Bewertung

Review: #2.16 Indische Singles

Foto: Hannah Simone, New Girl - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Dewey Nicks/FOX
Hannah Simone, New Girl
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Dewey Nicks/FOX

Nachdem großen und langerwarteten Kuss zwischen Jess und Nick in der letzten Folge, war die Spannung groß, wie es mit den beiden weitergehen wird. Relativ klar war dabei, dass die zwei sich nicht sofort ihre Gefühle füreinander gestehen und schnell in den Hafen einer Beziehung segeln, da es bei fast allen Serien üblich ist, mit dem zentralen Paar der Serie ein wenig zu spielen und so ist diese Folge eine, die sich der aus dem Kuss resultierten Konsequenzen widmet und die romantischen Entwicklungen zunächst noch etwas bremst. Dies ist sicherlich die richtige Entscheidung, macht es doch einfach zu viel Spaß, die beiden in dieser ambivalenten Zwischenphase zu erleben. Gerade die vielen wunderbar witzig-niedlich-romantischen Momente zwischen Nick und Jess, aber auch die neuesten Entwicklungen zwischen dem zweiten bedeutenden Paar der Serie, Cece und Schmidt, machen auch diese Folge zu einer überaus gelungenen, die aber insgesamt nicht ganz an die außergewöhnliche Qualität der letzten heranreicht.

"He breaks things."

Kaum eine Folge in der Geschichte von "New Girl" wurde wohl so sehnsüchtig erwartet wie #2.15 Cooler, gab es doch mit der jetzt schon legendären Kussszene zwischen Jess und Nick erstmals einen richtig großen Cliffhanger, der das Warten auf die nächste Folge zur harten Geduldsprobe werden ließ. Nun wurde also die "Folge danach" ausgestrahlt und der Schwung aus der bemerkenswerten letzten Episode konnte glücklicherweise mit in diese gerettet werden. Die Konsequenzen und Folgen dieses von vielen Fans langersehnten Kusses werden in eine höchst unterhaltsame Folge gepackt, in der Nick und Jess sich die wahre Tragweite ihres kleinen intimen Momentes gegenseitig noch nicht wirklich eingestehen wollen. Das Hin und Her zwischen diesen beiden tollen Charakteren funktioniert weiterhin ganz wunderbar und die Diskussionen um die Bedeutung oder Nichtbedeutung des Kusses treffen genau den richtigen Ton. Insbesondere Nicks Moonwalk-Flucht ist einer dieser ganz besonderen "New Girl"-Momente, die diese Serie oft so einzigartig macht. Auch die Reaktion von Winston auf Nicks "Ausrutscher" ist ein toller Moment, hat Winston doch die nicht unberechtigte Besorgnis, dass Nick schlussendlich alles zerstören könnte und die Wohngemeinschaft da mitreingerissen wird.

Aber auch Jess' Geständnis gegenüber Cece, in dem sie ihre wahren Gefühle während des Kusses offenbart oder Nicks Tanzeinlage zu Taylor Swift, um Jess ein wenig aufzumuntern, waren ganz tolle, berührende und süße Momente. Die beiden geben einfach ein tolles Paar hab, aber es ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden, wenn die Autoren weiterhin den langsamen Weg beschreiten, denn der Prozess des Zusammenkommens ist in Sitcoms doch meist der schönste Part und das romantische Ausspielen dieser beiden wunderbaren Charaktere funktioniert momentan einfach noch zu gut, als dass man dies mit einem Schritt in eine feste Beziehung aufs Spiel setzten sollte. Insgesamt gelingt die Aufarbeitung dieses Kusses also außerordentlich gut und sorgt für eine gelungene Mischung aus humorvollen und rührenden Momenten. Dass die Beziehung mit Sam jetzt auch zu Ende ist, geht in diesem ganzen Trubel fast unter, ist aber auch nicht wirklich bedauerlich.

"I miss your body."

Stand in letzter Zeit vermehrt die sich langsam weiterentwickelnde Beziehung zwischen Nick und Jess im Fokus, so setzt man in dieser Folge auch mal wieder intensiver mit der immer noch nicht wirklich beendeten Beziehung zwischen Schmidt und Cece auseinander. Schmidt ist weiterhin energisch dabei, um das Herz von Cece zu kämpfen und schleust sich so auf eine indische Hochzeitsmesse ein, auf der Cece Ausschau nach zukünftigen Ehepartnern hält. Zunächst sei noch angemerkt werden, dass das Setting der indischen Hochzeitsmesse wirklich optimal gewählt ist, um die verschiedenen Beziehungsverwicklungen miteinander zu konfrontieren. So sorgt auch Schmidt wieder für allerhand Schmidt'sche Komik und eine Reihe kleinerer Fremdschämmomente. Besonders rührend ist aber schlussendlich seine Rede, mit der er ein ganz eigenes Loblied auf Cece singt.

Die Chemie zwischen den beiden hat nichts an Kraft verloren und so freut man sich besonders über eine der letzten Szenen der Folge, in denen die zwei sich endlich wieder näher kommen und ihre Leidenschaft füreinander nicht mehr gezügelt werden kann. Der Serie ist es wirklich gut gelungen, innerhalb der zwei Staffeln zwei äußerst prägnante, starke und stimmige Paare zu installieren, mit denen man einerseits stark mitfiebern kann und für die man sich andererseits auch immer wieder sehr gut freuen kann. Sowohl Nick und Jess als auch Schmidt und Cece sind zwei völlig unterschiedliche, aber gleichermaßen auf ihre ganz eigene Art großartige Paarkonstellationen.

"Mojo man."

Hier liegt vielleicht auch manchmal das Problem des Winston-Charakters: Sind alle vier anderen Hauptfiguren irgendwie untereinander in verschiedenartige Beziehungsverwicklungen eingespannt, steht Winston eher allein da und hatte bisher nicht die Möglichkeit, sich in solchen Beziehungskontexten, die oft für den meisten Zündstoff sorgen, zu profilieren. Dies ist sicherlich aber keine Entschuldigung dafür, dass man sich für Winston viel zu selten gute Storylines einfallen lässt. Eine wirklich gute Sitcom sollte auch abseits aller Beziehungsdramatik gute Geschichten für seine Charaktere schreiben können, was "New Girl" leider viel zu häufig nicht gelingt und so hat Winston zum wiederholten Male nicht mehr zu tun, als einfach nur in der Gegend herumzustehen.

Hatte man gerade in der letzten Folge eine starke Frau an seiner Seite eingeführt, so ist Winston in dieser Folge wieder in einer lahmen Story gefangen, die sich um nicht wirklich viel mehr als sein Glücklichsein dreht. Es ist natürlich schön, dass Winston so glücklich ist, aber ein wenig mehr hätte man ihm doch zu tun geben können. Vereinzelt steht er für die anderen Charaktere zwar noch als Ratgeber zur Verfügung, das ist aber insgesamt trotzdem viel zu wenig.

Fazit

Diese sehnsüchtig erwartete Folge funktioniert auf vielen Ebenen ziemlich gut und kreiert für die zwei zentralen Paare der Serie allerhand starke Momente, ganz rund ist diese Folge aufgrund des Mangels an guten Geschichten für Winston aber trotzdem nicht. Da war die letzte Folge doch noch ein ganzes Stückchen überzeugender.

Moritz Stock - myFanbase

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