Interview mit RotFront

10.02.2013 | RotFront feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen und ist dementsprechend viel beschäftigt, unter anderem mit dem Recording eines neuen Albums. Nichtsdestotrotz hat sich Sänger Yuriy Gurzhy die Zeit genommen, unsere Soundcheck-Fragen zu beantworten und erzählt ein wenig über seine Formation, die Musik und die Leidenschaft hinter dem Projekt.


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Foto: Copyright: DiMatti
© DiMatti

1. Wie würdest du eure Musik mit einem Satz beschreiben?

Emigrantski Raggamuffin. Wir haben eine eigene Stilrichtung erfunden, um uns an die anderen nicht anpassen zu müssen.

2. Gab es ein musikalisches Aha-Erlebnis in eurer Jugend, vielleicht ein Konzert, ein bestimmter Song oder eine Platte, die den Traum vom Musiker in euch entfacht hat?

Für mich spielte Musik eine wichtige Rolle noch als ich ganz klein war. Mein Opa war ein leidenschaftlicher Musikfan, eigentlich war er ein Proto-DJ, da ihn Musikstilrichtungen nicht interessierten, viel mehr die Qualität der Musik selbst. Wir wohnten mit meinen Eltern und Großeletern in einer 3-Zimmer-Wohnung, und ich hab damals ganz viel von seiner Kassettensammlung mitbekommen, von Yiddish Swing bis Boney M und Dschinghis Khan.

3. Habt ihr (musikalische) Vorbilder, die euch vielleicht auch beeinflussen oder das ein oder andere Mal inspiriert haben?

Klar, eine ganze Menge!

4. Wie entstehen eure Songs? Welcher Part entsteht zuerst? Musik oder Text?

Simon, Mad Milian und ich schreiben eigentlich getrennt voneinander. Am Anfang ist immer ein kleiner Entwurf, es kann eine Musik oder ein Text sein, dann schicken wir es rum, und schauen, ob die anderen Kollegen was dazu sagen wollen. Erst dann bringen wir das Ergebnis in den Proberaum und arrangieren den Song mit der Band.

Foto: Copyright: Nikolaj Masnikov
© Nikolaj Masnikov

5. Welcher Song liegt euch besonders am Herzen? Warum und wie ist dieser entstanden?

Eigentlich jeder! Im Moment beschäftigen uns natürlich die neuen, da wir gerade für das neue Album schreiben und proben.

6. Inwiefern hat sich eure Musik seit euren Anfängen verändert?

Eigentlich viel, alles klingt viel runder und ausgewogener. Von der anderen Seite, als wir uns neulich die ersten Aufnahmen angehört haben, stellten wir fest, dass nach zehn Jahren und 50 Bandmitgliedern es doch nach RotFront klingt. Die Zutaten waren schon vom ersten Tag da, das ist offensichtlich.

7. Was war bisher euer tollstes Erlebnis als Band?

Es gab und gibt viele Höhepunkte... Als wir unsere erste Platte veröffentlicht haben, hatten wir eine Release-Party sieben Nächte lang an einem Ort gemacht, im Kaffee Burger, einem Ort, wo für uns als Band alles begann. Dort habe ich vor 12 Jahren mit meinem Freund Wladimir Kaminer die erste Russendisko gemacht, dort haben wir unsere ersten Gigs gespielt, dort im Keller proben wir immer noch. Eine Woche lang zu spielen, das war wie eine Tour, nur jede Nacht konnte man im eigenen Bett schlafen, das war interessant.

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8. Welches sind eure aktuellen Projekte?

2013 feiern wir zehn Jahre RotFront und bringen unser drittes Album raus. Es ist irgendwie besonders, wir denken an die Zukunft, proben die Sachen, die wir in ein paar Monaten erst aufnehmen und vorm Publikum spielen werden, aber auch an die ersten Tage, an die Bandentstehung...

9. Was habt ihr euch noch für die Zukunft vorgenommen?

Visafreie Welt!

10. Mit wem würdet ihr gerne einmal auf Tour gehen?

Eine gefährliche Frage. Was ist, wenn der Traum wahr wird? ;-)

11. Welches Album rotiert momentan in eurem CD-Player?

Kann nur für mich sprechen... Molotov "Desde Rusia Con Amor", Mavrika "Mavrika", ALIEN KULTURE-UNRELEASED DEMO, MC5 "PURITY ACCURACY", David Byrne "Rei Momo".

12. Was haltet ihr als Künstler von Plattformen wie Facebook, Twitter und MySpace?

Sind sehr wichtig, finden wir. Es ist toll, Bandnachrichten direkt mit Fans teilen zu können, ohne Webdesigner, Plattenfirma oder Management.

13. myFanbase ist eine Webseite, die sich amerikanischen TV-Serien widmet. Habt ihr eine Lieblingsserie?

Ja! Viele! "Curb Your Enthusiasm", "Dexter", "Weeds, "Episodes", "Sopranos", die Liste ist lang.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.

Ignat Kress - myFanbase

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