Paul Wesley in "Law & Order: New York"
#7.04 Väter

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Als Pamela Sawyer (Julia Weldon) von ihrem besten Freund Luke Breslin (Paul Wesley) brutal zusammengeschlagen wird, ermitteln Olivia Benson (Mariska Hargitay) und Elliot Stabler (Christopher Meloni) in dem Fall und sind sich dabei uneinig darüber, wie der Angriff zu bewerten ist. Elliot Stabler wird schließlich von dem Fall abgezogen, da der vermeintliche Täter der Sohn seines ehemaligen Partners Pete Breslin (Noah Emmerich) ist.

"I've known Luke since he was a baby. Always a sweet kid."

Foto: Paul Wesley, Crimson Sky 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Paul Wesley, Crimson Sky 2012
© myFanbase/Nicole Oebel

Der eigentliche Fall der Woche in #7.04 Väter von "Law & Order: New York" ist relativ schnell aufgeklärt: Das Opfer Pamela Sawyer identifiziert ihren besten Freund Luke Breslin als den Täter, der sie zunächst bedrängt hat, sie dann zum Sex bewegen wollte und sie schließlich brutal ins Gesicht schlug, als sie sich gegen seine Avancen wehrte. Als Luke dann von der Polizei verhört wird, schlägt er ohne Umschweife auf Detective Odafin Tutuola (Ice-T) ein, was – neben der blutigen Kleidung des Schülers – ein weiteres Indiz für seine Schuld ist. Auf der Wache angekommen, beginnt jedoch das eigentliche Rätsel in diesem Fall, denn Luke hat keinerlei Erinnerungen mehr an die jüngsten Vorfälle – weder an seine Gewalttat an Pamela, noch an den Angriff auf Fin -, sodass beim Zuschauer die Frage aufkommt, aus welchem Grund er diese Tat(en) überhaupt verübt hat. Im Verlauf der Episode kommt schließlich heraus, dass Luke von seinem Vater enorm unter Druck gesetzt wird, um sowohl in der Schule als auch beim Sport hervorragende Leistungen zu erzielen. Dies veranlasste Luke letztlich Steroide zu nehmen – wie sein Vater es auch tut -, was jedoch zu extremen Nebenwirkungen bei Luke geführt hat.

Dass Paul Wesley nicht auf eine Rolle festgeschrieben ist, sondern eine Bandbreite von Emotionen und Ausprägungen eines Charakters darstellen kann, beweist nicht nur seine bisherige Filmographie, in der er diverse völlig gegensätzliche Charaktere verkörpert, sondern allein sein Engagement in "Vampire Diaries", in der er als einer der wenigen Darsteller bisher vollkommen unterschiedliche Versionen seines Charakters spielen durfte und dabei auf ganzer Linie überzeugte. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es Paul Wesley auch bei seinem Gastauftritt in "Law & Order: New York" gelingt eine überzeugende Darstellung abzuliefern. Dafür bekommt er in der Episode auch genügend Spielraum, denn sowohl bei seinem ersten Verhör, als auch bei seiner psychologischen Untersuchung sowie seinem finalen Monolog, schicken die Autoren den Charakter auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die Paul Wesley mit Bravur meistert.

Seine Verzweiflung über die grausame Tat, an die er keinerlei Erinnerungen mehr hat, seine Wut über die Anschuldigungen der Polizei und des Psychologen, die tiefe Trauer über das, was seiner besten Freundin zugestoßen ist, die Angst vor den Wutausbrüchen seines Vaters und die Hoffnungslosigkeit, als er sich gegen die Aggressionen seines Vaters aufbäumt und glaubt diesen ermordet zu haben – jede einzelne Emotion hat Paul Wesley perfekt dargestellt. Besonders lobenswert ist dabei, dass die Episode sich weniger um Paul Wesleys Charakter und die Auswirkungen seiner Tat drehte, als vielmehr um die Vergangenheit von Hauptcharakter Elliot Stabler und dessen eigene Beziehung zu seinem Vater. Trotz der Tatsache, dass der Fokus weniger auf dem Fall an sich lag, konnte Paul Wesley diesen immer wieder ins Zentrum des Geschehens rücken.

Das Highlight der gesamten Episode ist schließlich der abschließende Monolog von Paul Wesley, als sein Charakter Zuflucht bei seiner besten Freundin Pamela sucht, die er wenige Tage zuvor noch brutal zusammen geschlagen hat, und so verzweifelt ist, dass er sich selbst das Leben nehmen will. Auch hier beeindruckt Paul Wesley immens, sodass man sich für den Schauspieler nur wünschen kann, dass ihm die Rolle als Stefan Salvatore, die er seit nunmehr sechs Jahren inne hat, keine Steine in seiner weiteren Karriere in den Weg legen wird. Denn an Talent mangelt es Paul Wesley mit Sicherheit nicht, sollte er sich jemals von der Mystery-Serie losreißen und nach neuen Herausforderungen suchen.

Annika Leichner - myFanbase

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