Bewertung
Alin Coen Band

Wer bist du?

Die Alin Coen Band – das sind Sängerin Alin Coen und die Bandmitglieder Jan Frisch, Philipp Martin und Fabian Stevens. Gemeinsam haben sie schon einige Konzerte gegeben, die nun darin gipfeln, dass diese Newcomer ihr erstes Album auf den Markt bringen und damit fragen "Wer bist du?"

Foto: Copyright: Pflanz Einen Baum/Null-Ouvert
© Pflanz Einen Baum/Null-Ouvert

Wer aber ist Alin Coen? Ist sie eine Egozentrikerin, die unbedingt wollte, dass ihre Band auch ihren Namen trägt? Oder ist sie eher die Praktikerin, die ihre Kreativität eher in anderen Bereichen nutzt, statt sich lange mit einem Bandnamen auseinander zu setzen? Noch gibt es viele Fragen, da man noch nicht viel oder gar nichts von ihr gehört hat, aber das könnte sich durchaus bald ändern. Denn was man alleine durch dieses Debütalbum erfährt, ist sehr viel versprechend. An Kreativität jedenfalls fehlt es der jungen Songwriterin mit Sicherheit nicht. 14 Songs wurden für dieses Album ausgewählt, die allesamt aus ihrer Feder stammen und sich in jeder Sekunde vom Pop-Mainstream abgrenzen, sodass es eine wahre Freude ist, dem Album zu lauschen.

Es ist nicht nur ihre Stimme, die es schafft, sich im Kopf festzusetzen, obwohl es schwer fällt, genau zu beschreiben, was genau die Besonderheit ausmacht. Es ist auch die dezente Begleitung mit wunderbaren Gitarrenklängen und einem Bass, die ein künstlerisches Ambiente erzeugen, das richtig Lust erzeugt, Musik nicht nur zu konsumieren, sondern auch aktiv zu hören. Die Begleitung trifft genau das richtige Maß, um den Gesang zu unterstützen und eine Atmosphäre zu kreieren, um die Texte wahrzunehmen und zu verarbeiten. Und auch das lohnt sich. Es ist sogar unbedingt zu empfehlen, denn neben den einprägsamen Melodien sind die Texte ein weiteres großes Plus dieser jungen Band. Der Text steht im Mittelpunkt und bietet echte Poesie. Die Songtexte, ob englisch oder deutsch, fallen durch schöne Reime auf, ohne zwanghaft zu sein und irgendein Schema erfüllen zu wollen. Es wirkt mehr so, als sei es so von selbst aus der Feder gekommen. Unbeschwert und harmonisch und trotzdem mit viel Gehalt kommen die Texte daher, sind jeder für sich kleine Gedichte, laden zum Nachdenken ein und führen regelrecht dazu, auch mal in sich selbst reinzuhören. Es geht um das eigene Leben, Ziele, Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen und all die damit verbundenen Gefühle, für die man so oft keine Worte findet. Und spätestens wenn man sich in den Texten und in Gedanken verliert, kann man den Titel des Albums als überaus gelungen bezeichnen.

Selbiges kann man über das gesamte Album sagen. Die 14 allesamt hörenswerten Beiträge bieten für jeden etwas. Die Begleitung variiert in der Intensität, in der Dynamik und auch in der Zusammenstellung, spielt sich aber nie in den Vordergrund. Die Melodien werden mit viel Gefühl gesungen und tragen den Inhalt der Texte zu jedem Zeitpunkt. Musik als Kunstform muss nicht anstrengend sein, es kann auch mit Charme, Eleganz und Gefühl dargeboten werden. Die Alin Coen Band ist ein Beispiel, das man sich durchaus merken sollte.

Übrigens weiß auch das Booklet und die gesamte Aufmachung der CD zu überzeugen. Es passt zur CD, zu seinem Inhalt und rundet das Album wunderbar ab. Auch hier hat man sich Gedanken gemacht und ist der Linie treu geblieben, anzuregen.

Fazit

Musik zum Nachdenken weit weg vom typischen Pop, standardisierten Liebesplattitüden und dem Versuch, das schnelle Geld zu machen. Leider haben es diese Künstler immer schwer, es wäre aber fatal, wenn sie das hindern würde, weiterhin ihre Musik zu leben, denn dann würde es dieses poetische Album beispielsweise vielleicht nicht geben und das wäre mehr als nur schade.

Anspieltipps

Ich war hier

Stream

Left behind

Das letzte Lied

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AlinCoen.com

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Tracks

1.Wolken
2.Darts
3.Same Boat
4.Die Nähe
5.Ich war hier
6.festhalten
7.Halo
8.Stream
9.Rejected
10.Hold
11.Wer bist du?
12.Left behind
13.Das letzte Lied
14.Schwan

Emil Groth - myFanbase
27.08.2010

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