Merlin - Review des Piloten

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Es sind vor allem die mystischen Serien, die in dieser Season dominieren. Seien es die mächtigen Götter vom Olymp, die sich der Zeit angepasst haben, die nach Blut lechzenden Vampire oder die Frau, die aufgrund einer magischen Vorhersage schnell den Mann ihrer Träume finden muss. Und nun auch noch "Merlin – Die neuen Abenteuer". Ich kann mich hier nur wiederholen, denn auch über diesen Piloten habe ich mich vor der ersten Ausstrahlung so gut wie gar nicht informiert. Der Titel gefiel mir, so viel mehr hatte ich mir dann aber doch nicht erhofft. Die Serie, das muss ich zugeben, war dann nicht der Knüller schlechthin, aber der Pilot hat trotzdem einen positiven Eindruck hinterlassen. Vor allem, dass eine Figur aus dem Mittelalter nicht plötzlich im einundzwanzigsten Jahrhundert landet, gefiel mir, sondern eben, dass die Serie durchaus vor einigen hundert Jahren spielt und vor allem mit der gedanklich in die Vergangenheit versetzenden Location voll ins Schwarze getroffen hat.

Die Geschichte um Merlin kennt jeder, obwohl sie nicht immer und immer wieder im Geschichtsunterricht gepredigt wurde. Man kennt sie einfach. Aus der Sicht des jungen Merlin, der erst lernt, mit seinen Fähigkeiten umzugehen, spielt Colin Morgan den Hauptcharakter sehr überzeugend. In der ersten Episode trifft er bereits auf seinen Mentor Gaius, der ihn versucht zu lehren und dabei immer wieder mit ansehen muss, wie sein Schützling in Miseren gerät. Das ist schon recht witzig gewesen, ab einem gewissen Zeitpunkt wird aber wohl das etwas zu ausgezehrt sein, um überhaupt noch darüber lachen zu können. Sonst ist es eher so, dass es nicht viel zu lachen gibt und ich insbesondere deswegen etwas zurückhaltend blieb.

Der junge König Arthur und Merlin sehen ineinander natürlich zwei Konkurrenten, so wird aber Merlin von Arthurs Vater zum Beschützer ernannt, nachdem er diesem einmal das Leben gerettet hat. Die Streitigkeiten zwischen Arthur und Merlin können in den kommenden Folgen, ganz anders als die vielen Miseren, aus denen Gaius Merlin retten muss, wahrscheinlich sehr amüsant werden und vielleicht gelingt es Merlin ja am Ende der Staffel oder doch der Serie Arthur ein wenig weich zu kochen. Dabei kommen wir schon zum großen Bösewicht der Staffel (Serie?), denn wir wissen ja: wo ein Zauberer ist, muss auch eine Hexe sein (altes Römersprichwort...), nämlich die böse Hexe Morgana. Recht glaubhaft wird uns verdeutlicht, welche Macht Morgana besitzt und zu was sie alles im Stande ist. Ich bin mir sicher, dass auch dies noch sehr interessant werden könnte, wenn es denn – wie es in vielen Serien leider eben nicht gemacht wird – gut umgesetzt wird.

Sonst muss man sagen, dass "Merlin" auf jeden Fall keine Offenbarung ist. Es gibt hier und da ohne Zweifel ein paar gute Ansätze, aber es braucht mehr, um mich zu überzeugen. Special Effects, ein Haufen Zauberer, eine Hexe und ein Drachen reichen da nicht aus, damit mich die Serie vollkommen einnehmen kann.

Fazit

Nach der ersten Episode brauche ich nicht dringend zu erfahren, wie es weiter geht, obwohl der Pilot ab und an schon ein paar gute Momente hatte. Bisweilen dominiert einfach die Location – das hat BBC mal wieder sehr gut hinbekommen.

Niko Nikolussi - myFanbase

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