Bewertung

Review: #4.03 Paradoxe Psychologie

Foto: Kaley Cuoco, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kaley Cuoco, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Bereits die dritte Sheldon-Episode in Folge und diesmal war es dann auch ein Volltreffer. Vielleicht lag es daran, dass man diesmal nicht einmal versuchte, so zu tun, als wären die übrigen Charaktere gleich wichtig, und daher auf sinnlose und unlustige Nebenstorys verzichtete, vielleicht lag es aber auch daran, dass man die Sheldon-Show erfolgreich um ein wunderbares neues Castmitglied erweitert hat: Shamy.

"What's new?" – "Well, just recently I learned that you refer to us as Shamy, and I don't like that."

Ich glaube, ich habe den Plan der "The Big Bang Theory"-Macher entlarven können. Was tut man, wenn man den Fokus einer Serie dermaßen auf einen einzelnen Hauptcharakter legt, dass man Gefahr läuft, dass die Storys bald ausgelutscht wirken? Richtig, man klont den Hauptcharakter und verdoppelt damit den Wahnsinn. Enter Amy Farrah Fowler. Ich muss gestehen, dass ich bei ihren ersten Auftritten in der Serie noch nicht hundertprozentig überzeugt war, doch in dieser Folge funktionierte ihre Figur einfach wunderbar und hat mich an vielen Stellen zum Lachen gebracht.

Das fängt mit dem Teaser an, in dem Shamy ein selbst ausgedachtes Spiel spielen, für das Leonards Intellekt offensichtlich nicht ausgeprägt genug ist, woraufhin Amy vorschlägt, dass sie doch lieber Verstecken spielen sollten - ein Spiel, das Leonards Intelligenzniveau wohl angemessener ist. Als der daraufhin genervt in sein Zimmer verschwindet, erwidert Amy trocken: "Very good, Leonard, but next time, don't tell us where you're hiding." Es geht weiter, als sie sich wunderbare Schlagabtausche mit Penny in der Cheesecake Factory liefert, und es endet in einem ebenso guten Wortgefecht mit Sheldon, nach dem sie beide beschließen, ihre bisherige Beziehung zu beenden. Ich war schon etwas verwundert, dass die Shamy-Ära wirklich so schnell beendet zu sein schien, vor allem, da dies mitten in der Episode geschah. Doch nein, man schafft es tatsächlich, eine Storyline gelungen einzuführen und auch zu Ende zu bringen, was innerhalb dieser Serie nun mal nicht unbedingt selbstverständlich ist.

"Women, huh? Can't live with them, can't successfully refute their hypotheses."

Wo Sheldon fast schon zu mainstream geworden ist, um sich den Freunden anzupassen, und vor allem, um dem Zuschauer zu vermitteln, dass auch er nicht nur ein Comedy-Roboter ist (denn das kommt beim Publikum gemeinhin nicht so gut an), da ist Amy erfrischend offen und ehrlich. Sheldon hat diese Qualitäten natürlich immer noch, jedoch wirken die beiden im Zusammenspiel einfach noch schlimmer und dadurch großartiger als Sheldon es in den letzten Episoden geschafft hat. Das vorzeitige Ende ihrer Beziehung wirkte glaubwürdig und war typisch Sheldon. Das muss ich der Episode insgesamt zu Gute halten. Ich finde, man hat es wunderbar gelöst, Sheldon eine Art Beziehung zu geben, ohne dass er wirklich eine hatte.

Das macht man geschickt, indem Sheldon sich zunächst völlig normal verhält und es so scheint, als sei Amy ihm tatsächlich egal, nur damit er kurz darauf einen Nervenzusammenbruch erleidet. Dann durften wir auch endlich wieder Sheldons Mama sein, die wieder einmal zeigt, dass sie es einfach drauf hat. Mir gefiel sowohl Sheldons Zusammenbruch als auch die Lösung, die im Prinzip darauf hinaus lief, dass er sich wie ein Teenager verhielt, der immer genau das Gegenteil von dem macht, was die Eltern ihm sagen. Dadurch bleibt uns Amy glücklicherweise auch noch ein wenig erhalten.

Fazit

Diese Episode gefiel mir wirklich mal wieder richtig gut und konnte mich auch mal wieder zum lauten Lachen bringen. Da ich mir jedoch nicht sicher bin, ob es auch eine Episode ist, die ich mir nochmal ansehen und dabei genauso lustig finden würde, gibt es statt neun erstmal nur acht Punkte. Ich glaube jedoch, dass das Hinzunehmen von Amy zum Cast auf längere Sicht wirklich ein Glücksgriff sein könnte. Wenn es denn auch wirklich ein "auf lange Sicht" wird...

Nadine Watz - myFanbase

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