Songs des Jahres

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Song des Jahres

Stephanie Stummer meint:

#1 Yeasayer - Ambling Alp
Die absolute Gute-Laune-Nummer eines absoluten Gute-Laune-Albums. Lässt einen beschwingter durch den Tag gehen. Verleiht dem, der schon beschwingt ist, gleich ein Paar Flügel. Kann grundsätzlich zehn Mal am Tag gehört werden, ohne seine Wirkung zu verlieren.

#2 MGMT - Siberian Breaks
Im einen Moment wie Abba säuseln und im nächsten im Spaghetti-Western-Sound das Lied vom Tod spielen? Alles kein Ding der Unmöglichkeit, wenn man MGMT heißt und keine Angst davor hat, fünf verschiedene Genres in einem Song zu vereinen. "Siberian Breaks" ist ein Monstrum von einem Song, das Herzstück des neuen Albums und fasst alles zusammen, was MGMT im Jahr 2010 ausmacht.

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© Columbia Records

#3 Broken Bells - The High Road
"The High Road" macht seine Sache als Opener von "Broken Bells" mehr als gut: Danger Mouse lässt es im Hintergrund blubbern und quäken, während James Mercer mit fast majestätischem Gesang durch den Song und ins Album führt. Der Song zeigt, welches Potenzial in dieser Zusammenarbeit steckt und lässt gleichzeitig auch hoffen, dass dieses auch wirklich ausgeschöpft wird. Und das wird es tatsächlich. | zum Video in der Videogalerie

#4 I Am Kloot - Northern Skies
Ein einziges Wort von John Bramwell genügt, und es fühlt sich so an, als ob einem nichts mehr passieren könnte, solange man dieser melancholischen, aber tröstlichen Stimme lauscht. Der reinste Balsam für die Seele. | zum Video in der Videogalerie

#5 Crippled Black Phoenix – Of a Lifetime
Eine Cover-Version von Journey – etwas Peinlicheres kann es für eine ernsthafte Post-/Progrock-Band wohl nicht geben. Würde man denken. Dann kommt nach dem niederschmetternden, zutiefst nahegehenden "Bastogne Blues" plötzlich diese Nummer – mit einer herrlich singenden Daisy Chapman und einer sehnsuchtsvollen, alles überstrahlenden Gitarrenmelodie. Plötzlich ist alles wieder voller Hoffnung und Licht. Wahnsinn.

Paulina Banaszek meint:

#1 Yeasayer - Love Me Girl
Genie und Wahnsinn vereint. Was sich zunächst mit sägenden Synthies, pumpenden Beats und hämmerndem Piano zunehmend in eine waschechte Rave-Hymne hineinsteigert, verfällt mit einem skurrilen Wiehern nach knapp zwei Minuten urplötzlich in R'n'B-Gefilde, die unweigerlich Assoziationen zu Prince hervorrufen. Trotz bzw. gerade wegen solch herrlich unerwarteter Brüche ist und bleibt "Love Me Girl" das schrägste, bekloppteste, gleichzeitig aber auch unwiderstehlichste und schlichtweg gigantischste Stück Musik, das 2010 zu bieten hatte.

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#2 Caribou - Odessa
Schon so manch ein großartiger Song wurde nach der ukrainischen Stadt Odessa benannt, man denke bloß an die düster-melancholische Schwermutshymne auf dem letzten Album von Tiger Lou oder an die wesentlich beschwingtere Folkpop-Perle von Olenka & The Autumn Lovers, die 2010 die Herzen der kanadischen Radiohörerschaft im Sturm eroberte. Caribou-Mastermind Dan Snaith gelang mit seinem "Odessa" jedoch das schier Unmögliche: ein Song, den scheinbar jeder mag. Elektrofans, Indie-Hipster, Rocker, Jazzer und Charts-Hörer stürmen bei diesem Song alle gleichzeitig die Tanzfläche. Zumindest ist mir noch kein Mensch untergekommen, der diesen Beats, dieser Stimme, diesen Synthies widerstehen kann. Kein Wunder auch. Denn mehr Hit geht einfach nicht.

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#3 Ferraby Lionheart - Harry and Bess
Ein Song über einen legendären Kuss zwischen dem amerikanischen Zauber- und Entfesselungskünstler Harry Houdini und seiner Frau und Assistentin Bess, bei dem nicht nur Körperflüssigkeit, sondern auch ein erfolgsentscheidender Schlüssel ausgetauscht wurde. Clever, catchy, quietschvergnügt und einfach nicht satthörbar. Ein zauberhafter Ohrwurm, im wahrsten Sinne des Wortes. | zum Video in der Videogalerie

#4 Brasstronaut - Slow Knots
Einmal gehört, für immer verliebt. Mit "Slow Knots" haben die Kanadier von Brasstronaut ein kleines dramaturgisches Meisterwerk geschaffen, das sachte und subtil beginnt, sich mit der Zeit aber zunehmend von seiner verträumten Melancholie emanzipiert und letztlich in einem genialen Finish mündet, bei dem Schlagzeug und Glockenspiel sich gegenseitig in Ekstase hämmern.

#5 Blaudzun - Midnight Room
Was gibt es Schöneres als einen Mann mit Bart und Gitarre, der begleitet von melancholischen Piano-Klängen eine wundervolle Ballade trällert? Richtig, einen Mann mit Bart, Gitarre und bezaubernder Backgroundsängerin, der begleitet von melancholischen Piano-Klängen eine wundervolle Ballade trällert. | zum Video in der Videogalerie

Willi S. meint:

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#1 Joanna Newsom - Good Intentions Paving Company
Ein bisschen Joni Mitchell hier, ein klein wenig Kate Bush da, letztlich aber doch ganz unverkennbar Joanna Newsom. Ihr vertonter Road Trip ist sowohl musikalisch als auch textlich das beeindruckendste Stück Musik, das mir in diesem Jahr untergekommen ist. Songwriter-Kunst allerhöchster Güte, vom zaghaften Beginn bis zum bittersüßen Ende: "I only want for you to pull over and hold me till I can't remember my own name." Jederzeit, Joanna!

#2 The Knife feat. Mt. Sims & Planningtorock - Colouring of Pigeons
Mit ihrer musikalischen Hommage an Charles Darwins Evolutionstheorie ("Tomorrow, in a Year"), die in diesem elfminütigen Stück den kreativen Höhepunkt erreicht, ist dem von The Knife angeführten Musikerkollektiv ein ganz großer Wurf gelungen. Innovativer Electronic-Sound, der auf im Amazonas-Gebiet aufgenommenen Naturgeräuschen basiert, trifft hier auf klassische Opernelemente und den unverwechselbaren Gesang der Dreijer-Geschwister. Ein atemberaubendes Hörerlebnis!

Foto: Sharon Van Etten
Sharon Van Etten

#3 Sharon Van Etten - Love More
Weniger ist manchmal eben doch mehr. Ohne instrumentalen Firlefanz und textliche Schnörkel lässt das junge Talent aus Brooklyn ihren Emotionen beim "Epic"-Finalsong freien Lauf und trifft damit, wie so oft, mitten ins Schwarze. Allein die Tatsache, dass "Love More" bereits von namhaften Kollegen wie Bon Iver oder The National bei Live-Auftritten gecovert wurde, spricht Bände über die Qualität dieses ersten großen Meilensteins einer Karriere, die steil nach oben zu gehen scheint. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#4 Department of Eagles - While We're Young
Dass Daniel Rossen auch ohne seine Bandkollegen von Grizzly Bear ganz großartige Musik zustande bringt, stellte er mit dieser Hymne auf die Adoleszenz einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Nicht zuletzt dank der göttlichen letzten Minute braucht "While We're Young" sich nicht hinter den diversen Vorzeigestücken, die "Veckatimest" zu einem der besten Alben des Vorjahres gemacht haben ("Two Weeks", "While You Wait for the Others"), zu verstecken. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#5 Gisbert zu Knyphausen - Kräne
"Flatterhafte Demut, schlag deine krummen Flügel um mich!" Ich gestehe: Der werte Herr zu Knyphausen wurde von mir ob seines seltsam anmutenden Namens und meiner generellen Vorbehalte deutschsprachigen Liedermachern gegenüber lange Zeit gänzlich ignoriert. "Kräne" schaffte es jedoch, mich gleich beim ersten Hören zu einem ehrfürchtigen Gisbert-Anhänger zu bekehren. Unheimlich starker Text, äußerst gelungene musikalische Umsetzung. | zum Video in der Videogalerie

Christian Finck meint:

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#1 Eminem - Not Afraid
Eminem ist wieder in Form. Seine Texte ergeben wieder Sinn, er hat gelernt wie man singt, er hat wieder diese Wut in der Stimme, die ich so vermisst habe, aber vor allem schreibt er endlich wieder Hits. Auf "Recovery" gibt es viele, aber "Not Afraid" bleibt unter diesen starken Songs der herausragende Track. Mit "Lose Yourself" und "Stan" bildet er vermutlich die Auswahl der besten Eminem Songs überhaupt.

#2 B.O.B. featuring Hayley Williams - Airplanes
Überraschend ist der Erfolg von "Airplanes" nicht, so ist den meisten das Hitpotential in der Stimme von Paramore-Sängerin Hayley Williams nicht verborgen geblieben. Rapper B.O.B., einer der Newcomer des Jahres, erkannte das Talent und holte die charismatische Sängerin für den Hit "Airplanes" ins Boot. Der Song ist sowohl in den gerappten Strophen, als auch im gesungenen Refrain ein absoluter Kracher, den man noch lange hören will und kann.

#3 Cults - Go Outside
Die Band Cults hat eigentlich nicht viel vorzuweisen. Es gibt noch nicht mal ein Album. Stattdessen gibt es eine 7" Single mit dem Übersong "Go Outside". Eine Melodie, die sich sofort in das Gehirn frisst. Der Song funktioniert in jeder Jahreszeit und bietet zusätzlich einen tiefgründigen Text. Bereits während des ersten Hörens habe ich mich hoffnungslos in dieses wunderschöne Stück Musik verliebt. Ich bin gespannt, was die Zukunft für Cults bietet. | zur Hörprobe in der Videogalerie

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#4 Ellie Goulding - Starry Eyed
Ellie Goulding gehört zu den Überfliegern des Jahres, aber das ist kein Wunder: Das Potential und Talent ist vorhanden und ihre Songs sind gemessen an ihrem Alter unfassbar gut und enterten völlig berechtigt die europäischen Charts. Wer sich bei Songs wie "Starry Eyed", einer verträumten Dancefloor-Nummer, nicht sofort in Ellie und ihre Stimme verknallt, hat in 2011 noch einiges aufzuholen! | zum Video in der Videogalerie

#5 Kanye West - All of the Lights
Um ehrlich zu sein, war es ziemlich schwierig sich für genau einen Song von Kanye West zu entscheiden. Aber letztlich beeindruckte mich das Konstrukt von "All of the Lights" am meisten. Die Lyrics sind gelungen, die musikalische Untermalung für einen Rap-Song schon fast episch und alle Protagonisten, von Mr. West über Rihanna, Fergie, KiD CuDi zu Alicia Keys sind in Höchstform. Ein Song, der einfach richtig viel Spaß macht!

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