Die besten Momente 2012/2013
#8.23 Sacrifice (Supernatural)

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Nachdem "Supernatural" in den letzten zwei Jahren eher durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam machte und bei der Serien-Rückblicks-Kolumne bei den Enttäuschungen gelistet war, wird es hoffentlich viele Zuschauer freuen, dass die Serie endlich wieder was richtig Gutes zustande gebracht hat. Dieser Moment zwischen Sam und Dean ist sogleich auch der beste der ganzen Serie und nach acht Jahren ist das eine unglaublich angenehme Überraschung.

"Don't you dare to think that there is anything past or present I would put in front of you. It's never been like that. Ever."

Foto: Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Bei "Supernatural" lief immer alles auf die Dynamik der Brüder hinaus und selbst bei den Tiefpunkten der Serie vermochten Sam und Dean einiges herauszureißen. Es gibt keine andere Serie, deren gesamtes Grundgerüst auf nur zwei Charakteren aufgebaut ist und seine gesamte Stärke daraus ausschöpft. Nach einer so langen Laufzeit ist es allerdings nicht verwunderlich, dass sich auch hier in den letzten Jahren Abnutzungserscheinungen zeigten und so kann man Jeremy Carver ein großes Lob aussprechen, der sich als Showrunner in der achten Staffel wacker geschlagen und neue Akzente gesetzt hat.

Wie in jeder Staffel zuvor hatten die Brüder zunächst mit ihren Differenzen zu kämpfen. Der Grundkonflikt besteht darin, dass Sam immer das Gefühl hat, das Falsche zu tun, während Dean nach Unterstützung sucht und sich manchmal aus diesem Grund an andere Menschen beziehungsweise übernatürliche Wesen wendet. Und genau auf diesen Kernpunkt läuft der Moment zwischen den Brüdern hinaus, der jedoch diesmal zu einer richtigen Aussprache führt. Die Brüder sagen endlich all das, was ihnen auf dem Herzen liegt.

Im Laufe der Jahre hat man ähnlich wie Dean öfter den Eindruck gehabt, dass er stärker an seinem Bruder hängt, als es andersherum der Fall ist. Keiner würde zwar bezweifeln, dass Sam seinen Bruder liebt, doch Dean hat deutlich mehr zur Sprache gebracht, wie viel ihm Sam bedeutet. Aus diesem Grund ist es vor allem der jüngere Winchester beziehungsweise die hervorragende Darstellung von Jared Padalecki, die diesem Moment ihre emotionale Intensität verleiht. Die Verletzlichkeit, die hier zum Ausdruck kommt, geht unter die Haut und beweist, dass Dean durchaus die wichtigste Person in Sams Leben ist. Andauernd hat Sam das Gefühl, nicht gut genug zu sein, und die Angst, durch jemanden ersetzt zu werden, sobald er Dean erneut enttäuscht. Der ältere Winchester muss hier auch zum ersten Mal realisiert haben, was seine Taten für Auswirkungen hatten und wie sich Sam die ganze Zeit über fühlte. Dabei muss wohl jedem – bis auf Sam – klar gewesen sein, welche übergeordnete Stellung er in Deans Leben einnimmt. Und genau das hat der ältere Winchester nun explizit und hoffentlich ausreichend betont. Da dieser Konflikt schon so lange zwischen den Brüdern besteht, ist es einfach nur großartig, wie die Aussprache zu so einem emotionalen Höhepunkt in der Laufzeit der gesamten Serie führt.

Als Zuschauer sehnt man sich ganz klar nach einer Art Neuanfang zwischen den Brüdern, da sie sich nun ausgesprochen und nichts mehr verdrängt haben. Beide haben die Möglichkeit, aus ihren Fehlern zu lernen und nicht in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. Irgendwann müssen sich Sam und Dean weiterentwickeln und dafür wurde jetzt ein geeigneter Grundstein gelegt.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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