Bis dass das Finale uns scheidet - Treue eines Serienfans

Ob eine Serie erfolgreich ist und bleibt, liegt an vielen Faktoren. Neben dem Sendeplatz und den Produktionskosten ist ebenfalls eine treue Fanbase wichtig, die nicht nur von Episode zu Episode einschaltet, sondern auch zusätzliche Produkte wie Fanartikel und die DVD-Veröffentlichungen ersteht. Was ist jedoch, wenn eine Serie nicht mehr vollkommen überzeugt, der Zuschauer aber trotzdem unbedingt wissen will, wie es weitergeht mit den nun vertrauten Charakteren? Unsere Autoren werfen einen Blick auf die Serien, bei welchen sie gern mal zeitweise pausieren, aber doch schlussendlich wieder einschalten.


Beitrag von Melanie


Gossip Girl

Foto: Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In der Serienwelt gibt es manche TV-Shows, die zwar recht unterhaltsam sind, aber wenn man einen genaueren Blick darauf wirft, oft selbst gar nicht genau weiß, warum man diese spezielle Serie überhaupt schaut. Woche für Woche schaltet man dennoch wieder seinen Bildschirm ein und so drückt man eben Staffel für Staffel irgendwie durch. Anfangs konnte man "Gossip Girl" ja auch noch ertragen, da war die Story gut, die Charaktere interessant und die Handlungen boten genügend Drama und Unterhaltung, sodass man gerne am Ball blieb. Doch spätestens ab Staffel 4, in welcher Serenas Leben durch Juliet Sharp schwer gemacht wurde und man sich als Zuschauer durch diese Story quälen musste, fragte ich mich persönlich mehr als nur einmal, warum ich mir dieses wöchentliche Drama überhaupt noch antat. Auch das ewige Hin und Her zwischen Blair und Chuck kostete viele Nerven und die Tatsache, dass irgendwann jeder etwas mit jedem angefangen hatte, war dann doch zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz hielt ich durch und ertrug manchmal mit mehr und manchmal mit weniger großer Anstrengung die an eine Soap-Show ähnelnde Serie über die Upper East Side, deren Geheimnisse, Lügen, Intrigen und Affären. Am Ende kann ich sagen, dass die Zeit mit "Gossip Girl" oft sehr schwer war, ich es rückblickend aber nicht bereue, mich durch diese TV-Show durchgekämpft zu haben, da sie oft genug auch ein kleines, unschuldiges Vergnügen war.

Vampire Diaries

Foto: Ian Somerhalder, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es mag den einen oder anderen vielleicht schockieren "Vampire Diaries" in der Kategorie der Guilty-Pleasure-Serien aufgelistet zu sehen, wenn wir jedoch ehrlich sind, hat diese Serie mit der Zeit ihren Platz in dieser Sparte irgendwie doch verdient. Man kann es nicht abstreiten, aber "Vampire Diaries" hat mit den Jahren einfach an Spannung und durch zahlreiche totgeglaubte und wiederkehrende Charaktere oft auch an Glaubwürdigkeit verloren. Bestes Paradebeispiel ist natürlich das immer wieder vorkommende Motiv des Körpertausches beziehungsweise Ausgebens der Doppelgänger Katherine und Elena. Irgendwann habe ich einfach aufgehört mitzuzählen, wie oft Katherine sich als Elena ausgegeben hat oder wie oft wir das Wort Doppelgänger alleine zu Ohren bekommen haben. Ebenfalls an den Nerven zehrend, war das Liebesdreieck zwischen Elena, Damon und Stefan, was unzählige Male ausdiskutiert und wieder zur Sprache gekommen ist oder auch der mehrmals wiederholende Tod von Jeremy, der irgendwie aber doch noch von den Toten auferstehen durfte (wie so manch anderer Charakter auch). Trotz all dieser Gründe habe ich es dennoch nie geschafft "Vampire Diaries" aufzugeben, auch wenn ich einige Male kurz davor war das Handtuch zu werfen. Die Serie schafft es dann doch immer wieder, zwar mehr mit seinen Charakteren als Handlungen, zu überzeugen und mich schließlich zu überreden, die Hoffnung nicht aufzugeben. So schalte ich nach wie vor Woche für Woche ein und habe es bis heute niemals bereut, weil es immer etwas gibt, worüber man sich freuen oder eben aufregen kann.

Revenge

Foto: Emily VanCamp & Madeleine Stowe, Revenge - Copyright: 2013 ABC Studios
Emily VanCamp & Madeleine Stowe, Revenge
© 2013 ABC Studios

Die erste Staffel von "Revenge" zog mich sogleich in ihren Bann, war die Handlung rund um Emily Thorne und ihrem Rachefeldzug gegen Familie Grayson ja auch wirklich fesselnd. Zur Hälfte der zweiten Staffel schlitterte diese schillernde Serie über das reiche Leben in den Hamptons aber mehr und mehr in das Schema einer Telenovela ab und hackte so einige Klischees dieses Genres ab. Dennoch ist vor allem die Rivalität zwischen Emily und Victoria Grayson sehr spannend mitanzusehen, weiß oft genug bestens zu unterhalten und sprüht so viel Hass und Gift aus, dass man die beiden in einer verdrehten Art und Weise einfach nur noch mehr zu schätzen weiß. In jeder Serie gibt es so manche Auf und Abs, was nicht bedeutet, dass man die TV-Show sogleich aufgeben sollte, da man so vielleicht eine amüsante Rivalität gepaart mit viel Drama, Lügen, Geld und Intrigen verpasst, die es doch wert ist zu beobachten und mit zu verfolgen.

Melanie E. - myFanbase

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