Bewertung
Ahern, Cecelia

Die Liebe deines Lebens

"Der Blitz schlägt nie zweimal am selben Ort ein."

Foto: Copyright: S. Fischer Verlag GmbH
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Inhalt

Christine trifft durch Zufall auf Adam, als dieser gerade versucht, sich das Leben zu nehmen. Ihr gelingt es zwar, ihn zur Vernunft zu bringen, sie lässt sich jedoch auf einen alles andere als einfachen Deal ein: Nur wenn sie es schafft, Adams Leben innerhalb von zwei Wochen wieder lebenswert zu machen, wird dieser von einem erneuten Selbstmordversuch absehen. Christine beschließt, rund um die Uhr an seiner Seite zu sein und ihm auf Schritt und Tritt zu folgen. Doch dieses Vorhaben stellt Christine, die selbst aufgrund eines erst kürzlich erlebten schockierenden Ereignisses psychisch angeschlagen ist, vor eine unerwartet große Herausforderung.

Kritik

Es ist nun schon einige Jahre her, seit ich den letzten Cecelia Ahern-Roman gelesen, oder besser gesagt, verschlungen habe. Deshalb ist es für mich umso unverständlicher, warum es so lange gedauert hat, bis ich zum nächsten gegriffen habe. Denn von Aherns liebevoll detaillierter Art zu schreiben wurde ich bis jetzt noch nie enttäuscht. Was mir daran besonders gefällt, sind die teilweise sehr mitreißenden, realistischen und ausführlichen Dialoge, die sie ihre Charaktere auch in diesem Roman wieder führen lässt. Zwar ist die Handlung in der Ich-Form aus Sicht von Christine geschrieben, doch hat man in keiner Sekunde auch nur annähernd das Gefühl, nur eine einseitige Sicht der Geschichte zu erfahren.

Christine ist ein durch und durch sympathischer Charakter. Sie ist regelrecht besessen davon, Rat für jedes noch so kleine Problem in ihrem (und in weiterer Folge auch Adams) Leben in einem ihrer heiß geliebten Ratgeberbücher nachzulesen. Christine ist Leiterin einer Jobagentur, betätigt sich bei der Vermittlung ihrer Klienten oftmals aber auch als Therapeutin. Besonders ein schwer vermittelbarer Klient, der keinen Job findet, da er Probleme hat, mit dem Bus zur Arbeit zu fahren, hat es ihr angetan, und sie widmet sich mit therapeutischer Leidenschaft seiner Heilung. Gerade diese Nebenhandlungen sind es, die die nötige Portion Witz in die Geschichte bringen, obwohl es sich hier doch eher um ein ernstes Thema handelt. Erst nach und nach erfährt der Leser was es mit Christine und ihrem Helfersyndrom auf sich hat, und klärt den Rezipienten dadurch auch auf, warum sie sich selbst dafür verantwortlich fühlt, anderen zu helfen, und vor allem Adam das Leben wieder lebenswert machen möchte.

Aufgrund Adams anfänglicher Abneigung und dessen Unverständnis Christine gegenüber, die sich sogar eigens für ihre Vorhaben, Adam zu retten, Urlaub nimmt und sich diesem ihr völlig fremden Mann regelrecht aufdrängt, ist die Erwartungshaltung des Lesers, dass sich die beiden im Laufe der Geschichte zumindest füreinander erwärmen, bereits am Beginn des Buches recht hoch. Dass es sich hier offensichtlich um einen Liebesroman handelt und die meisten Leser Aherns Romanen bereits beim Kauf des Buches wissen, worauf sie sich einlassen, mindert das den Lesespaß in keinster Weise.

Nicht unerwähnt lassen sollte man an dieser Stelle auch die durch und durch sympathischen Nebencharaktere in Form von Christines zwei Schwestern und ihrem Vater. Diese sprechen mehr als einmal die Gedanken des Lesers aus, wie völlig verrückt Christines Vorhaben bezüglich ihrer Rettungsmission ist, und nehmen diese dementsprechend oft deshalb auf die Schippe, was mich jedes Mal zum Schmunzeln brachte.

Fazit

Christine dabei zu begleiten, sowohl ihr Leben als auch das von Adam wieder in den Griff zu bekommen, macht einfach nur riesig Spaß. Kein Absatz ließ auch nur annähernd Langeweile aufkommen und das trotz der nicht gerade tiefsinnigen und auch stellenweise vorhersehbaren Handlung. Von mir eine eindeutige Kaufempfehlung für ein kurzweiliges und durchaus unterhaltsames Lesevergnügen.

Sigrid Graf - myFanbase
11.06.2015

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