Die verstörendsten Momente 2011/2012
#2.23 Ua Hala (Hawaii Five-0)

Das Staffelfinale einer jeden Serie sollte der krönende Abschluss am Ende der Season sein. Es sollte zum einen einige Handlungsstränge beenden, aber auch andere für die kommende Season offen halten. Meistens lässt sich ein Staffelfinale als gut oder schlecht bewerten, entweder es sagt einem zu oder halt nicht... Bei "Hawaii Five-0" war es dieses Jahr weder noch, es war irgendwie verstörend.
"Spare me the hero crap, okay? You don’t have the time." - "What are you talking about?" - "Well as the old saying goes: I got good news... and bad news."
Dabei fing alles sehr vielversprechend an. Aus der Sicht eines Fotografen ist zu sehen, wie dieser die einzelnen Teammitglieder von H50 fotografiert, so dass dem Zuschauer im Gegensatz zum Team von vorne herein klar ist, dass es jemand auf die Agenten der Task Force abgesehen hat. Kurz darauf wird Captain Vincent Fryer (Tom Sizemore) in einen Hinterhalt gelockt und erschossen. Vor seinem Tod gelingt es ihm den Angreifer zu verletzten. Wer den Anfang der Staffel jetzt nicht mehr so präsent hat: Fryer ist derjenige, der Kono (Grace Park) zwingt undercover gegen den ehemaligen Polizisten Frank Delano (William Baldwin) zu ermitteln. Es ist dem Zuschauer also auch klar, dass die eigentlich abgeschlossene Handlung um Delano im Staffelfinale aufgegriffen wird. Bei mir hat das ein nervöses Prickeln in der Magengegend und Vorfreude auf die kommende Episode ausgelöst, versprach die Episode doch ein würdiges Highlight der Staffel zu werden.
Der Fall verlief dann eigentlich auch ganz zufriedenstellend: bei der Untersuchung des Tatorts folgt Gerichtsmediziner Dr. Max Bergmann (Masi Oka) einer Blutspur, die zum Täter hinführt. Der vermummte Täter schießt Max dann lebensgefährlich an und versucht zu fliehen. Das Team nimmt die Spur auf, während Joe White (Terry O'Quinn), der Steve (Alex O'Loughlin) nach der Festnahme von Wo Fat (Mark Dacacos) eigentlich (endlich!!!) über die Identität von Shelburne aufklären wollte, Max ins Krankenhaus begleitet und ihm gut zuredet. Auf der Fahrt flüstert Max ihm zu, dass es sich bei dem Täter um eine Frau handelt. Unterdessen hat das Team die Verfolgung bis in die Polizeistation des HPDs aufgenommen und die Verdächtige kann ihnen dort wieder entkommen, allerdings hat sie es vorher geschafft, die Gasleitung zu öffnen. Gerade noch rechtzeitig schafft es das Team aus der Zentrale des Honolulu Police Departments, bevor dieses in die Luft fliegt. Dabei zieht sich Chin (Daniel Dae Kim) einige Rippenbrüche zu, die von seiner Ehefrau Malia (Reiko Aylesworth) ängstlich untersucht werden, doch selbstverständlich ist es nichts Ernstes und so kann Chin danach noch weiter arbeiten.
Durch ein Phantombild, das Steve von der Frau erstellen konnte, kann die Frau als Hillary Chaver (Taylor Cole) identifiziert werden. Zusammen mit ihrem Partner war sie vor einigen Jahren so etwas wie eine moderne Version von "Bonnie & Clyde", die von den damaligen Polizisten Frank Delano und Vincent Fryer verfolgt wurden, allerdings sollen die Diebe bei einem Autounfall gestorben sein... hier sollte jetzt jedem, der bislang nicht die Verbindungen ziehen konnte, klar sein, dass Frank seine Finger mit im Spiel hat. Natürlich weiß er bei einer Befragung des Teams von nichts, aber er scheint auch nicht sonderlich in Sorge zu sein, dass sich das Verbrecher-Pärchen wie schon an seinem Kollegen auch an ihm rächen könnte. Letztendlich gelingt es dem Team die Frau in einer Tierarzt-Praxis zu stellen und nach einigen Schusswechseln zu erschießen. Der Fall scheint hiermit gelöst, auch wenn ihr Partner wie der Zuschauer weiß immer noch am Leben ist und fleißig Fotos von dem Team schießt.
War doch bis hier hin ein super Staffelfinale, oder? Der Fall enthielt eigentlich alles, was man von H50 erwartet: rasante Jagd nach dem Verbrecher, einige Explosionen und die ein oder andere unglaubwürdige Situation. Zusätzlich wurden Entwicklungen der Handlungsstränge von Steve, der endlich die Identität von Shelburne erfährt, und Danny (Scott Caan), der in einen Sorgerechtsstreit mit seiner Exfrau Rachel (Claire van der Boom) treten will, vorangetrieben. Außerdem ist da noch der nicht gefasste Fotograph, der in #3.01 bestimmt noch für einige böse Überraschungen hätte sorgen können. Bis hierhin war ich völlig zufrieden und begeistert von dem Staffelfinale, doch dann kam der Moment, der je nachdem, wie er sich #3.01 fortsetzt, alles zunichtemachen kann: mitten in der Nacht entlässt Chin Frank Delano und fleht ihn an, seiner Cousine nichts anzutun, die sich, wie eine Videoaufnahme zeigt, in einer lebensbedrohlichen Situation befindet. Frank hat allerdings noch eine Überraschung für ihn, denn er hat auch Malia in seiner Gewalt. Statt sich an den Handel zu halten, gibt Frank Chin die Wahl zwischen Kono oder Malia. Kurz darauf sieht man, wie Kono gefesselt an einen Stuhl ins Meer gestoßen wird und wie Chin seine Frau zu Hause lebensgefährlich verletzt findet. Äh ja, woher kommt das denn jetzt bitte? Ich war drauf und dran, die letzten Minuten zurück zu spulen, um zu gucken, ob ich auch wirklich alles mitbekommen hatte. Es war als hätte man zwei Episoden fälschlicherweise zusammen geschnitten. Sicher hatte sich durch den Fotografen schon angedeutet, dass dem Team noch etwas passieren würde, aber diese Entwicklung passte irgendwie gar nicht zu dem abgeschlossenen Fall. Und eigentlich war es völlig unnötig, dass noch einzubauen, da der Cliffhanger mit Steve, Danny und dem Fotographen mir völlig genügt hätte. Und jetzt wird sich zeigen, je nachdem, wie dieser Moment zu Anfang der 3. Staffel aufgegriffen wird, ob dieses Ende aus späterer Sicht vielleicht doch noch gut werden kann... oder auch völliger Müll. Für den Augenblick ist dieser Sprung aus dem Nichts in der Handlung einfach nur seltsam, ja verstörend.
Ceren K. - myFanbase
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