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Review: #1.04 Die Leuchtfisch-Idee

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In dieser Woche befasst sich "The Big Bang Theory" einmal mit der alltäglichen Frage, was ein hochintellektuelles Wissenschaftsgenie tun würde, wenn es nicht die Möglichkeit hat, seine geistigen Fähigkeiten auf der Arbeit auszulasten. So viel kann ich schon sagen: Meine Vorstellung von einem perfekten freien Tag war das nicht unbedingt. Aber es war doch recht niedlich mitanzusehen, wie hilflos Sheldon ohne sein Baby, die Physik, ist. In der ersten Folge haben mir insbesondere die Szenen zwischen Sheldon und Penny besonders gut gefallen, doch erst als seine Mutter auftauchte, hatte ich so richtig Spaß.

"Is Dr. Gablehauser going to be my new daddy?"

In dieser Episode gab es eigentlich nur eine Story. Den Anfang fand ich noch relativ schwach. Die Gespräche zwischen Sheldon und Leonard sind zwar immer niedlich und nett anzusehen, doch die komplette Szene auf der Party hätten sie sich in meinen Augen sparen können. Ich hätte es fast lustiger gefunden, wenn die beiden die Treppen runtergegangen wären mit ihrer Unterhaltung und direkt die nächste Szene gezeigt hätte, wie Sheldon mit gepackten Kisten zurückkommt. Aber vielleicht musste man Zeit füllen... Und so mussten wir wieder Howard sehen, der eine Prostituierte mit auf eine Feier bringt, wobei ihm bewusst sein sollte, dass ihm niemand abnimmt, dass das tatsächlich sein Date istm und einen Raj, der kein indisches Essen mag. Super interessant...

Danach sehen wir Sheldon plötzlich die perfekten Rühreier erfinden wollen, was schon ein netter Vorgeschmack war. Leider war die Zeit wohl einfach zu kurz, aber ich hätte ihn lieber noch etwas wahnsinniger und besessener erlebt, bevor seine Mutter auftaucht. In etwa so, wie er an dem Webstuhl saß. Aber auch die Szenen mit Penny haben mir sehr gut gefallen wie bereits erwähnt und Penny wurde mir erstmals um einiges sympathischer. Ihr sarkastisches "Oh, yay...", als Sheldon beschließt, mit ihr in den Supermarkt zu kommen, war schon sehr süß, aber auch ihre Gespräche im Auto fand ich sehr erheiternd.

Sheldon: "I'm taking a sabbatical because I won't kowtow to mediocre minds."

Penny: "So, you got canned, huh?"

Sheldon: "Theoretical physicists do not get canned... But, yeah."

Noch genialer fand ich aber Sheldons ausführliche Darstellung der Konsequenzen, sollte Penny weiterhin so schnell fahren, die jäh von seiner Liebe zum Minigolfen unterbrochen wurde:

Sheldon: "We're traveling forward at - Good Lord! - 51 miles an hour. Now, let's assume that your brakes are new and the calipers are aligned. Still, by the time we come to a stop we'll be occupying the same space as that Buick in front of us. An impossibility nature will quickly resolve into death, mutilation and - Oh, look, they built a new putt-putt course..."

Auch die Szenen im Supermarkt fand ich super, ebenso wie Sheldons seltsames Interesse in Pennys Tamponvorrat. Eine gute Beobachtungsgabe hat er allerdings, das muss man ihm lassen. Ein wenig müßig fand ich Diskussion um Pennys Aussage "When one door closes, another one opens". Man muss auch nicht unbedingt auf jede Offensichtlichkeit anspringen und alles ausdiskutieren, das wird schnell ermüdend. Und damit meine ich nicht Sheldon, für den das natürlich typisch und vollkommen "in character" ist, sondern die Autoren, die keine Gelegenheit auslassen, die Intelligenz der Hauptcharaktere (oder vielleicht auch gern ihre eigene) zur Schau zu stellen.

Noch besser wurde es dann als die großartige Laurie Metcalf als Sheldons Mutter in Erscheinung trat. Bereits der dritte Ex-"Roseanne"-Star in nur vier Folgen. Wenn das mal nicht beeindruckend ist. Sie war in der Rolle der sehr traditionellen, christlichen Südstaatlerin auch einfach nur grandios. Nicht nur gute Darstellerwahl, sondern auch eine gelungene Idee, Sheldons Mutter zum kompletten Gegenteil von allem zu machen, für das er steht. Das war sicherlich eine interessante Kindheit, die Sheldon da hatte. Bzw. plaudert Mary ja auch einige Geschichten aus dem Nähkästchen, die wirklich sehr passend sind.

Das Ende war natürlich unvermeidlich und gut gewählt, so dass eine runde Episode dabei herauskam. Sheldons Mutter hat doch noch mehr Macht über ihn, als man glauben mag, aber wahrscheinlich hat Sheldon auch nur der aus "How I Met Your Mother" bekannte "Revertigo"-Effekt erwischt...

Sheldon als Bambi, das sich schließlich ins Dickicht flüchtet, als Leonard ihn anspricht, war ganz niedlich. Howards Anmache hätte ich nicht gebraucht. Der schreckt ja augenscheinlich nicht mal vor den Müttern seiner Freunde zurück. Steht darüber nicht was im "Bro Code"? Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass so etwas unter Freunden akzeptabel ist.

Insgesamt wirklich gelungene Episode, die mich sehr amüsiert hat. Das lag aber auch sicherlich mit daran, dass mein Lieblingscharakter diesmal fast allein im Zentrum stand. Nicht ganz so überzeugend wie die letzte Episode, doch ein Schritt in die richtige Richtung.

Nadine Watz - myFanbase

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