle.

Womit wir auch schon beim interessantesten Aspekt der Folge wären – der Motivation der Brüder. Sam versucht anscheinend, sein Schicksal auszutricksen, indem er möglichst viel Gutes tut und möglichst viele Menschen rettet. Dass er sich heillos betrinkt, weil er einen Mann nicht retten konnte, passt eigentlich mehr zu Dean, steht Sam aber überraschend gut. Auf jeden Fall hat der junge Winchester damit und mit seinem Kater am nächsten Tag die Lacher auf seiner Seite. Das Versprechen, das Dean Sam gibt, um ihn zu beruhigen, ist weniger zum Lachen. Man sieht hier das erste Mal, was der ältere Winchester wirklich von den Entscheidungen seines Vaters hält und es fällt ihm logischerweise nicht leicht, Sam zu versprechen, was er schon seinem Vater versprochen hat. Der Plan, dass Sam so betrunken ist, dass er sich am nächsten Tag nicht mehr an dieses Versprechen erinnern kann, geht nicht auf, und so könnte die Szene für den Verlauf noch wichtig werden.

Fazit

Eine recht "klassisch" gehaltene Episode, die allerdings gerade durch diesen Grusel-Kitsch irgendwie besticht. Leider wirkt sie etwas abgekupfert von #1.03 Tod im Wasser, was das Ganze irgendwie ein wenig zum Déjà-vu degradiert. Allerdings ist die Folge, was die Brüder betrifft, ziemlich interessant, weil man klar und deutlich sieht, wie sich ihr Charakter seit dem Anfang verändert hat und das gibt ganz klar Extra-Punkte.

Eva K. - myFanbase

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