Bewertung

Review: #1.04 Stanley R. Kornish (Nr. 161)

In dieser Woche wird das Feld mal von der anderen Seite aufgerollt. Eigentlich sind wir im Alltagsprozess von Elizabeth, die einen Fall abschließen will. Reddington muss sich aber einmischen, weil es natürlich nicht komplikationslos verläuft.

"You're case is about to get sideways."

Elizabeth möchte einen wichtigen Fall von sich zum Abschluss bringen, weil die Gerichtsverhandlung gegen einen Anführer des Drogenkartells ansteht und ihr Kronzeuge aussagen wird. Reddington kündigt aus dem Nichts heraus schon mal an, dass es Probleme geben wird. Das ist angesichts der Größenordnung des Falles nicht überraschend. Das hätte ich ihr auch sagen können. Trotzdem macht es natürlich deutlich, dass Reddington immer noch weitreichende Kontakte hat und bisher nicht aufgefallen ist. Durch geschickte Manöver kann Lizzys Kronzeuge dann auch überwältigt werden. Das ist natürlich etwas, womit Lizzy nicht wirklich leben möchte, doch ihr Ehrgeiz hilft ihr nicht weiter. Ganz im Gegenteil. Sie selbst wird gekidnappt und zum Opfer des Stewmakers. Jetzt bekommt Reddington wieder die Bedeutung zu, die er so genießt und den Episoden bisher immer sehr gut getan hat.

"You lost her, I can find her. It's that simple."

Reddington genießt es mal wieder, die gesamte Szenerie kontrollieren zu können, und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, kann man nur wieder erwähnen, wie großartig die schauspielerische Leistung einzuschätzen ist. Trocken, unberührt und durch und durch sachlich setzt James Spader seine Phrasen und kann dabei beim Zuschauer viele Regungen wecken. Ich mag dieses Herrschaftsverhältnis irgendwie, vor allem gegenüber Donald Ressler, der so wunderbar genervt davon ist, sich diesem Manne unterordnen zu müssen. Der Rest ist dann recht schnell erzählt. Reddington kann natürlich Lizzy ausfindig machen und es schaffen, dass er erst mal allein mit Lizzy und dem Stewmaker ist.

"Should we get startet?"

Dass Lizzy in dieser Episode nichts zustoßen wird, war mehr als nur zu erwarten. Das ist oft ein Manko bei Serien, da man die Hauptdarsteller natürlich nicht einfach sterben lassen kann. Spannung läst sich damit bei mir also nicht kreieren. Dafür war es aber hochinteressant, wie sich Reddington verhalten hat. Er überwältigt den Stewmaker und vernichtet ihn mit dessen eigenen Methoden. Dabei ist wieder diese Abgeklärtheit Reddingtons auffällig und ausschlaggebend für die Qualität der Szene. Die wichtisten Momente dieser Episode sind dann die zwei vergleichsweise emotionalen Szenen Reddingtons. Erstens hatte er noch eine persönliche Rechnung offen, weil der Stewmaker offenbar seine Tochter oder eine vergleichsweise wichtige Person auf seinem Gewissen hat, was letztlich seine gesamte MOtivation in diesem Falle und den Racheakt erklären. Zweitens rechtfertigt er sich Lizzy gegenüber für seine Taten auf sehr interessante Weise. "You're a monster. How can you live with that? - "By saving your life!". Wieder einmal wird ziemlich deutlich heraus gestellt, dass Reddington udn Lizzy mehr verbindet und Reddington eben alles darauf ausrichtet, Lizzy in irgendeiner Form zu unterstützen bzw. zu schützen. Diese Szenen sind es, die mich dazu bringen, diese Serie richtig zu verfolgen und nicht wie einen wöchentlichen Krimi nur so nebenbei zu verfolgen. Ich brauche dieses langfristige Element und die Beziehung zwischen Lizzy und Reddington ist zuhöchst interessant aufgebaut.

"Lizzy, you're an open book."

Die zweite Szen, die mehr als nur mit dem Fall der Woche zu tun hat, gehört wieder mal Lizzy und Tom. Dieser schlägt vor, mal wieder Urlaub zu machen und zu entspannen und liefert mit dem Hotelnamen den nächsten Hinweis bei Lizzys Untersuchungen bezüglich der Untersuchungen von Toms wahrer Identität und Absicht. Unter dem Strich geht es natürlich unglaublich langsam voran, was das betrifft. Aber wenn man es genau nimmt, ist es nur logisch, dass Lizzy diesbezüglich nur langsam voran kommt. Außerdem ist es besser, regelmäßige kleine Szenen zu bringen, als das Thema Wochen gar nicht zu betrachten und dann eine Folge damit vollzupacken. Die Szenen fallen nur immer aus dem Gesamtgebilde heraus, weil sie so gar nichts mit dem Rest der Serie zu tun haben, also schlecht in andere Handlungsstränge eingebettet werden können. das macht es einfach etwas holprig, aber nicht weniger interessant.

Fazit

Der Episode fehlt es ein wenig an Spannung und überraschenden Elementen. Richtig überzeugen kann sie nur in den Momenten, wo die Handlungsstränge der Serie aufgegriffen werden.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "The Blacklist" ansehen:


Vorherige Review:
#1.03 Wujing (Nr. 84)
Alle ReviewsNächste Review:
#1.05 Der Kurier (Nr. 85)

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Blacklist" über die Folge #1.04 Stanley R. Kornish (Nr. 161) diskutieren.