Bewertung
David Duchovny

Hell or Highwater (Rockhal bei Esch-Sur-Alzette in Luxemburg am 8. Mai 2016)

Im Januar diesen Jahres wurde bekannt, dass der amerikanische Schauspieler David Duchovny, bekannt aus "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI", "Californication" und "Aquarius" im Jahr 2016 zu Gast in Deutschland und in Europa sein wird. Zu Gast nicht etwa in seiner Rolle als Special-Agent Fox Mulder oder Lebemann Hank Moody sondern als musikalischer Künstler.

Foto: David Duchovny, Hell or Highwater Tour 2016 in Luxemburg - Copyright: Alexander L./myFanbase
David Duchovny, Hell or Highwater Tour 2016 in Luxemburg
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Schon im Mai 2015 veröffentlichte Duchovny sein erstes Solo-Album namens "Hell or Highwater". Darauf präsentierte er zwölf selbst geschriebene Songs, die dem Folk-Rock-Genre zuzuordnen sind. Nachdem Duchovny bereits im Jahr 2015 durch die USA getourt war, beehrt er 2016 auch uns in Europa. Dabei hatte ich das Glück, mich nicht nur von David Duchovnys Gesangskünsten selbst überzeugen zu dürfen, sondern mir auch eins der heiß begehrten Meet-and-Greet-Tickets zu sichern. Das Schicksal sollte uns beide also am 8. Mai 2016 auf Muttertag in der Rockhal bei Esch-Sur-Alzette in Luxemburg zusammenführen. Doch der Reihe nach!

Mit meinem fast schon antiquierten Navigationsgerät ausgerüstet (Navigation via Handy zieht mir persönlich viel zu viel Akku), das aus der Zeit der alten "Akte X" - Episoden stammen könnte, machte ich mich also auf den beschwerlichen Weg Richtung Luxemburg. Um genau zu sein in den Süden von Luxemburg: Zur Rockhal bei Esch-Sur-Alzette. Sonnenschein und sommerliche 25 Grad begleiteten mich dabei und verschönerten mir meine Fahrt. Perfekt im Zeitplan und ohne große Verzögerungen kam ich - typisch deutsch - überpünktlich kurz vor 18 Uhr an der Rockhal an. Nachdem ich mich auf dem riesigen Gelände dort halbwegs zurecht gefunden und mir einen schönen schattigen Parkplatz in der Tiefgarage organisiert hatte, war soweit alles angerichtet. Doch nun hieß es zuerst einmal im Eingangsbereich der Rockhal warten. Nachdem ich mich in dem Areal umgeschaut und mir einen ersten Eindruck verschafft hatte, vernahmen meine Ohren bereits mir gänzlich vertraute Worte. Denn tatsächlich unterhielten sich vier deutschsprachige junge Damen direkt vor mir stehend über David Duchovny, seine kongeniale "Akte X" - Partnerin Gillian Anderson aka Dana Scully, die Serie "Akte X" sowie das kommende Konzert inklusive Meet-and-Greet. Bei solch naheliegenden Gesprächseinstiegsmöglichkeiten war es natürlich ein Einfaches, zeitnah in die Plauderei mit einzusteigen. Ein cooler Nebeneffekt von Konzerten oder Conventions ist, dass man überall Gleichgesinnte findet. Gleichgesinnte, mit denen man während des Konzerts und darüber hinaus legendäre Augenblicke verbringen darf. Veranstaltungen wie diese eignen sich demnach also auch dazu, um Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen. So war der Tag bis dato bereits vor dem offiziellen Teil eine runde Sache.

Nachdem sich die Türen der Rockhal endlich öffneten und wir die Sicherheitsvorkehrungen überwunden hatten, rückte das Meet-and-Greet mit David Duchovny nun immer näher. Wie ich mich fühlte? Wie in Trance. Mein Puls war ruhig. Denn in dem gegenwärtigen Moment vermochte ich noch nicht zu realisieren, was genau hier geschah: Gleich würden wir alle auf einen unserer Lieblings-Schauspieler einer unserer Lieblings-Serien unserer Kindheit treffen. Und dann plötzlich war es soweit. Ich stand nur noch drei Meter von David Duchovny entfernt. Und langsam aber sicher dämmerte mir, welch ein epochaler Moment dies in meinem Leben sein würde. Ein Augenblick, der mit nichts zu bezahlen und mit nichts aufzuwiegen ist. Auf den Punkt: Mein Puls steigt an und ich hoffe darauf, dass sich meine Englischkenntnisse nicht in den nächsten Sekunden verflüchtigen. Der entscheidende Moment kommt! Ich gehe auf David zu, filtere alle visuellen und auditiven Reize aus meiner Umgebung heraus und fokussiere mich nur auf diesen Augenblick. Wir schütteln einander die Hände. Ich grinse, er grinst. Der gemeinsame Händedruck war entschlossen und zielstrebig. Was darauf folgt, sind lockere Plaudereien, ein Autogramm und ein gemeinsames Foto: David fragt mich, wie ich heiße, woher ich komme und ob ich mich auf seine Show freuen würde. Ich antworte ihm entsprechend und frage ihn, wie es ihm bisher in Europa und Luxemburg gefällt und wünsche ihm viel Spaß bei seiner Performance auf der Bühne. Das wars! Tatsächliche round about 30 Sekunden fühlten sich für mich wie eine Ewigkeit an. Ein Augenblick für die Ewigkeit um genau zu sein. Auch wenn ich natürlich nicht für alle Besucher sprechen kann, denke ich, fühlte es sich für die meisten so ähnlich an.

Vor Glück und Freude beschwipst fanden sich dann nach und nach gegen 20 Uhr alle Besucher des Meet-and-Greet und des Konzerts in der Haupt-Veranstaltungshalle ein. Nach einer unterhaltsamen Vorband betraten gegen 21.30 Uhr endlich David Duchovny inklusive Band die Bühne in der Rockhal. Dabei präsentierte Duchovny seine zwölf Songs ("3000", "Another Year", "Lately It's Always December", "Let It Rain", "Passenger", "Positively Madison Avenue", "Stars", "The Rain Song", "The Thing", "Unsaid Undone", "When The Time Comes", "Hell or Highwater") und zeigte sich auch als guter Entertainer: Mal launig aka Fox Mulder, mal doppeldeutig aka Hank Moody, mal humorvoll und mal animierend versetzte er sein Publikum in Ekstase. Dabei erzählte er auch den ein oder anderen Schwenk und gedachte den Müttern anlässlich des Muttertags, der in Luxemburg allerdings erst im Juni gefeiert wird, wie ich später herausfinden sollte. Kurzum: Wir lachten, wir tanzten und wir machten alle gemeinsam Party. Außerdem durften wir uns auch von Duchovnys Französisch-Kenntnissen überzeugen. Bei diesen hat er zwar noch Potential, aber das sehen wir ihm an dieser Stelle einfach mal nach. Nach knapp zwei Stunden Musizieren, Singen und ganzkörpergeschwitztem Duchovny später endete die Veranstaltung vergnüglich. Meiner Meinung nach war es ein gelungener Auftritt des Musik-Business-Neueinsteigers David Duchovny. Auf die Frage, ob David Duchovny nun privat und auf der Bühne eher den Eindruck eines Fox Mulders oder eines Hank Moodys mache, kann ich nur sagen: Er verkörpert beides und man (sowohl Männer als auch Frauen) würde sicherlich gerne mal ein Bier oder ein Glas Wein mit Duchovny trinken und dabei mit ihm über Gott und die Welt philosophieren. Ich würde insofern jedem Fan von David Duchovny nahe legen, eines seiner Konzerte in Europa zu besuchen, sofern es die Möglichkeit gibt.

Was einem nach dem Konzert bleibt? Die Erinnerung an einen unvergesslichen Abend, der aufgrund des Meet-and-Greet, aufgrund des Konzerts und auch dank meiner vier deutsch-sprachigen Damen, die ich kennenlernen durfte, LE-GEN-DÄR wurde: Danke Maïté, Yvonne, Sabrina, Tanja und David! Bis zum nächsten Mal - this is not the end!

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Alexander L. - myFanbase
13.05.2016

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