Die enttäuschendsten Momente 2013/2014
#9.24 Last Forever (How I Met Your Mother)

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Zugegeben, Autoren einer Serie haben es nicht leicht ein Finale zu schreiben, dass allen Zuschauern gefällt. Es wird immer jemanden geben, der etwas zu meckern hat. Das gehört einfach dazu, wenn man ein Universum schafft, in welches sich Zuschauer über Jahre hinweg hineingelebt haben. Genau aus diesem Grund bin ich prinzipiell immer dafür, dass die Drehbuchautoren ihren eigenen Plan verfolgen und sich nicht von den Zuschauern und deren Vorlieben beeinflussen lassen. Doch die Autoren sollten dann auch einen Plan im Kopf haben, auf den all die Jahre lang hingearbeitet wurde, der ein runder Abschluss dessen ist, was man die Staffeln zuvor gesehen hat. Und genau das ist Carter Bays und Craig Thomas mit den finalen Minuten von "How I Met Your Mother" leider überhaupt nicht gelungen.

"You made us sit down to make us listen to this story about how you met mum. But mum is hardly in the story. No."

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
© 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.

Neun Jahre lang haben wir auf den Moment gewartet, in dem wir Ted Mosby glücklich mit der Mutter seiner Kinder sehen dürfen. Doch am Ende verkauften uns die Serienmacher Robin als Teds große Liebe und ließen die Zuschauer damit enttäuscht zurück.

Zugegeben, die ersten Staffeln der Serie haben genau auf dieses Ziel hingearbeitet und viele Zuschauer haben sich nach dem Piloten der Serie sicherlich gewünscht, dass sich am Ende doch Robin als die Mutter entpuppt. Und hätte man das Serienfinale nach der dritten Staffel gezeigt, wäre es durchaus eine sehr runde Sache gewesen. Doch nachdem wir neun Staffeln lang dabei zusehen durften, wie Ted von Robin immer wieder weggestoßen wurde, wie keine seiner Beziehungen ihm geglückt ist, wie er schließlich endlich loslassen konnte und sich in die eine wahre Liebe stürzen wollte, auf die er all die Jahre gewartet hat, wie verliebt er jedes Detail der Mutter erwähnte und wie toll diese uns am Ende präsentiert wurde - war die finale Minute der Serie einfach nur ein Schlag ins Gesicht.

Die Serienmacher hatten vielleicht wirklich von Anfang an den Plan, dass Robin und Ted das Endgame sein sollen, doch diesen Plan haben sie scheinbar im Laufe der Staffeln gerne beiseite gelegt und sich mehr darauf konzentriert, die Serie künstlich in die Länge zu ziehen. Zusätzlich haben sie mit der Mutter in der neunten Staffel einen so herrlich liebenswürdigen Charakter geschaffen, sodass diese nicht nur Teds Herz, sondern auch die der Zuschauer im Sturm erobern konnte.

Doch von dieser Dynamik haben sich die Serienmacher nicht beeindrucken lassen, sondern stur ihren Plan durchgezogen, den sie vor neun Jahren im Kopf hatten, ohne Rücksicht auf Verluste. Für mich eine herbe Enttäuschung, da das perfekte Ende der Serie für mich der Moment war, an dem sich Tracy und Ted schließlich unter dem gelben Regenschirm kennen gelernt haben. Sowohl die Reaktion der Kinder, als auch die letzte Szene zwischen Ted und Robin würde ich am liebsten ausblenden, da sie für mich leider die Suche, auf der wir Ted neun Jahre lang begleitet haben, nahezu zunichte macht. Durch diese finale Minute war es keine Geschichte über das Kennenlernen der Mutter, sondern ausnahmslos eine Geschichte darüber, wie Ted niemals von Robin losgekommen ist. Und damit wird man weder der Prämisse der Serie, noch dem Charakter Ted gerecht!

Die Serie "How I Met Your Mother" ansehen:

Annika Leichner - myFanbase

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