Bewertung
Lady Gaga

Born This Way

Als Lady Gaga 2008 mit der Single "Just Dance" die Charts stürmte, dachte noch niemand das die 24-Jährige bald zum weltweiten Phänomen werden würde, doch dann erreichte sie mit "Poker Face" die Spitze der Charts und sang sich mit ihren Electropop-Songs und verrückten Outfits in die Herzen ihrer Fans. Viele versuchten sich an ihrem musikalischen Stil zu orientieren, doch nur wenige hatten Erfolg damit. Nach ihrem Debütalbum "The Fame" und der EP "The Fame Monster" erscheint nun ihr zweites Studioalbum "Born This Way" und wer denkt, dass man es hier nur mit einer Kopie ihres ersten Albums zu tun hat, der irrt sich.

Foto: Copyright: Interscope Records
© Interscope Records

Auf ihren zweiten Album experimentiert die Künstlerin mit vielen verschieden Genres, was auf dem ersten Song "Marry the Night" allerdings noch nicht so zuhören ist. Dabei handelt es sich um einen eingängigen Electropop-Song, der von Lady Gaga's Lieblingsstadt New York handelt. Die erste Singleauskopplung "Born This Way" ist schon jetzt zur Hymne einer ganzen Generation geworden, vor allem für diejenigen die irgendwie "anders" sind. Die positive Message und ein tanzbarer Beat machen den Song zu einem Hit, auch wenn die Vergleiche mit Madonna's "Express Yourself" nicht ganz unbegründet sind. Der dritte Song des Albums ist wohl einer der besten Songs auf dem Album. Schon das mysteriöse Opening mit der Operneinlage ist interessant, was folgt ist einer der besten Popsongs des Jahres, der leicht an die 80er Jahre erinnert. Die zweite Singleauskopplung "Judas" überzeugt nicht sofort beim ersten Hören, doch nachdem man den Song mehrmals gehört, hat entwickelt er sich zu einem Ohrwurm. Mit "Americano" folgt dann ein ziemlich merkwürdiger, polkamäßiger Song, der nach einiger Zeit aber ebenfalls zum Ohrwurm mutiert und definitiv besser ist als das nervige "We No Speak Americano".

"Hair" wurde auf iTunes als letzter Song des Album-Countdowns veröffentlicht und der Beginn mit dem Saxophon ist auch ganz nett, doch der Song wird schnell langweilig. Lady Gaga hat schon deutlich bessere Songs hervorgebracht. Mit "I don't speak German, but I can if you like" beginnt der nächste Song, doch das mit dem Deutsch sollte Lady Gaga wohl noch mal üben, denn der merkwürdige Mix aus Deutsch, Englisch und Französisch ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und wahrscheinlich würde niemand, außer Lady Gaga, auf die Idee kommen einen Song über "Scheiße" zuschreiben, doch selbst daraus macht sie einen Hit. Der Song ist alles andere als "Scheiße" und bleibt sofort im Ohr hängen. Der etwas düstere Song "Bloody Mary" kann nicht wirklich überzeugen und versinkt im Mittelmaß. "Bad Kids" ist kaum besser, denn weder das rockige Intro, noch der Rest des Songs können wirklich überzeugen, nur der Refrain ist ganz nett geraten, aber rettet den Song dann auch nicht mehr.

Mit "Highway Unicorn (Road to Love)" geht's dann wieder leicht bergauf, doch auch der Song ist weder radiotauglich, noch bleibt er wirklich im Ohr hängen. Hier ist es auch hauptsächlich der Refrain der überzeugen kann. Während Lady Gaga auf der ersten Albumhälfte also noch überzeugen konnte, schwächelt sie auf der zweiten Hälfte mit einigen mittelmäßigen Songs. Auch "Heavy Metal Lover" macht hier kaum etwas besser, im Gegenteil, der Song ist wohl der schwächste auf dem Album und plätschert nur so vor sich hin. Bei "Electric Chapel" hab ich mich dann erstmal gefragt, ob ich versehentlich die CD gewechselt, denn Lady Gaga's Stimme hört sich hier extrem nach Madonna an. Ansonsten ist der Song deutlich besser und eingängiger als die letzten vier Tracks, aber auch kein Überflieger, die Rockelemente sind jedoch ganz nett. Die Balladen von Lady Gaga konnten mich bisher nie wirklich überzeugen, doch "Yoü and I" ist wirklich nicht schlecht und zeigt, mit den Country-Elementen, auch mal eine andere Seite der Künstlerin. Der letzte reguläre Titel kann man dann noch mal als echtes Highlight bezeichnen. Die Midtempo-Ballade "The Edge of Glory" überzeugt mit Lady Gaga's kräftiger Stimme, ist emotional und geht sofort ins Ohr. Der abschließende Jost & Naaf Remix von "Born This Way" ist ganz nett, aber nichts Besonderes.

Fazit

Das Album macht deutlich das Lady Gaga immer noch in dem Genre am Besten ist, mit dem sie ihre Karriere begonnen hat - nämlich Electropop. Ihre Experimente mit verschiedenen Genres, unter anderem Rock, Country oder Polka, funktionieren nur teilweise und so ist besonders die zweite Hälfte des Albums gefüllt mit belanglosen und langweiligen Songs. Es wird sich zeigen, ob das Album an den Erfolg von "The Fame" anknüpfen kann, denn nur wenige Songs sind auch radiotauglich.

Anspieltipps

Marry the Night

Government Hooker

Scheiße

The Edge of Glory

Artistpage

LadyGaga.com

MySpace-Profil

Tracks

1.Marry the Night
2.Born This Way
3.Government Hooker
4.Judas
5.Americano
6.Hair
7.Scheiße
8.Bloody Mary
9.Bad Kids
10.Highway Unicorn (Road to Love)
11.Heavy Metal Lover
12.Electric Chapel
13.Yoü and I
14.The Edge of Glory

Kevin Dave Surauf - myFanbase
03.06.2011

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