Rise'n Shine Convention 2012
Scott Lowell & Peter Paige

Foto: Peter Paige & Scott Lowell, Rise'n Shine - Copyright: Sandra Meier
Peter Paige & Scott Lowell, Rise'n Shine
© Sandra Meier

In den Meet-&-Greet-Sessions hatte man Gelegenheit in kleinerer Runde eine Weile mit zwei der Darsteller zu sprechen und ein bisschen nach den Hintergründen vieler Handlungsstränge, Charakterentwicklungen und Darstellungen zu fragen. Hier entstanden richtige kleine Gespräche und Diskussionen, da die Fans interessante Fragen stellten und die Darsteller entspannt, gut gelaunt und offen antworteten. Viele Fragen zielten in den Meet & Greets von Scott Lowell und Peter Paige natürlich auf die Entwicklung der Beziehung zwischen Ted und Emmett ab, vor allem hinsichtlich der Storyline rund um Teds Drogensucht, und die Art, wie die beiden Schauspieler sich zum Zeitpunkt der Dreharbeiten den Anforderungen gestellt haben und sich heute noch damit auseinandersetzen, untermauert den Eindruck, dass die beiden eine tiefe Freundschaft verbindet.

Peter erzählte, dass sie von Anfang an einen guten Draht zueinander hatten und jederzeit Ansprechpartner füreinander waren. Scott betonte, dass sie eine sehr ähnliche Arbeitsweise haben und deshalb die Dreharbeiten in gemeinsamen Szenen ihnen beiden am leichtesten fielen. Sie hatten Handzeichen, um einander in den Szenen Hilfestellung zu leisten, weil sie die Darstellung des anderen mit der Zeit am besten einschätzen konnten, oftmals besser als der jeweilige Episodenregisseur. Insofern arbeitete Scott am liebsten mit Peter in seiner Nähe, und Peter fuhr fort, dass die schwerste Zeit diejenige war, wenn Ted und Emmett einander grauenvoll behandeln mussten, denn dann konnten sie am Set auch keinen Spaß miteinander haben und füreinander da sein, denn das Umschalten von Freizeit zum Dreharbeiten war zu schwer. So mussten sie also während der Dreharbeiten zu den Auseinandersetzungen durch Teds Drogensucht Abstand voneinander halten und hassten es. Peter betonte aber auch, dass in dieser Storyline die Szenen entstanden sind, auf die er am meisten stolz ist und es ist auch im Hinblick auf Emmett seine Lieblingsstoryline. Scott sagte, man müsse immer etwas von sich selbst geben, um einen Charakter glaubwürdig zu machen, und dies waren die dunkelsten Seiten seiner Selbst, in die er hier eintauchen musste.

Foto: Peter Paige & Scott Lowell, Rise'n Shine - Copyright: Sandra Meier
Peter Paige & Scott Lowell, Rise'n Shine
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Zur Entwicklung der Freundschaft zwischen Ted und Brian in Staffel 5 erzählte Scott, dass diese Gale Harold und ihn einander sehr viel näher gebracht hat. Vorher hatten die beiden noch nicht allzu viel miteinander gearbeitet und Scott war selber tatsächlich erstaunt, dass es in Staffel 1 schonmal eine Episode gegeben hatte, als Michael und Brian entzweit waren, in der Brian sich an Ted gehangen hatte. Bei seinem Rerun der Serie vor der Convention fiel ihm das erst wieder auf und er erinnerte sich, mit den Produzenten gesprochen zu haben, dass ihm die Art und Weise, wie Ted sich die verschmähten Liebhaber Brians schnappt, zunächst nicht gefallen habe, weil er dachte, Ted sei Romantiker. Die Produzenten aber machten ihm klar, dass Ted nicht auf Dauer der Langweiler bleiben könne. Peter ergänzte, dass Scotts Casting für ihn von Anfang an witzig gewesen sei, denn nach der Rollenbeschreibung habe man einen hässlichen Kerl gesucht, Scott aber sei nun schließlich der George Clooney des TV. Scott schlug in diesem Moment verlegen die Augen nieder, ein liebenswerter Moment.

Foto: Scott Lowell, Rise'n Shine - Copyright: Sandra Meier
Scott Lowell, Rise'n Shine
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Ein interessanter Punkt war auch die Beziehung zwischen Brian und Emmett. Peter erzählte, dass sie sich oft darüber unterhalten haben, dass Brian, Emmett und Melanie die drei Alphas waren und Scott fügte hinzu, dass Brian Emmett immer respektiert hat. Selbst wenn er etwas Gemeines zu ihm gesagt hat, dann nur weil er ihn dazu bringen wollte, sein wahres Potenzial, von dem Brian wusste, dass es da war, auszuschöpfen. Entsprechend betonte auch Peter, dass einige seiner Lieblingsmomente jene zwischen Brian und Emmett waren, so wie der, als es mit Ted und Emmett vorbei war und Brian Emmett auf der Tanzfläche konfrontiert: "You can save yourself or you can both die". Peter sagt, es ist beinahe unmöglich, denjenigen, den man liebt aufzugeben, um sich selber zu schützen, aber manchmal geht es nicht anders, und das machte Brian Emmett hier klar.

Das vielerseits kritisch betrachtete Ende mit Brian Kinney, allein tanzend im Babylon, sehen Scott und Peter keineswegs als Rückschritt in Brians Charakterentwicklung an. Scott meint, die Serie habe sich immer darum gedreht, wie aus Jungs Männer werden. Justin wurde erwachsen und ging nach New York, weil dies sein eigener Weg war, Brian wurde erwachsen und baute das Babylon wieder auf, nicht um als alternder Club-Boy zu enden, vielmehr sieht Scott darin eine Metapher für die Gemeinschaft, die das Babylon repräsentiert und die sie selbst als Erwachsene nicht verlieren.

Foto: Peter Paige, Rise'n Shine - Copyright: Sandra Meier
Peter Paige, Rise'n Shine
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Scott legte nochmal dar, dass Emmett und Ted im Grunde die Figuren für Comic Relief in der Serie sein sollten. Beim Dreh zum Piloten aber kamen die Produzenten zu ihnen, wie Peter fortfuhr, und erklärten, dass sie so beeindruckt von Peter und Scott seien, dass sie ihnen eigene Geschichten schreiben wollten. Da schon einige Drehbücher geschrieben waren, merkt man im Laufe der ersten Staffel genau, ab wann das neue Material zu sehen ist, das noch nicht beim Dreh des Piloten geschrieben war, nämlich dort, wo Ted und Emmett eigene Geschichten bekommen. Peter und Scott sind beide der Ansicht, dass sie die vielseitigsten Rollen in der Serie haben, Scott meinte, manchmal mussten sie auch absurde Dinge halbwegs realistisch erscheinen lassen, aber im Grunde habe man ihnen die abwechslungsreichsten Handlungsstränge anvertraut und darauf sind beide sehr stolz.

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