Bewertung
Pietro Lombardi

Jackpot

Wie jedes Jahr begab sich RTL auch 2011 wieder auf die Suche nach Deutschlands Superstar und fand ihn letztendlich in Pietro Lombardi, der zwar nicht die stärkste Stimme besitzt, aber durch seine positive Ausstrahlung und seinen witzigen Sprüchen die Herzen der Zuschauer für sich gewann - und das seiner Konkurrentin Sarah Engels, die ihm im Finale, trotz der besseren Stimme, unterlag. Nun liegt sein erstes Album "Jackpot" vor, doch kann er auch nach der Show überzeugen?

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Das Album beginnt mit der ersten Single "Call My Name", ein eingängiger Popsong, der von Dieter Bohlen geschrieben wurde, wie auch die restlichen fünf Originalsongs. Obwohl der Song ein echter Ohrwurm ist, kann man die Ähnlichkeit mit OneRepublic's "Marchin On" und Taio Cruz' "Telling the World" nicht abstreiten. Zudem passt der Song eindeutig besser zu Sarahs Stimme, die es auch mehr verdient hätte zu gewinnen, wenn es bei der Castingshow wirklich nur um Talent gehen würde. Mit "Que Sera Sera" konnte Pietro das DSDS-Publikum gut unterhalten und wenn man es mit dem Original vergleicht, ist es weder besser, noch wirklich schlechter. Es ist halt ein belangloser Partytrack, der ganz lustig ist, aber mehr auch nicht. Bei "I Need You" handelt es sich um das Duett mit seiner Freundin und DSDS-Zweitplatzierten Sarah Engels, das ebenfalls von Dieter Bohlen stammt, aber leider etwas einfallslos daher kommt. Beide Stimmen harmonieren ganz gut miteinander, aber Sarah singt Pietro ganz klar an die Wand, weshalb ich bereits sehr gespannt auf ihr Soloalbum bin. Von den Coversongs ist "Down" wohl am ehesten gelungen, allerdings muss ich sagen, dass mir der Song live von ihm besser gefallen hat.

Schon bei dem Titel "Holiday" hab ich nichts qualitativ Hochwertiges erwartet und das ist der Song auch nicht. Ein Party-Wohlfühlsong, der nicht gerade positiv heraussticht, doch leider ist das bei zu vielen Songs auf dem Album der Fall. Die Rap-Parts des Songs überzeugen ebenfalls nicht, sondern lassen den Song eher noch billiger wirken. Der Tiefpunkt des Albums ist wohl "Don't Worry, Be Happy", denn schon die Live-Performance war nicht gerade ein Highlight von Pietro und auch die Studioversion ist nur wenig besser.

Es ist mutig von Pietro sich an einen Song wie "Mad World" zu wagen und natürlich ist der Song nicht mal annähernd so gut wie das Original, aber er versagt auch nicht total. Definitiv eine der besseren Coversongs auf dem Album. "What About Us" ist wieder ein "Originalsong", der in den Strophen allerdings ziemlich an Christina Aguileras "What a Girl Wants" erinnert und auch sonst wenig originell ist, aber von Dieter Bohlen hab ich auch nichts anderes erwartet. Es ist nicht so als wären seine Songs schlecht, allerdings ähneln sie immer stark anderen erfolgreichen Hits oder sind schlichtweg unoriginell.

Bei der nächsten Coverversion handelt es sich um Elton Johns "Can You Feel the Love Tonight", die wieder nicht wirklich schlecht ist, aber erneut schafft es Pietro nicht an das Original heranzureichen, denn dafür ist seine Stimme einfach nicht stark genug. Auch der nächste Song ist einfach langweilig, denn "Crazy Like Me" hat ebenfalls langweilige Lyrics, die selbst ein Siebtklässler hätte schreiben können. Natürlich erwartet niemand von einem Partysong einen tiefgründigen Songtext, aber dieser wirkt so, als hätte man einfach nur irgendwas zusammen gereimt. Da hat selbst Mark Medlock besseres auf den Markt gebracht. Der letzte Originalsong heißt "Don't Cry These Tears" und ist eine Midtempo-Ballade, die aber auch nur mittelmäßig ist und nicht wirklich im Ohr hängen bleibt. Auf dem letzten Song wagt sich Pietro an "Wenn das Liebe ist" von Cassandra Steen, wohl eine der besten, deutschen Sängerinnen. Und auch hier ist wieder das gleiche Problem, denn wie auch bei allen anderen Coverversionen, kommt Pietro einfach nicht ans Original heran, auch wenn dies ein ganz netter Versuch ist.

Fazit

Dieses Album ist für den DSDS-Gewinner kein "Jackpot", sondern wohl eher ein Schnellschuss. Es ist schon enttäuschend genug das, das halbe Album aus Coversongs besteht, aber auch der Rest des Albums ist unoriginell und langweilig. Pietros Stimme ist sicher nicht schlecht, aber er kommt nicht annähernd an die Original-Interpreten heran, auch wenn manche Coversongs ganz nett klingen. Und somit wird wohl auch Pietro, natürlich nachdem dieses langweilige Album auf Platz 1 der deutschen Charts war, wieder in der Versenkung verschwinden.

Anspieltipps

Call My Name

I Need You (featuring Sarah Engels)

Mad World

Artistpage

Pietro-Lombardi.de

Tracks

1.Call My Name
2.Que Sera Sera
3.I Need Youfeaturing Sarah Engels
4.Down
5.Holiday
6.Don't Worry, Be Happy
7.Mad World
8.What About Us
9.Can You Feel the Love Tonight
10.Crazy Like Me
11.Don't Cry These Tears
12.Wenn das Liebe ist

Kevin Dave Surauf - myFanbase
09.06.2011

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