The Gathering 2017
"Outlander"-Convention in Köln, Sonntag

Der neue Convention-Tag brachte gleich mit Rosie Day und Steven Cree auch zwei Gäste mit, die am Vortag noch nicht teilnehmen konnten. Der Morgen war wieder komplett dafür da, dass die Fans sich ihre persönlichen Erinnerungen schaffen konnten, sei es in Form von Autogrammen, Fotos mit den Darstellern oder sogar Meet & Greets. Dadurch dass die Veranstalter gerade Besuchern, die früher abreisen mussten, entgegen kamen und so die Zeit der Autogrammstunden etwas verlängerten, verschoben sich die Panels ein wenig. Doch das störte die Wartenden nicht sonderlich, die Stimmung blieb freundlich und entspannt, vor allem weil man die Zeit dazu nutzen konnte, mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen und sich mit ihnen über ihre Erlebnisse an dem Wochenende auszutauschen. Besonders gut kam bei den Gästen natürlich an, dass Hauptverantwortliche Elke Kriebel sich wieder einen Moment nahm, um nach Kritikpunkten zu fragen. Doch da alle rund um zufrieden waren, bedankten sich die Gäste bei ihr für das wunderbare Event.


Panel mit Richard Rankin


Foto: Richard Rankin, Scott Kyle, The Gathering 2017 - Copyright: Sandra von dem Hagen
Richard Rankin, Scott Kyle, The Gathering 2017
© Sandra von dem Hagen

Mit Verspätung begann dann Richard Rankin (Roger Wakefield) sein Panel, der sichtlich Gefallen an der Convention gefunden hatte und schon beim Betreten der Bühne ein wenig alberte. Die ersten Fragen wurden von ihm humorvoll beantwortet, vor allem als eine Zuhörerin eine Frage auf das vorher stattfindende Meet and Greet bezog und er sie mit einem Augenzwinkern und nicht ganz ernst gemeint ermahnte, dass die Themen im Meet and Greet eigentlich nicht mehr aufgegriffen werden sollten. Bei der Beantwortung der Frage, wie sein Bruder und er zur Schauspielerei kamen, wurde er wieder ernster. Richard erzählte daraufhin, dass er seinem Bruder vorschlug, dass sie diesem Beruf nachgehen könnten und dass sie dafür einfach eine Szene aus einem Buch einstudierten und ihrem Vater vorspielten. Dieser war jedoch nicht so begeistert davon. Die beiden Brüder hörten nicht auf ihn und wurden später tatsächlich auf einer Schauspielschule angenommen.

Als Richard danach gefragt wurde, in welchem Remake er gerne mal mitspielen würde, gestand er den Part des Rocky aus der gleichnamigen Filmreihe oder irgendeine Rolle in "Der Pate" mal übernehmen zu wollen. Auf die Frage, wie ihm seine erste Convention gefalle, antwortete er, dass er sehr viel Spaß habe, was keiner im Publikum wohl bezweifeln konnte, so sehr spürte man das bei diesem Panel. So nutzte er einen Moment, in dem keine Fragen gestellt wurden, um scherzhaft anzudrohen, dass er die Gäste dann mit Fragen löchern würde. Soweit kam es jedoch nicht, stattdessen wurde Richard gebeten, noch einmal zu singen. Als er dem diesmal entgehen wollte, unterstützte Scott Kyle die Bitte, indem er sich erkundigte, ob jemand im Publikum Geburtstag habe. Tatsächlich war das der Fall und die beiden sangen der jungen Frau ein kleines Ständchen, ehe es zwei Küsschen auf die Wange gab. Nach einigen weiteren Fragen, in denen es unter anderem um die Bedeutung von "Outlander" für die schottische Filmindustrie ging, endete das Panel und die Gäste trennten sich schweren Herzens von Richard.


Panel mit Rosie Day und Laurence Dobiesz


Foto: Laurence Dobiesz, Rosie Day, The Gathering 2017 - Copyright: Sandra von dem Hagen
Laurence Dobiesz, Rosie Day, The Gathering 2017
© Sandra von dem Hagen

Nach Richard betraten Laurence Dobiesz (Alexander Randall) und Rosie (Mary Hawkins) die Bühne. Da sie am Vortag nicht anwesend war, galten viele der Fragen ihr und schon bei ihren ersten Fragen zeigte sie großartigen Humor. Ihre warme und offen Art sorgte dafür, dass man sie einfach in sein Herz schließen musste. So erzählte sie, dass sie als erstes Tobias Menzies am Set begegnet ist, dem sie beim Begrüßen mitteilte, dass sie einander heiraten würde. Da Tobias nicht direkt verstand, worauf sie hinauswollte, hat er entsprechend schockiert geschaut. Anschließend drehten sich einige Fragen um ihre Rolle als Mary, für die sie beispielsweise das Stottern lernen musste und es zur Übung auch ein wenig in ihrem privaten Leben eine Zeitlang eingebaut hatte.

Als einer der Gäste sich daran erinnerte, dass Laurence am Vortag erwähnt hatte, dass er singen könnte, bat sie die beiden ein Duett zu singen. Auf ihren Wunsch probierte sich Laurence an "Summer Lovin'" aus "Grease", von dem er auf Anhieb nur zwei Zeilen wusste und den Rest zur Freude der Zuhörer auf Mary beziehungsweise auf Rosie umdichte. Danach wendeten sich die Fragen wieder Rosie zu, die bereitwillig erzählte, dass man sich beim Tragen der Korsetts fühlte, als würde man einen Herzinfarkt bekommen. Als Scott wissen wollte, ob sie die Zukunft ihres Charakters nach Staffel 2 kennt, verneinte sie und ließ sich direkt von dem Publikum über Marys Schicksal aufklären. Anschließend kommt sie durch eine Frage zur Wachs-Szene auf das Äffchen zu sprechen, denn wann immer es am Set war, wurde es für sie ein guter Drehtag. In diesem Zusammenhang verriet sie auch, dass in einer ihrer zukünftigen Produktionen ihr Charakter beim Schwimmen einem Alligator begegnet, was sie zu einem weiteren Scherz über das hoffentlich Behalten ihrer Beine veranlasste.

Eine der Fragen danach drehte sich darum, welche ihrer gemeinsamen Szenen Laurence und Rosie am besten fanden, wobei die beiden feststellten, dass sie zwar eine romantische Beziehung, aber sehr wenig gemeinsame Szenen haben. Das freche Funkeln in Rosies Augen, als sie Laurence die Frage zuerst beantworten lässt, bringt die Anwesenden zum Auflachen. Laurence gefiel die Szene ihres Kennenlernens im Schloss, da sie sich dabei in der Realität auch zum ersten Mal richtig begegneten und sich gewissermaßen vor Ort ebenfalls kennenlernten. Als Rosie erklärte, dass ihr Alex' Todesszene am besten gefallen habe, führte das natürlich zu lautem Gelächter. Doch beide Darsteller kommen darin überein, dass sie trotz der ganzen Dramatik auf merkwürdige Weise witzig war. Auf Scotts abschließende Frage nach besonderen Momenten, berichtet Laurence, dass ihm während des Drehs der Sterbeszene auffiel, dass er seinen Ehering noch trug, was bei ihm einen Anflug von Panik verursachte, weil dieser so überhaupt nicht in die Szene passte. Rosie hingegen erzählte, dass sie in einer Drehpause eine riesige Rutsche auf dem Gelände entdeckte und diese herrunter rutschte, wobei sie von Caitriona Balfe mit ihrem Handy gefilmt wurde. Dabei ließ sie das Material ihrer Kleidung ziemlich beschleunigen, so dass sie hinterher feststellte, dass sie sich dabei komplett die Haut auf der Rückseite ihrer Beine aufgerissen hat. Mit diesem Vorfall sicherte sie sich das Mitleid des Publikums, ehe sie amüsiert feststellte, dass Caitriona sie eines Tages mit dem Video erpressen wird.


Panel mit Barbara Schnell


Für die deutschen Fans der Buchreihe von Diana Gabaldon holten die Veranstalter mit Barbara Schnell einen besonderen Gast an Bord, denn sie ist die Übersetzerin der Bücher. Auf die Fragen der Zuschauer berichtete sie bereitwillig, wie sie Diana noch vor dem Übersetzen ihrer Bücher auf einer Online-Plattform beim Recherchieren für einen Artikel 1992 kennenlernte und wie sie schließlich zu dem Job der Übersetzerin kam. Obwohl Diana Barbara bereits von Anfang an als ihre "deutsche Stimme" wollte, entschied sich damals der Verlag dagegen und beauftragte jemand anderen mit der Übersetzung. Ab dem vierten Band setzte sich Diana allerdings durch und seitdem übersetzt Barbara die Bücher. Jetzt im Nachhinein hat sie auch noch einmal Übersetzungen für die ersten drei Bücher angefertigt, die im Knaur Verlag erschienen sind. Das nachträgliche Anfertigen dieser Übersetzungen, gab sie auf die Frage einer Zuschauerin zu, war wie ein endlich wahrgewordener Traum für sie. Gleichzeitig löste ihre Beantwortung der Frage den Wunsch aus, die neuen Übersetzungen auch zu lesen, weil in den alten Visionen einzelne Szenen oder Zusammenhänge fehlten. Im Zuge des Panels verriet sie, dass der junge Ian eine ihrer Lieblingsfiguren war, dass sie nichts mit der Auswahl der deutschen Titel zu tun hat und dass sie nicht in Kontakt mit ausländischen Übersetzern steht. Die Frage eines Gastes zum Abschluss des Panels nach Spoilern zu Buch 9 konnte Barbara nicht beantworten, weil sie selbst am liebsten chronologisch übersetzt und nur hin und wieder Ausnahmen macht, zum Beispiel bei Szenen für den Adventskalender, so dass sie nicht vielmehr über das neue Buch weiß als der begeisterte Fan.


Panel mit Steven Cree


Beim letzten Panel der Convention beantwortete Steven Cree (Ian Murray) die Fragen der Fans. Steven Cree war selber am Vortag nicht anwesend, zeigte aber direkt beim Panel durch kleine Albernheiten, wie wohl er sich auf der Convention fühlte. Seine erste Frage drehte sich darum, ob er die Bücher und Ians Schicksal kenne. Steven bestätigte, "Feuer und Stein" gelesen zu haben und wusste tatsächlich, was Ian noch widerfahren wird, allerdings wollte er für diejenigen, die die Vorlage nicht kennen, darüber nicht reden. Dennoch nutzte er auch diesen Moment um sich einen kleinen Spaß zu erlauben und behauptete, dass Jamie und Ian zusammendurchbrennen und Kinder bekommen würde, weswegen er sich auf den Dreh dieser angeblichen Szenen sehr freuen würde.

Direkt danach drehte sich das Panel um seine kleine Webserie "Heughan Talks", zu der er durch ein Foto von Sam Heughan inspiriert wurde. Als er zeigte, dass er sich nicht sicher ist, ob es weitere Episoden geben wird, verdeutlichte ihm das Auditorium, wie sehr es sich weitere Folgen wünschten. In seiner gut aufgelegten Stimmung scherzte er auf die Frage, wie er sich als Ians Freund in Bezug auf dessen Beziehung zu Jenny verhalten würde, dass er Ian in einen Strip Club mitnehmen würde. Dann jedoch wurde er ernster und erklärte den Anwesenden, dass der Zuschauer ja eigentlich nur Ausschnitte aus Ians und Jennys Beziehung sieht, aber er doch annimmt, dass sie eigentlich einen sehr respektvollen Umgang haben. Dies veranlasste Scott dazu nachzufragen, ob er Laura Donnelly schon vorher kannte, was Ian bestätigte. Zwar gingen die beide auf die gleiche Schauspielschule, allerdings lernte er Laure erst einige Zeit danach kennen. Er nimmt an, dass dies auch ein Vorteil für ihre gemeinsamen Szenen gewesen sein könnte, und äußert sich in dem Zusammenhang sehr lobend über Lauras Professionalität.

Als dem Publikum für einen Moment keine Fragen einfielen, nahm Steven das locker und erklärte, dass man ihn alles Fragen könnte. Als Beispiel führte er an, dass er auf einer Convention mal gefragt worden sei, welcher Dinosaurier er gerne wäre. Scott nutzte den Moment und wollte von ihm wissen, ob er bei Annahme der Rolle schon geahnt habe, was die Begeisterung der Fans zur Folge haben könnte. Das verneinte Steven, der zugab vorher nicht genau gewusst zu haben, was ihn erwarten würde, weswegen er auch keine besondere Begeisterung bei Erhalt der Rolle spürte. Erst nach und nach realisierte er, wie groß bereits die Fangemeinschaft durch die Bücher war, dennoch hätte er niemals damit gerechnet, eine Convention in Deutschland zu besuchen.

Auf die Frage, an welchem Remake er gerne beteiligt wäre, fällt ihm zwar als erstes "Zurück in die Zukunft" ein, doch er glaubt nicht, dass irgendjemand an Michael J. Fox herankäme. Stattdessen könne er sich vorstellen, Jesus in dem Film "Jesus Christ Superstar" zu spielen. Die letzten Fragen des Panels beschäftigte sich mit seiner Synchronrolle in "Merida - Legende der Highlands" und seinen Hörbüchern und den Unterschieden zu der Schauspielerei. Steven verriet in dem Zusammenhang den interessierten Fans, dass in nächster Zeit ein neues von ihm gesprochenes Hörbuch herauskäme.


Dann hieß es jedoch Abschied nehmen von einer wunderbaren Convention mit wirklich sehr sympathischen Darstellern, die man spätestens vor Ort ins Herz geschlossen hatte, wenn man es nicht vorher schon getan hatte. Allerdings wurde der Abschied dadurch gemildert, dass schon während der Veranstaltung bekannt geworden war, dass es im nächsten Jahr ein Wiedersehen geben wird. Jedem "Outlander"-Fan, der bislang noch nicht auf der The Gathering-Convention war, kann nur empfohlen an der dritten Ausgabe der Convention vom 27. bis zum 29. April 2018 ebenfalls teilzunehmen. Denn jeder, der bereits dabei war, wird ihnen versichern können, dass es eine Veranstaltung ist, die das "Outlander"-Fanherz höherschlagen lässt, die den Fans und Darstellern die Möglichkeit gibt, miteinander in Kontakt zu kommen und die für ein Wochenende voller besonderer Momente sorgt.

Übrigens für Fans von "Shadowhunters" oder "Orphan Black" organisiert rise'n shine in diesem Jahr auch Conventions und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Veranstalter wie bei "The Gathering" ihr bestmöglichstes tun werden, um diese Wochenenden zu einem ähnlich unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Bericht vom Samstag der "Outlander"-Con The Gathering 2017

Ceren K. - myFanbase