Unsere Lieblingsschriftsteller - Teil 4

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Doreen B. meint:

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Michael Ende
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Michael Ende

Den Namen Michael Ende dürften viele Leser mit den wohl bekanntesten Kinder- und Jugendromanen "Die unendliche Geschichte", "Momo" und "Jim Knopf" assoziieren. Alle drei Romane genießen inzwischen Kult- und Klassikerstatus. Ich selbst entdeckte den deutschen Schriftsteller, der im Jahre 1929 geboren wurde und 1995 sein letztes Lebenskapitel beendete, erst spät für mich. Endes Buchverfilmungen und Hörspiele im Format der guten, alten Audiokassette begleiteten meine Kindheit. Die gedruckten Worte lauerten aber noch in weiter Ferne, bis mich schließlich die Neugierde packte – dem Glücksdrachen sei Dank! So entdeckte ich erstaunt, dass Endes Phantásien weitaus mehr zu bieten hat als nur einen unsicheren Jungen namens Bastian Balthasar Bux, der vom heimlichen Leser Der unendlichen Geschichte bald selbst zu einem Teil der Geschichte wird und folglich das Abenteuer seines jungen Lebens erfährt. Mit einer Kombination aus märchenhafter Fiktion, philosophischen Einflüssen und einer Sprache reich an Metaphern gelang es dem Autor rasch, mich an die Seiten zu binden und eine Geschichte zu erschaffen, die noch unendlich lange in meinen Gedanken verweilen wird. Da hat das Nichts keine Chance, ebenso wie die grauen Herren aus "Momo"!

Graeme Simsion

Graeme Simsion ist ein australischer Roman- und Bestsellerautor. Dass er nicht nur ein gefragter IT-Berater, sondern auch ein genialer Schriftsteller ist, zeigt sein Debütroman "Das Rosie-Projekt". Besagtes Werk erklomm 2013 sogleich die Spiegel-Bestsellerliste und wurde darüber hinaus in zahlreiche Länder verkauft. Das schrie geradezu nach einem Wiederlesen mit Simsions skurrilem wie charmanten Helden Don Tillmann, das 2014 erfreulicherweise mit "Der Rosie-Effekt" folgte. Simsions Hauptfigur Don Tilmann, ein Genetiker mit Asperger-Syndrom, nimmt es locker mit einem Sheldon Cooper aus der US-Serie "The Big Bang Theory" auf und lässt indes kein Auge trocken. Dons Suche nach der Frau fürs Leben – diese umfasst einen 16-seitigen Fragebogen und endet mit der eigentlich überhaupt nicht kompatiblen Rosie – offenbart das reinste Lesevergnügen. Der Autor überraschte mich mit seinem lebendigen Schreibstil und einer irrwitzigen Cleverness, sodass die zweiteilige Liebesgeschichte um Don und Rosie mein Buchregal seither stark bereichert. Weitere Romane des Autors sind deshalb herzlich willkommen, obgleich bis dato leider nicht in Sicht.

Foto: Antoine de Saint-Exupéry - Copyright: S.St.-Ex.
Antoine de Saint-Exupéry
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Antoine de Saint-Exupéry

Wer kennt nicht das Zitat "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche bleibt für die Augen unsichtbar" aus "Der kleine Prinz"? Dem französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry wurde bedauerlicherweise ein ähnlich tragisches Ende zuteil wie seiner Kultfigur aus besagtem Bestseller, als der Berufspilot inmitten des zweiten Weltkrieges mit seinem Flugzeug vom Radar verschwand. Sein 1943 publiziertes Kunstmärchen "Der kleine Prinz" zählt bis heute zu den erfolgreichsten Werken der Weltliteratur und wurde seither einige Male neu vertont, verfilmt und neuverlegt. Im Dezember 2015 startet sogar eine animierte Neuverfilmung in den Kinos. Hand aufs Herz: "Der kleine Prinz" ist das einzige Buch, das ich von Saint-Exupéry gelesen habe. Aber das genügt schon! Die Geschichte um den neugierigen Prinzen, der den Asteroid B 612 wegen einer hochmütigen Rose verlässt, um sie auf der Erde dann schmerzlich zu vermissen, eroberte mein Leserherz im Wüstensturm. Für mich bleibt Saint-Exupérys Erzählung, versehen mit verspielten Zeichnungen und zeitlosen Lebensweisheiten, ein Meisterwerk, das es wieder und wieder zu lesen lohnt. Derweil macht mich eine – mein Buchregal schmückende – Zitatensammlung des Autors neugierig auf weitere Werke, speziell "Wind, Sand und Sterne".

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