CSI: NY - Review

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Meiner Meinung nach muss die Serie in zwei Teile geteilt werden: in die erste Staffel und in alles, was danach kommt. In der ersten Staffel war CSI: New York die düsterste Serie des Dreigestirns, die Fälle waren meist deprimierend, das Labor und die Leichenhalle waren im Keller untergebracht, und auch die Tatorte lagen in den düstersten Gassen, im dunklen Park oder in alten, leerstehenden Gebäuden. Mit der zweiten Staffel und dem Umzug in ein neues Gebäude änderte sich dies. Die Räume waren lichtdurchflutet, Leichen wurden an belebteren Plätzen gefunden, und auch der Humor der Serie hellte sich auf.

Auch gab es in der zweiten Staffel noch eine Veränderung: Vanessa Ferlito verließ die Serie, und an ihrer Statt kam Anna Belknap. Ich will nicht falsch verstanden werden: Ich bin ein Fan von beiden Schauspielerinnen, von beiden Rollen, und beide waren oder sind gut – zu ihrer Zeit. Mit Aiden Burn gab es in der ersten Staffel schwarzen Humor, Danny blitzte ständig bei ihr ab, und sie war hart. Lindsay war die Neue, sie musste sich erst ins Team eingewöhnen, aber man konnte schon ziemlich am Anfang bemerken, dass da etwas zwischen ihr und Danny war. Die Funken sprühten, und man hoffte immer wieder auf eine Beziehung der beiden. Hierbei half natürlich auch die Storyline, die es Anna Belknap erlaubte, ihr Kind zur Welt zu bringen, und später wieder in die Serie einzusteigen. Das da ein Geheimnis um Lindsay Monroes Weggang aus Montana war, merkte man schon recht früh in Staffel 3: Sie konnte eine trauernde Mutter nicht befragen, musste sogar den Tatort verlassen. Manchmal war sie nachdenklich, und auf Nachfragen reagierte sie nicht. Als sie schließlich mit der Wahrheit herausrückte, nämlich dass in ihrer Jugend ihre Freundinnen ermordet wurden, und sie als Einzige überlebt, und sogar den Täter gesehen hatte, schockte zuerst einmal alle. Um Anna Belknap für die Geburt Zeit zu geben, wurde Lindsay zur Gerichtsverhandlung nach Montana geschickt, die glücklicherweise gut ausging – in zweierlei Hinsicht: Der Täter wird verurteilt, und Danny flog nach Montana, um ihr beizustehen. Ab dem Finale von Staffel 3 war dann nach einigen Ereignissen klar, dass die beiden ein Paar waren, und man freute sich auf ihre Beziehung. Aber in Serien läuft natürlich alles nicht so glatt, wie man sich das so vorstellt. Dannys Nachbarjunge, mit dem er gerade unterwegs war, wird erschossen, Danny gibt sich die Schuld und lässt keinen an sich herankommen. Schließlich schläft er mit der Mutter des Jungen, und stößt Lindsay – die von dem Betrug nichts weiß - immer weiter zurück, bis diese schließlich Schluss macht. Wie man diese zwei wieder zusammenbringt – denn für mich gehören sie zusammen – darauf bin ich gespannt.

Bei den Charakteren finde ich auch noch sehr gut, dass diese Serie sich nicht wie CSI: Miami sich auf ein bis zwei Charaktere konzentriert, sondern das ganze Team einschließlich Don Flack im Mittelpunkt steht. Bis jetzt hatte jede der Figuren entweder eine Folge oder eine Storyline nur für sich: Danny erschießt in der ersten Staffel einen Polizisten, Flack überführt seinen Mentor, Lindsay muss gegen den Mörder ihrer Freundinnen aussagen, Sheldon wird des Mordes verdächtigt, Mac wird entführt, Stella erschießt in Notwehr einen ihrer Ex-Freunde… Auch treten diese Ereignisse nicht geballt auf, sondern erstrecken sich über mittlerweile vier in Deutschland ausgestrahlte Staffeln. Auch aus diesem Grund kann ich keine Lieblingsstaffel benennen: Es gibt einfach zu viel gute Folgen in jeder Staffel. Ich kann nicht behaupten, dass es nicht auch durchschnittliche Folgen gibt, wirklich schlechte habe ich bei "CSI: New York" jedoch noch nie gesehen. Am spannendsten fand ich wohl die Storyarc um den 333-Killer: Sie erstreckte sich über eine ganze Staffel, es drehte sich um einen Hauptcharakter und man konnte so richtig schön mit rätseln. Auch wurde der Fall nie ganz vergessen – wohl auch aufgrund der Kürze der Staffel, und der Notwendigkeit, diesen Fall noch in dieser abzuschließen. Ja, er wurde eine bis zwei Folgen lang nicht erwähnt, um dann wieder mit mehr oder weniger Krach zurückzukehren. Er wurde nicht langweilig, und aus diesem Fall ergab sich auch schönes Konfliktpotenzial zwischen Mac und Reed.

Hierbei kommen wir wohl zu der Figur, die ich immer noch am unnötigsten finde: Reed Garret. Ja, die Storyline, in der Stella verfolgt wird, war gut und schön, aber musste man aus Reed unbedingt einen Reporter machen, der es nicht schafft, seine Informationen zu überprüfen? Man kann verstehen, dass er mit Mac wenig bis nichts zu tun haben will, da er ja nicht sein wirklicher Vater ist, aber musste man ihn dann trotzdem wieder auftauchen lassen? Und dann auch noch mit einer so arroganten Art und Weise? Zum Glück taucht Reed aber in wenigen Folgen auf, und verschwindet meist nach kurzer Zeit wieder.

Fazit

Wer eine Serie des "CSI"-Franchise sehen will, die sowohl Wert auf die Ermittlungen als auch auf das Privatleben der Ermittler legt, und die sich nicht nur auf einen Hauptcharakter konzentriert, der anscheinend nichts Besseres zu tun hat, als dumme Sprüche zu klopfen, sollte bei "CSI: New York" einschalten.

Svenja Mühlbauer - myFanbase

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