Rise'n Shine Convention 2012
Pressekonferenz

Foto: Rise'n Shine, Pressekonferenz - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Rise'n Shine, Pressekonferenz
© myFanbase/Nicole Oebel

Das monatelange Warten voller Hoffnung und Vorfreude hatte am Freitag, dem 8. Juni ein Ende. Die neun "Queer as Folk"-Darsteller Sharon Gless, Robert Gant, Peter Paige, Randy Harrison, Scott Lowell, Thea Gill, Hal Sparks, Michelle Clunie und Harris Allan waren da. Bei uns. In Köln. Und schritten gut gelaunt am Außen-Pool der stilvollen Babylon Sauna entlang, um ihre Plätze einzunehmen. Ebenso zu Gast waren Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die Rise'n Shine Moderatoren Rick Mulligan und Meike Gottschalk (bekannt als Sophie aus "Verbotene Liebe") und selbstverständlich die Frau, die das Unmögliche möglich gemacht und die gesamte Convention, welche ein einmaliges Wochenende für alle Beteiligten werden sollte, überhaupt erst auf die Beine gestellt hat: Elke Kriebel. Obwohl Gewitterschauer angesagt worden waren, strahlte die meiste Zeit die Sonne vom Himmel und ließ die Stadt in ihrem schönsten Glanz erstrahlen. Die Presse und einige Fans waren bereits versammelt und Schauspieler und Kölner Café-Besitzer Ralf Morgenstern übernahm die Begrüßung. Elfi Scho-Antwerpes sprach ein paar Worte über die heute ebenso wie zur Zeit der Serie aktuellen Themen wie Umgang mit Vorurteilen, Toleranz, Mobbing, Homophobie und die Dringlichkeit, immer wieder Dialog in diesem Zusammenhang zu suchen, und Elke Kriebel erzählte, dass nicht nur ihre Begeisterung für die TV-Serie "Queer as Folk" an sich, sondern gerade auch diese Themen für sie ein Ansporn waren, mit der Rise'n Shine eine Plattform für eben diesen Dialog zu schaffen.

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Rise'n Shine, Pressekonferenz
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Ralf Morgenstern wandte sich anschließend der Reihe nach an jeden der Darsteller mit ein paar Fragen. Emmy- und Golden-Globe-Gewinnerin fragte er als erstes, wie sie zur Rolle der Debbie in "Queer as Folk" gekommen ist, und Sharon betonte nachdrücklich, dass sie diese Rolle unbedingt haben wollte und von sich aus den Sender angerufen hatte, um sie zu bekommen. Dieser Besuch in Köln war der erste für Sharon Gless, genauso wie für alle anderen Darsteller, ein paar von ihnen allerdings waren schonmal in anderen Städten Deutschlands. Sharon freute sich vor allem auf das deutsche Gebäck, denn da war sie sich sicher, in Deutschland Gutes erwarten zu können. Von der Architektur wusste sie nicht so viel, allerdings hatte sie bereits den Kölner Dom gesehen und war begeistert. Die anderen Darsteller stimmten ihr mit einem deutschen "wunderbar" zu. Sharon freute sich bereits darauf, gemeinsam mit Randy und den Fans bei der geplanten Stadtführung eine Runde durch den Dom zu drehen. Als nächstes erzählte Randy, dass es für ihn eine große Erleichterung war, die Rolle des Justin in "Queer as Folk" zu ergattern. Er hatte gerade die Schule beendet und wusste nicht, wohin sein Leben ihn führen würde. Gleich bei einer so erfolgreichen Serie zu landen, betrachtet er als Glücksfall. Thea war, wie sie sagte, schon seit jeher an homosexuellen Themen interessiert und sie kannte die englische Version von "Queer as Folk" bereits, als sie für die Rolle der Lindsay vorsprach. Sie wusste also, worauf sie sich einließ und ging mit großem Interesse heran.

Foto: Robert Gant, Peter Paige, Rise'n Shine, Pressekonferenz - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Robert Gant, Peter Paige, Rise'n Shine, Pressekonferenz
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Robert, der erst in der zweiten Staffel dazustieß, hatte noch keine Episode gesehen, bevor er vorsprach. Erst, als er kurz davor war, die Rolle zu bekommen, schaute er sich die ersten Episoden an und erinnert sich, wie bewegt er von der ersten Sexszene zwischen Justin und Brian war (lustigerweise sagte Robert "Randy and Brian"). Er bekam feuchte Augen und fühlte sich richtiggehend erleichtert, dass es solche Szenen nun tatsächlich im TV geben würde. Und dann fand er sich plötzlich bei den Dreharbeiten wieder, in seiner ersten Szene im Bad mit Michael und zu seiner eigenen Überraschung völlig unbekleidet. Peter berichtete seinerseits, dass sein Manager ihm riet, keine Rolle in der Serie anzunehmen, da es als schwuler Darsteller zu riskant gewesen sei, einen schwulen Charakter zu spielen. Er aber liebte Emmett und dachte sich: "If I go down in flames – I go down in flames!" Hal Sparks war der nächste und der einzige in der gesamten Runde, der ein eigenes Kind hat. Seinen einjährigen Sohn Camden Harrison Sparks. In der Serie adoptieren Michael und Ben den jungen Hunter und so sprach Hal darüber, dass es in den USA Gegenden gibt, wo homosexuelle Paare völlig ungestört und selbstverständlich mit ihren Kindern leben können. Gleichzeitig aber sei Amerika auch ein Land, in dem Zeitreisen möglich seien. Man müsse nur einen Greyhound Bus in die falsche Richtung nehmen und befände sich plötzlich 30 Jahre in der Vergangenheit, wo homosexuelle Paare mit Kindern unerhört seien. Diese "Zeitreisen" gibt es wohl leider überall.

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Michelle wurde damals auch von ihrem Manager geraten, keine Rolle in "Queer as Folk" anzunehmen. Sie aber las das Drehbuch zum Piloten, spürte die Liebe, die zwischen Melanie und Lindsay bestand, und die Tatsache, dass es sich bei diesem Freundeskreis um eine Familie handelte. Es war etwas Neues für sie, dem sie sich unbedingt stellen wollte. Die Sexszenen waren etwas, das ihr keine Probleme bereitete, allerdings besprach sie mit den Produzenten, dass sie sie gerne in den Alltag einbinden wollte. Man sollte alltägliche Momente wie das morgendliche Zähneputzen und ähnliches sehen, aus denen manchmal eine Liebesszene entstand, nicht nur Sexszenen zum Selbstzweck. Und dass sich dies so umsetzen ließ, ist etwas, was ihr an der Serie am wichtigsten ist.

Foto: Harris Allan, Rise'n Shine, Pressekonferenz - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Harris Allan, Rise'n Shine, Pressekonferenz
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Scott erzählte seinerseits nochmal die Geschichte, wie es dazu kam, dass die Planungen für die Convention ans Laufen kamen. Elke kontaktierte ihn vor einem Jahr, um zu fragen, was geschehen müsse, um sie alle zusammen auf die Bühne zu bringen. Scott nannte ihr die Details und vermutete, sie damit abgeschreckt zu haben. Elke aber nahm die Herausforderung an, setzte alle Hebel in Bewegung und vollbrachte die Leistung, diesen Event tatsächlich zustande zu bringen. Harris klärte zunächst auf, dass er 17 Jahre alt war, als er zur Serie dazustieß, sein Charakter Hunter sollte anfangs 15 sein. Hal fügte hinzu, dass sie anfangs gar nicht wussten, wenn sie drehten, wie alt Hunter sein sollten, denn es war ein problematisches Thema, einen 15-Jährigen zu zeigen, der sexuell aktiv war. Harris sagte, als er die Rolle ergatterte, überlegte er nicht zweimal, sondern griff sofort zu. Für ihn ist die Zeit vergleichbar mit der Studentenzeit, denn er wurde während der Dreharbeiten erwachsen und hat aus der Zeit sehr viel mitgenommen. Robert und Hal warfen an der Stelle ein, dass sie kaum glauben könnten, Harris nun als Erwachsenen bei sich zu haben. Sie empfänden eine gewisse Art von Stolz, weil sie in der Serie seine Elternrolle übernahmen. Hal erwähnte auch, dass er am Set die meiste Zeit mit Harris verbracht hat. Er meinte, sie seien geistig im gleichen Alter gewesen.

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