Emmys 2013 - Beste Nebendarstellerinnen

Die Vorberichterstattung zu den Emmys nähert sich nun langsam den Hauptkategorien, so widmen wir uns in diesem Teil der Kolumne den Nebendarstellerinnen sowohl in den Comedy- als auch Dramaserien. Dabei hat man hier nahezu ein Luxusproblem, denn es gibt einfach zu viele gute Schauspielleistungen, um wirklich allen gerecht zu werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass besonders im Dramabereich die Qualität weiterhin auf breiter Fläche sehr hoch ist und man selbst wenn es zahlreiche weitere würdige Kandidaten gibt, dennoch die Nominierten ihren Platz mehr als verdient haben. Im Comedybereich sieht es dagegen etwas dünner aus.
Die Nominierungen im Bereich Comedy
Wie bereits in den letzten Jahren führt in den Nebendarstellerkategorien kein Weg an den "Modern Family"-Darstellerinnen vorbei. Auch hier sind wieder sowohl Julie Bowen, als auch Sofía Vergara nominiert. Die Frage scheint hier nur zu sein, ob nach dem Doppelsieg von Julie Bowen in den letzten beiden Jahren, nun Sofía Vergara an der Reihe ist. Oder wird das Dauerabonnement der ABC-Serie auf die Emmys in diesem Jahr unterbrochen? Es scheint zum ersten Mal im Bereich des Möglichen zu liegen, allerdings beruht dies nur auf einem vagen Gefühl. Sollte also die Serie am 22. September wieder alle relevanten Preise abräumen, wird wohl niemand wirklich überrascht sein. Aber vielleicht möchte man an dieser Stelle auch eine der anderen Damen ehren.
Die besten Chancen hat dabei unter anderem Mayim Bialik, die seit ihrem Engagement bei "The Big Bang Theory" dauerhaft sehr gute Arbeit leistet, allerdings sind sich die Experten sicher, dass sie im letzten Jahr die bessere Episode für die Juroren zur Verfügung stellen konnte. Jane Krakowski könnte dagegen vom Nostalgiebonus für die letzte, sehr gute Staffel von "30 Rock" profitieren. Oder Jane Lynch führt noch einmal ein Mini-Comeback für "Glee" herbei. Zwar liegen die besten Jahre für Sue Sylvester weit hinter ihr, aber Lynch ist eine sehr beliebte Darstellerin und könnte so noch einmal überraschen.
Merritt Wever ("Nurse Jackie") und Anna Chlumsky ("Veep") sind dagegen die Außenseiterinnen in der Kategorie. Gerade Weaver, die in dieser Season zudem noch einen sehr positiven aufgenommenen Handlungsbogen bei "New Girl" absolvierte, gehört zwar rein von der Leistung in "Nurse Jackie" her absolut in dieses Nominierungsfeld, und sollte es vielleicht sogar gewinnen, aber wahrscheinlich ist mehr als die Nominierung nicht drin. Anna Chlumsky hat vom erweiterten Nominierungsfeld "Veeps" profitiert, und das nicht zu Unrecht. Am Ende dürfte sich die Liebe der Juroren aber wohl auf Julia Louis-Dreyfus beschränken, die bei den Hauptdarstellerinnen wieder als haushohe Favoritin ins Rennen geht.
Und wer unter den talentierten Komikerinnen wurde von den Emmys übersehen? Dazu gehören solche Namen wie Jenna Fisher, denn ganz im Gegensatz zu "30 Rock" konnte "The Office" keinen Nostalgiebonus für die finale Staffel einlösen. Die Emmy-Juroren haben sich von der Serie mittlerweile komplett abgewendet. Auch die ältere Generation fehlt in dieser Runde völlig, wo doch sonst die renommierten Damen gerne den jüngeren den Rang ablaufen, aber weder Betty White ("Hot in Cleveland") noch Jessica Walter ("Arrested Development") oder Ellen Barkin ("The New Normal") haben eine Nominierung erhalten. Julie White wäre für ihre Rolle in "Go On" eine weitere würdige Kandidatin gewesen, wobei es derart kurzlebige Sendungen bei den Emmys immer sehr schwer haben. Dass die Jury Leistungen von Vollblutkomikerinnen wie Busy Philipps ("Cougar Town "), Aubrey Plaza ("Parks and Recreation") und Eden Sher ("The Middle") konsequent ignoriert, war leider abzusehen.
Die Nominierungen in der Übersicht:
- Julie Bowen ("Modern Family")
- Sofía Vergara ("Modern Family")
- Mayim Bialik ("The Big Bang Theory")
- Jane Krakowski ("30 Rock")
- Jane Lynch ("Glee")
- Merritt Wever ("Nurse Jackie")
- Anna Chlumsky ("Veep")
Die Nominierungen im Bereich Drama
Es ist ein erstklassiges Feld, welches hier die Zunft der Nebendarstellerinnen im Bereich Drama vertritt. Keine der sechs Damen braucht sich leistungsmäßig hinter den anderen zu verstecken, dennoch bleiben in diesem guten Nominierungsfeld gute Leistungen unbeachtet. Widmen wir uns aber zunächst den aussichtsreichen Kandidatinnen. Sollte hier alles mit rechten Dingen zugehen, dürfte die klare Siegerin bereits feststehen. Anna Gunn hat nach jahrelanger großartiger Leistung in "Breaking Bad", welches auch Stück für Stück und Jahr für Jahr immer mehr Emmy-Aufmerksamkeit erhielt, in dieser Season eine derart überzeugende Episode zur Begutachtung für die Juroren anzubieten, dass sie in meinen Augen zumindest unschlagbar scheint.
Allerdings darf man die Wirkung einer Grand Dame wie Maggie Smith nicht unterschätzen, die natürlich immer in die Rechnung mit aufzunehmen ist. Aber sie erscheint mir die einzig große Konkurrentin für Anna Gunn zu sein. Ich möchte damit die Leistungen von würdigen Kandidaten wie Christina Hendricks ("Mad Men") und Christine Baranski ("Good Wife") nicht schmälern, die völlig verdient zum wiederholten Male hier nominiert sind. Auch Emilia Clarke hat sich ihre erste Emmy-Nominierung redlich verdient und beweist damit außerdem, dass auch "Game of Thrones" im Bewusstsein der Emmy-Juroren voll, und über die obligatorische Anerkennung für Peter Dinklage hinaus, angekommen ist. Komplettiert wird diese Runde von Morena Baccarin, die in ihrem Falle von der erweiterten Nominierungsrunde für "Homeland" profitiert. Nach dem großen Sieg der Serie bei der letztjährigen Verleihung hat sich die Aufmerksamkeit auch dort bis in die zweite Reihe ausgedehnt.
Und trotz einer solch exquisiten Runde, muss man einfach sagen, dass mit der Auslassung von Monica Potter für ihre Leidensgeschichte in der letzten "Parenthood"-Staffel nicht alle Jahrgangsbesten vertreten sind. Auch für weitere "Game of Thrones"-Damen wie Lena Headey, Michelle Fairley und Natalie Dormer kann man starke Argumente anführen, und Hayden Panettiere hat in "Nashville" eigentlich die herausragendste Leistung der Serie abgeliefert. Weitere wichtige Performances der vergangenen Season waren die von Adelaide Clemens in "Rectify", Kiernan Shipka in "Mad Men" und Annet Mahendru in "The Americans", die aber nie wirkliche Chancen auf Anerkennung durch die Emmys hatten.
Die Nominierungen in der Übersicht:
- Anna Gunn ("Breaking Bad")
- Maggie Smith ("Downton Abbey")
- Christina Hendricks ("Mad Men")
- Christine Baranski ("Good Wife")
- Emilia Clarke ("Game of Thrones")
- Morena Baccarin ("Homeland")
Der Autorentipp
An dieser Stelle lehnen sich unsere Autoren einmal ganz weit aus dem Fenster und tippen, welche der Damen am 22. September mit dem Preis nach Hause gehen werden. In Klammern stehen dagegen die, die unserer Ansicht nach gewinnen sollten.
Kategorie Comedy: Sofia Vergara (Merritt Wever)
Kategorie Drama: Anna Gunn (Anna Gunn)
Und nun seid ihr an der Reihe, wer sollte euer Meinung nach als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet werden und wer fehlt auf euer Liste? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
Cindy Scholz - myFanbase
Kommentare
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare

30.05.2025 21:54 von Emil
Reviews: The Last of Us - Review #2.07 Konvergenz
Es wieder sehr spannend, die Sicht auf die Serie durch... mehr
06.06.2025 11:11 von Lena
Sirens: Sirens
Das mit dem Genre ist eine berechtige Frage. Nach der... mehr