Bewertung
Britney Spears

Circus

Nachdem Britney Spears in der näheren Vergangenheit zumeist nur durch negative Schlagzeilen aufgefallen ist, versucht sie nun mit einem neuen Album wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden und mit Musik und nicht mit Familientragödien ihr öffentliches Leben fortzusetzen. Heraus kommt bei diesem Versuch das Album "Circus".

Foto: Britney Spears - "Circus" - Copyright: Zomba
Britney Spears - "Circus"
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Die Umstände ließen es eigentlich kaum anders zu, als in erster Linie Mitleid mit Britney Spears zu empfinden, bekam sie ihr Leben plötzlich gar nicht mehr in den Griff, nachdem sie sich doch einige Jahre beständig und widerstandsfähig erfolgreich in den Charts und den Klatschblättern gehalten hat. Letzteres hielt schließlich länger an als gewollt und an eine Rückkehr in die Charts war kaum noch zu denken. Viel größer war schon die Hoffnung, dass dieser Mensch überhaupt noch mal froh wird. Doch mit Hilfe ihrer Familie und richtiger Freunde ließ sich dieser Absturz erstmal überwinden und mit der Unterstützung einiger bekannter Produzenten hat sich Britney Spears wieder der Musik gewidmet. Was dabei herausgesprungen ist, lässt sich aber leider überhaupt nicht sehen, geschweige denn hören.

Während viele zahlreiche Künstlerinnen heutzutage mit ihrer Stimme überzeugen (Alicia Keys, Beyoncé etc.), ist bei Britney Spears nicht mal mehr der Ansatz einer solchen Stimme zu erkennen. Die Songs sind nur noch elektronisch, die Stimme ist verzerrt, wie im realen Leben scheint Britney jede Eigenständigkeit zu fehlen. Sie funktioniert einfach wie ein Roboter, weil es gefordert wird. Man hat nicht mal den Eindruck, dass ihr die Songs etwas bedeuten, geschweige denn sie etwas damit vermitteln will. Wie eine Marionette macht sie diesen Zirkus mit, gibt ihren Namen her und hat ein paar Melodien eingesungen, aus denen dann im Studio ein paar Songs zusammen gemischt wurden. Diese lassen aber jede Kreativität vermissen. Man hat fast den Eindruck, als wurde alles nur nach einem üblichen Muster angefertigt, ohne sich große Arbeit zu machen. Hauptsache es wird fertig, der Name wird schon die Verkaufszahlen in die Höhe tragen. Die alten Fans werden schon aus Prinzip kaufen.

Nun wird Britney Spears selbst nicht in der Lage gewesen sein, große Ansprüche an ihre Umgebung zu stellen und war wohl einfach froh, dass sie eine wohl bekannte Konstante aus den guten allten Zeiten zurück hatte. Insofern hat sie das eben alles mit sich machen und wohl auch noch einreden lassen, dass es alles ganz toll sei, damit sie selbst ihr Album auch zu promoten weiß. Doch unglücklicherweise fällt einem beim Hören des Albums nur das Wort Mitleid erneut ein, denn eigentlich fehlt es an allem. Die Lieder klingen alle gleich, da helfen auch die Bonustracks nicht wirklich. Das Album stellt die momentane Situation von Britney Spears gut dar. Sie ist von anderen Menschen abhängig, ihre Musik ist zusätzlich auch noch von einer Maschine abhängig. Es lässt sich nur hoffen, dass sie aus all dem lernt und stark hervorgeht. Vielleicht kann sie dann auch noch ein Album aus dem Hut zaubern, was wirklich etwas ausdrückt, was etwas Persönliches ist und möglicherweise sogar eine eigene Note trägt und Eigenständigkeit ausdrückt. Ihr Album "Circus" lässt all das vermissen und es gibt keinen Grund, es ein zweites Mal zu hören. Ihre aktuelle Single "Womanizer", die gleichzeitig der Einstieg ins Album ist, kann man noch als den besten Song bezeichnen. Alles was danach kommt, ist nur bestenfalls für Discotheken geeignet, wo man in Tanzlaune eh nicht so genau darauf achtet, was da gerade läuft und in entsprechender Lautstärke kann der eine oder andere Beat sogar noch ganz funktional und gefällig sein.

Fazit

Britney Spears hatte in der Vergangenheit viele Probleme zu bewältigen. Das kann zwar keine Entschudigung für dieses Album sein, aber es erklärt wohl Einiges. Immerhin gibt es Nachrichten über die Sängerin Britney und nicht über ihr Privatleben. Mehr Positives kann man dem Album nicht abgewinnen. Vielleicht ist dieser musikalische Tiefstand aber auch der Beginn eines Reifeprozesses, den sie durchmachen muss, wenn sie in dem Business noch gute Schlagzeilen mit Musik machen will. Anderfalls wird von der Künstlerin Britney nicht mehr viel zu hören sein.

Anspieltipps

Womanizer

Artistpage

BritneySpears.de

Tracks

1.Womanizer
2.Circus
3.Out From Under
4.Kill The Lights
5.Shattered Glass
6.If U Seek Amy
7.Unusual You
8.Blur
9.Mmm Papi
10.Mannequin
11.Lace and Leather
12.My Baby
13.Radar

Emil Groth - myFanbase
02.12.2008

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