Bewertung
Queensberry

Chapter 3

Dieses Jahr feiert die Castingshow "Popstars" ihr zehnjähriges Jubiläum und bereits zehn Bands sind aus der Sendung hervorgegangen, doch nur wenige konnten sich im Showbiz halten. Vor allem in den letzten Jahren ging es schnell bergab für die Bands. "Some & Any", sowie "Lavive", konnten sich nur wenige Monate über Wasser halten und landeten nicht mal einen richtigen Hit. Und auch Queensberry drohte dieses Schicksal, nachdem ihr zweites Album "On My Own" floppte und Vici sowie Antonella die Band dann auch noch verließen. Ronja und Selina stießen zur Band hinzu, doch auch letztere verließ die Band. Als Trio versuchen sie nun mit ihrem dritten Album noch mal durchzustarten.

Foto: Queensberry - "Chapter 3" - Copyright: Orange Red Music
Queensberry - "Chapter 3"
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Das Album beginnt mit der zweiten Singleauskopplung "Girl Like Me", deren Titel einen ziemlich bekannt vorkommt, denn bereits auf dem zweiten Album der Band befand sich ein Song mit dem gleichen Titel. Jedoch unterscheiden sich die beiden deutlich, denn während die "On My Own"-Version poppiger war und ein Sommerfeeling verbreitete geht die "Chapter 3"-Version mehr in Richtung Electropop, die ich auch ein klein wenig der anderen Version vorziehen würde. Auch die beiden Songs "Chemical Reaction" und "Headphones" gehen in diese Richtung und sind beide recht gut gelungen. Fans dieser Musikrichtung werden Gefallen daran finden, auch wenn ersterer nicht wirklich originell wirkt. "Headphones" ist da schon eingängiger und prägt sich sofort ein. Die erste Single "Timeless" wirkt anfangs wie billig produzierter Dance-Pop und genau dies ist es auch, aber dennoch entwickelt sich der Song nach einer Weile zum Ohrwurm.

Es folgte das erste von vier Interludes, die peinlicher gar nicht sein könnten und bei denen man sich schon fast fremdschämen muss. Vor allem da die englische Aussprache wirklich zu Wünschen übrig lässt. Der dazugehörige Song "Superboy Should" erinnert vom Text her an Monrose' "Like a Lady" ist jedoch nicht annähernd so überzeugend. Nur Gabbys Part bleibt hängen und das Arrangement ist ganz interessant. "It's Not That Simple" ist die erste Ballade des Albums und ganz nett geworden. Stimmlich können alle Mädels überzeugen, auch wenn Leo weiterhin die schwächste Sängerin der Band ist. Immerhin fällt ihre Stimme nicht negativ auf. "Pack It Up" erinnert zu Beginn an Rihannas "S&M" und vor allem der Refrain ist einprägsam, was ihm zu einem der stärksten Tracks des Albums macht und zu einem perfekten Singlekandidat.

Die nächste Ballade "I Understand It Now" ist den Müttern der Mädels gewidmet und wird von einem ziemlich schmalzigen Interlude eingeleitet. Der eigentliche Song ist noch um einiges kitschiger und gerät schnell in Vergessenheit. Die Coverversion von "I Want You Back", das im Original von *NSYNC gesungen wird, ist überraschend gut gelungen und stimmlich machen alle drei ihre Sache wirklich gut. Erst hatte ich Zweifel, dass etwas daraus werden könnte, doch für mich gehört der Song zu den Album-Highlights. "Cake And Kisses" folgt nach einem weiteren peinlichen Interlude, das auch überhaupt keinen Sinn zu ergeben scheint. Gabby: "Leo, Oh My God. I'm Sitting on My Balcony, Looking at the Pool And the Temperature Is Really Getting Nice Out." - Leo: "Oh Really? Got Ya. I Feel Like Some Cake, Too." Ähm ja, verstehe das wer will, aber immerhin ist der Song gelungen und der perfekte Song für den Sommer.

"After the Love Is Gone" ist die letzte und zugleich stärkste Ballade des Albums. Stimmlich können die Mädels hier zeigen, dass sie wirklich etwas drauf haben. Die Lyrics sind nicht unbedingt tiefgründig, aber das kann man von der Band auch nicht erwarten. "Summer Love Song" ist, wie der Titel schon sagt, ein Song für den Sommer und sehr eingängig und tanzbar. Ebenfalls ein guter Singlekandidat. Kann man von "California Kissin", dem letzten regulären Song, leider nicht behaupten. Unter den ganzen Dance-Songs geht dieser nämlich ziemlich unter. Es folgt ein weiteres Interlude, bei dem sich die Mädels bei den Fans bedanken. Zum Schluss gibt es noch einen "Timeless"-Remix, der aber nicht der Rede wert ist.

Fazit

Obwohl man deutlich hört, dass "Chapter 3" auf die SUPER-RTL-Zielgruppe zugeschnitten ist, liefern die Damen ein gutes Pop-Album mit vielen eingängigen Songs ab. Stimmlich sticht besonders Gabby positiv heraus, Leo fällt immerhin nicht negativ auf und Ronjas Stimme ist gut, hat aber keinen hohen Wiedererkennungswert. Fans von Queensberry und Pop-/Dance-Musik werden an dem Album sicher Gefallen finden.

Anspieltipps

Girl Like Me

Headphones

Pack It Up

I Want You Back

Cake And Kisses

Summer Love Song

Artistpage

Queensberry.de

Tracks

1.Girl Like Me
2.Chemical Reaction
3.Headphones
4.Timeless
5.Interlude Superboy
6.Superboy Should
7.It's Not That Simple
8.Pack It Up
9.Interlude I Understand It Now
10.I Understand It Now
11.I Want You Back
12.Interlude Cake And Kisses
13.Cake And Kisses
14.After the Love Is Gone
15.Summer Love Song
16.California Kissin
17.Interlude Ronja, Leo, Gabby
18.Timeless (Plastic Funk Mix)

Kevin Dave Surauf - myFanbase
09.07.2012

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