Die enttäuschendsten Momente 2010/2011
#1.22 I'm Sick Y'all (Hellcats)

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"Hellcats" hatte es in dieser Season nicht leicht. Mit Konkurrenten wie "Life Unexpected" oder dem Veteranen "One Tree Hill" stieg die Serie in das gleiche Schema mit ein. Es dreht sich um Teenager bzw. junge Erwachsene, die ihr Glück im Leben suchen. Eine reine Guilty-Pleasure-Serie, von der es bei dem kleinen Sender The CW schon einige gab. Nachdem bereits "Life Unexpected" mit den Quoten zu kämpfen hatte, mussten sich die Macher von "Hellcats" etwas überlegen, um die immer weiter sinkenden Quoten wieder zu steigern. Nach einiger Zeit war absehbar, welches Schicksal die Serie hat. Und obwohl die Macher wussten, worauf es hinausläuft, ist es ihnen nicht gelungen, die Serie zufriedenstellend zu beenden. Nachdem die letzten Episoden der Staffel immer stärker wurden, so war das Staffelfinale eine reine Enttäuschung, die diese Serie nicht verdient hat.

"We have earned our moment!"

In der ersten Hälfte der einzigen "Hellcats"-Staffel wurden die Charaktere gut eingeführt und man hat einen Einblick bekommen, wie sich die Serie entwickeln wird. Schon von Anfang an war klar, dass Marti und Dan zusammengehören, doch natürlich will man es ihnen nicht so leicht machen, weshalb hier auch Drama notwendig ist. So zieht sich dieses Drama bis in die Mitte der Staffel, doch ab dann scheint es sich langsam zu legen und man konzentriert sich mehr auf die einzelnen Charaktere. Während Savannah mit Dan glücklich wird, Lewis nach einigem Hin und Her wieder mit Alice zusammenkommt, so liegt für Marti auch eine neue Liebesbeziehung in den Karten, und zwar mit dem sympathischen Julian. Schon während der Staffel konnte man sich schon denken, dass sich hier etwas entwickelt, was dann auch passiert. Die Beziehung der beiden ist schön und kompliziert. Er war ihr Professor, er hat ihr geholfen und er ist viel älter als sie. Doch das stört die beiden nicht und ihre Annäherung bringt neuen Wind in die Serie. Nach all dem Drama mit Dan, Lewis, Travis hat Marti endlich etwas Glück verdient. Es wurde für den Zuschauer wieder interessant und man hat sich mit ihr gefreut. Besonders auch, nachdem sie herausgefunden hat, dass sie eine Schwester hat. Das war eine nette Storyline, die viel Potenzial hatte. Alles schien gut, doch dann kam das Staffelfinale.

Im Endeffekt hatte ich mir viel mehr davon versprochen und genau das, was ich sehen wollte, habe ich nicht zu sehen bekommen. Stattdessen haben sich die Autoren auf Geschichten konzentriert, die keinen interessieren, bzw. wenig interessieren. Dass die Hellcats zu ihren Nationals fahren ist ja schön und gut und dass sie dabei Probleme haben werden, ist klar, doch hier wurde eindeutig übertrieben. Die Story mit Nasty-Kathy und Lewis hätte man sich sparen können, denn das raubt einfach nur Zeit, und die Disqualifikation des Teams, wie sie geschehen ist, hätte man auch ohne Kathy machen können. Trotz allem war der Auftritt der Hellcats schön mit anzusehen und eines der positiven Dinge dieses Staffelfinales. Hierzu kommt noch die Entscheidung von Savannah, die ihren Posten als Captain der Hellcats an Alice weitergibt. Auch die Storyline mit Marti und Deirdre war gut, bietet viele Möglichkeiten, auch wenn sie teilweise vorhersehbar war. Irgendeinen Haken musste die Geschichte ja haben und es war irgendwie klar, dass Deirdre noch Kontakt zu ihrem Vater hatte. Das hätte aber meiner Meinung auch früher kommen können. Das Hin und Her der beiden Schwestern war teilweise nur nervig, weil sie sich erst gut verstehen, dann wieder nicht und dann das Ganze wieder von vorne. Das hätte man viel einfacher machen können, oder ganz weglassen können. Ebenso wie die Story mit dem Dekan und der Ex-Frau von Red, der hier nicht einmal erschienen ist, was für viel Enttäuschung gesorgt hat. Man baut die komplette Staffel über die Beziehung von Red und Vanessa aus und am Ende bekommt man einen der beiden nicht einmal zu Gesicht. Stattdessen konzentriert man sich auf die Rache der Ex-Frau. Was für eine Verschwendung!

Doch die größte Enttäuschung des ganzen Finales war die Abwesenheit von Julian. Nachdem man sich die Episoden zuvor auf die Beziehung von ihm und Marti konzentriert hat, ist in dieser Folge nichts davon zu sehen. Es ist so, als ob er gar nicht existiert. Natürlich ist einem als Zuschauer bewusst, dass letzen Endes Marti mit Dan enden wird, doch all die schönen Momente zwischen Marti und Julian wurden mit diesem Finale einfach in den Hintergrund gerückt, um unwichtigen und sinnlosen Stories Raum zu machen. Selbst die Hoffnung, dass Marti am Ende der Folge enttäuscht zu ihm fährt, um Trost zu suchen, wurde einem genommen. So blieb eigentlich nur noch Enttäuschung zurück und von Zufriedenheit kann hier absolut nicht gesprochen werden. Viel eher rückt die Wut in den Vordergrund und man möchte nur noch eine Antwort auf diese Frage bekommen: Warum?

Alex Olejnik - myFanbase

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