RingCon 2011 - True Blood Panels

Sam Trammell

Foto: Sam Trammell, RingCon 2011 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Sam Trammell, RingCon 2011
© myFanbase/Nicole Oebel

Sam, der gerade Vater von Zwillingen geworden ist, sprach sehr gerne ein wenig über seine neue Vaterrolle, wenn er sie anscheinend auch noch nicht wirklich sehr weit durchdacht hat. Es sei ein so überwältigendes Erlebnis, Vater zu sein, dass er sich jetzt noch gar nicht vorstellen könnte, immernoch Vater der Zwillinge zu sein, wenn sie 7, 12 oder sogar 18 Jahre werden. Besonders die Frage danach, wie es wohl sein wird, wenn die Kinder alt genug seien, Daddy in den Sexszenen in "True Blood" zu sehen, erwischte Sam kalt von der Seite. Darüber habe er sich tatsächlich noch nie Gedanken gemacht.

Foto: Sam Trammell, RingCon 2011 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Sam Trammell, RingCon 2011
© myFanbase/Nicole Oebel

Sam erzählte, dass es am Set von "True Blood" ein wenig anders sei, als an allen Set, an denen er bisher gearbeitet hat, denn jeder vom Darsteller bis zum Cateringhelfer liest die Skripte, sobald sie herauskommen, weil jeder so gespannt ist, wie es weitergeht. Ob sein Charakter Sam mal Frieden und Wohlergehen finden wird, kann Sam nicht sagen, aber er vermutet es nicht, denn Alan Balls Prinzip ist "Happiness doesn‘t make for good TV." So hätten es auch die Kellnerinnen in seiner Bar nicht leicht, meint Sam, denn entweder hätten sie Sex mit ihm oder sie müssten sterben – oder beides. Jedenfalls begeisterte er einige Besucherinnen der Convention, die als Merlotte’s-Kellnerin gekleidet waren damit, dass er ihnen klarmachte, dass auch sie entweder Sex mit ihm haben werden oder sterben müssten.

Foto: Sam Trammell, RingCon 2011 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Sam Trammell, RingCon 2011
© myFanbase/Nicole Oebel

Auf die Frage, mit welchen seiner Kollegen er am liebsten zusammenarbeitet, nannte Sam Todd Lowe und Carrie Preston, über die beiden müsste er am meisten lachen, aber auch Nelsan Ellis und Ryan Kwanten seien so großartige Schauspieler, weil sie ihre Charaktere so glaubhaft rüberbringen, obwohl sie im wahren Leben rein gar nichts mit ihnen gemeinsam hätten. Nelsan kam verspätet zur RingCon und Sam machte sich ein wenig darüber lustig, dass er wahrscheinlich in seiner Zerstreutheit seinen Pass vergessen hätte. Wenn man sich auf einen 23-Stunden-Flug vorbereite, sei der Pass ja auch das letzte, woran man denke. Bei diesen Ausführungen über Nelsans Schusseligkeit lag das Publikum bereits am Boden vor Lachen und das wurde nur noch stärker, als es bei der nächsten Antwort um die körperliche Fitness einiger "True Blood"-Darsteller ging. Sam meinte, er musste einmal gemeinsam mit Ryan Kwanten eine Szene spielen, in der sie beide kein Shirt trugen, und Ryans perfekt durchtrainierter Oberkörper sei so irrsinnig, das würde ihn einfach wütend machen. Und natürlich gab es im Zusammenhang mit Nacktheit am Set noch sehr viel mehr lustige Momente, wie zum Beispiel die Sexszenen, von denen Sam erzählte, dass er einmal mit Rutina Wesley morgens um 6 Uhr am Set sein musste. Beide in ihren Bademänteln und völlig verschlafen, und dann hieß es Action, und sie mussten die Hüllen fallen lassen und sich mehr oder weniger durch die Choreografie der Szene tanzen, um immer ein Bein "zufällig" so halten, dass man nichts sieht.

Foto: Mark Ferguson, Sam Trammell,  - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Mark Ferguson, Sam Trammell,
© myFanbase/Nicole Oebel

Zu einem Streich kam es auch im Zusammenhang mit der Nacktheit am Set, als Sam seine Traumphantasie nach dem Trinken von Bills Blut hatte. Sam und Stephen Moyer standen abseits, während ihre Lichtdoubles ihren Job machten, und man bat sie, dafür ihre Shirts auszuziehen, wie es die Darsteller in der Szene auch machen mussten, damit mit dem Licht alles stimme. Die Lichtdoubles waren zwar sehr verwundert, weil sie sonst nie ihre Kleider ablegen mussten, aber sie machten, was man ihnen sagte. Dann forderte man sie auf, sich immer näher zu kommen, und Sam und Stephen konnten sich abseits der Szene kaum mehr halten vor Lachen, als man den Lichtdoubles dann auftrug, sich zu küssen, denn erst dann merkten sie, dass ihnen gerade ein Streich gespielt wurde.

Nelsan Ellis

Foto: Nelsan Ellis, RingCon 2011 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nelsan Ellis, RingCon 2011
© myFanbase/Nicole Oebel

Gleich zu Anfang fragte Mark Nelsan, wie er zu dieser außergewöhnlichen Rolle des Lafayette gekommen sei und Nelsan antwortete darauf, dass er kaum ungläubiger und amüsierter hätte sein können, als Manager ihm nahelegte, es gebe da diesen schwulen, ein wenig drag-queen-angehauchten Charakter, für den er glaube, Nelsan sei wie gemacht. Er habe sich selber vorher nicht als allzu drag-queen-ähnlich empfunden. Aber sobald er den Piloten gelesen hatte, wollte er unbedingt diese Rolle haben, denn er sah in Lafayette soviel mehr als nur eine Drag Queen. Zunächst hatte er dann aber nur einen Vertrag über eine Staffel und dachte auch bis zum Ende des Drehs noch, dass Lafayette sterben würde wie in der Buchvorlage. Als er dann aber von Alan Ball erfuhr, dass man seinen Charakter beibehalten wollte, war er einfach nur überglücklich weiterhin einen Job zu haben.

Foto: Nelsan Ellis, RingCon 2011 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nelsan Ellis, RingCon 2011
© myFanbase/Nicole Oebel

Ein wenig Schüchternheit machte sich bemerkbar, als ein Fan fragte, ob er ein wenig Lafayette spielen könnte auf der Bühne. Ganz im Lafayette-Stil fragte er zwar zurück "What do you want me to do, hooker?", aber darüber hinaus ging es nicht. Anders als Sam, der aufgestanden war und sich ein wenig in Sam Merlotte-Positur geworfen hatte, blieb Nelsan ganz ruhig sitzen und erklärte, dass Lafayette und er sich im Grunde vor allem durch Äußerlichkeiten unterscheiden. Das volle Makeup sei der Hauptunterschied, abgesehen davon seien sie sich eigentlich sehr ähnlich. Übrigens mag er Lafayettes Look sehr gerne, er muss zwar mehr Makeup und künstliche Wimpern tragen als jede Frau in der Serie, aber ihm macht das Spaß, da er sich selber im normalen Leben sehr langweilig findet. Um seine feminine Seite ans Licht zu fördern, sagt er, versucht er sich bei seiner Mutter einige Dinge abzuschauen und zum anderen hört er viel Musik von Rihanna, um sich für Lafayette in die richtige Stimmung zu bringen.

Foto: Nelsan Ellis, RingCon 2011 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nelsan Ellis, RingCon 2011
© myFanbase/Nicole Oebel

Sehr gut fand er die Frage nach der Rezeption Lafayettes und inwiefern er da mit unterschiedlichen Reaktionen zurechtkommen musste. Er sagte, er stamme aus dem Süden der USA, wo das Thema Rassismus keinesfalls vom Tisch sei und auch Homosexuelle noch immer angefeindet werden. Zudem kommt er aus einer sehr religiösen Familie und war sich deshalb sicher, dass seine Eltern ein großes Problem mit seiner Rollen haben würden. Damit lag er auch richtig, wie er mit einem kleinen Lachen feststellte, aber sein Bruder und auch sein Sohn konnten sich an seine Rolle gewöhnen und was ihm vor allem große Freude bereitet, ist die allgemein überaus positive Reaktion der Fans, die den Charakter in kürzester Zeit ins Herz geschlossen haben – und das gemeinschaftsübergreifend. Er hatte große Sorge, dass die afro-amerikanische oder die homosexuelle Gemeinschaft sich durch seine Darstellung angegriffen fühlen könnte, aber das Gegenteil sei der Fall und das zeige, dass Amerika sich in sozialer Hinsicht wirklich bemühe, Fortschritte zu machen.

Weiterlesen Nelsan Ellis und "True Blood"-Gruppenpanel